Ich hatte ja lange wach gelegen und mich gestresst und wache dann natürlich auch noch nach weniger als sechs Stunden Schlaf auf und stresse mich weiter. Tolle Wurst. Der arme Liebste hat gar nicht verdient, dass ich beim Telefonat so ungehalten bin, hat aber zum Glück Verständnis (Ich habe da einen guten Fang gemacht. Pünktlich um 9 sitze ich am Laptop und arbeite erstmal alles mögliche ab und nach und auf und löffele nebenher ein Müsli mit Chai (Milch war alle.) und trinke Tee. Um 11:30 dann Meeting mit Dortmund, sehr angenehm und produktiv und mit einer Menge Action Items für mich hinterher, die ich aber auf später verschieben muss.
Direkt um 12 geht es nämlich erstmal raus, auf eine Spaziergangs-, Eis- und Einkaufsrunde mit dem Lieblingsnachbarn. Das haben wir schon lange nicht mehr hinbekommen und tut sehr gut. Wir reden hauptsächlich über Arbeitsdinge, aber eher auf einer abstrakten Meta-Ebene als über konkrete Projekte, da wir ja nicht in der gleichen Firma arbeiten. Büro-Umzug, Homeoffice vs. Präsenzpflicht, Live-Meetings vs. Videokonferenz bzw. asynchrones Arbeiten sowie Remote-Kolleg*innen vs. Vor-Ort-Kolleg*innen beschäftigen uns aber beide – ihn als Geschäftsführer, mich als Kommunikationsmensch.

Wieder zuhause räume ich die unterwegs gekaufte Milch weg, füttere die Katzen, deren Näpfe morgens noch so voll waren, und setze mich wieder an den Schreibtisch. Der Nachmittag ist voll von Meetings:
- 13:45 Ostfriesland, Dortmund und Warschau
- 14:30 Südengland
- 15:00 Paris
- 15:30 kurze Pause zum Bearbeiten inzwischen eingetrudelter Nachrichten und Chats bzw. von ersten Action Items aus den Meetings
- 16:00 Ostfriesland
- 16:30-17:00 nochmal kurze Pause, weitere Absprachen
- 17:00 Team-Meeting mit Nordengland, Südengland, Paris und Chicago
Um 18 Uhr klappe ich den Laptop zu und gehe wieder nach draußen, zum Copyshop, das sind etwa 20 Minuten Fußmarsch, evtl mache ich das jetzt öfter, wenn ich Druck- und Kopieranliegen habe, kostet Geld aber ist näher als das Büro. Dort drucke ich ein Projekt, an dem ich seit Freitagnachmittag gearbeitet hatte, 50 mal in bunt auf dickerem Papier aus – das hätten wir im Büro eh nicht gehabt. Auf dem Heimweg erreiche ich mein Schrittziel.
Gegen 7 esse ich Portion 2/3 des Topinambur-Gratins von gestern und telefoniere mit dem Liebsten. Der Tag war am Ende zwar voll und anstrengend, aber weniger stressig als die Nacht über befürchtet, evtl haben die beiden längeren Spaziergänge dazu beigetragen. Nach dem Auflegen überlege ich gerade, was ich mit dem restlichen Abend anfange, da meldet sich die Freundin und Kollegin aus Frankreich und Zack telefonieren wir mal wieder zweieinhalb Stunden – ist ja schon ein Weilchen her. Währenddessen schlafen die Katzen auf mir ein und so braucht es danach noch eine ganze Weile, bis ich aufstehe und mich bettfertig mache. Ich schlafe schnell und tief ein und schlafe seit langem mal wieder durch (wenn auch immer noch zu kurz)
