Ich wache auf (viel zu früh, yada yada) und ein Sechstel vom Jahr ist schon wieder rum. Time flies when you‘re having fun oder viel zu tun. Heute beginnt der Arbeitstag mit der monatlichen virtuellen Kaffeerunde, einem Überbleibsel aus Pandemiezeiten. Nach der ganzen Feierei am Dienstag bleibt die Runde verständlicherweise klein: Treffen sich vier Berliner*innen in einem Videocall und reden über ihre Essenspläne fürs Wochenende. Aber schee is scho. Es schließen sich längere Gespräche mit Lichtenberg und dann Ostfriesland an, bevor ich mich um die „normale“ Arbeit kümmern kann.
Darin heute:
- Nutzungsdaten zum Intranet im Februar ziehen und aufbereiten
- Betriebsjubiläen im März im Intranet veröffentlichen
- Employee Appreciation Day zelebrieren und alle von ihren Mitarbeiter*innen nominierten Kolleg*innen dokumentieren und anschreiben (zwischendurch nudgen, damit die Kette nicht abbricht)
- März-Newsletter für Diversity, Equity & Inclusion finalisieren
- Frauentagsaktion für nächste Woche weiter vorbereiten (in Kollaboration mit Madrid und London)
- Ein halbstündiges Interview mit einem Unternehmer in den Niederlanden führen und das Ergebnis hinterher trotz technischer Probleme weitestgehend aufbereiten und zur Abnahme schicken, drumherum Kommunikation mit Kollegen in Warschau
- Abstimmung mit der Chefin zu einem Projekt, das jetzt überraschend doch wieder auf meiner To-Do-Liste gelandet ist
- Wochenbericht schreiben
Zwischendurch gibt es die Risotto-Reste von gestern als schnelles Mittagessen und ich packe meine Tasche fürs Wochenende. Es dauert bis 18 Uhr, bis ich den Laptop zuklappen kann. Dann geht es mit zwei S-Bahnen (die U-Bahn wird heute bestreikt) nach Südberlin. Ich nutze die Fahrtzeit geschickt für meine Italienisch-Aufgaben und treffe dann den Liebsten und das Teilzeitkind beim Stammitaliener. Heute ist Gönnung angesagt.



Ja, die Meeresfrüchte sind ein Wagnis, aber wir verstehen uns mit den Betreibern des Restaurants so gut, dass sie mir schon nichts vorsetzen würden, was mich krank macht. Schön auch die Frage: „Willst Du das Original oder mit Tomatensauce?“ Die Antwort war wohl klar. Der Cattaratto dazu war leider ausverkauft, stattdessen wurde uns ein Ca‘ dei Frati empfohlen, der auch sehr lecker war. Während des Essens baut das leicht angeschlagene Teilzeitkind spürbar ab. Eine halbe Pizza bleibt übrig und Eis wird verweigert, also verzichte ich auch auf Dessert (nächstes Mal dann aber die Zabaione!) und wir bezahlen schnell und gehen heim. (Auf die traditionellen heimlichen Süßigkeiten zum Abschied verzichtet das Teilzeitkind natürlich keinesfalls, das Versteckspiel vor uns gehört schließlich zum Ritual und man kann ja nie genügend Süßigkeiten auf Vorrat haben). Auf dem zweiminütigen Heimweg kuschelt es sich dann aber zitternd an mich und verschwindet zuhause direkt im Bett.
Der Liebste und ich teilen uns noch den Rest Wein – er zockend am Schreibtisch, ich zockend im Bett und dann ist bei uns um 23 Uhr auch das Licht aus.