17.02.2024 – Partytime

Erstes Aufwachen kurz nach 5, das war so nicht gedacht und passt auch gar nicht zu den Plänen für den Tag. Also schnell aufs Klo und wieder zum Liebsten ins Bett krabbeln. Der schläft natürlich wie ne Eins. Ich lese Wikipedia-Einträge über Bob Marley, weil der Film ja jetzt draußen ist und ich mein Wissen nochmal auffrischen möchte… und schlafe darüber wieder ein. Erst bis kurz nach 7, dann kurz vor 9. OK, das geht. Ich lese den Rest vom Internet leer, dann steht der Liebste auf und macht Kaffee und das Teilzeitkind legt sich zu uns und beschlagnahmt mein Handy. Zum Glück habe ich ein Zweithandy dabei und kann mich weiter gut beschäftigen. Halb 11 stehen wir auf und gehen dann auf den Markt, bei blauem Himmel, Sonnenschein und Wind. Dann gibt es Frühstück. Wir sprechen über den Bob-Marley-Film, aber der Liebste möchte sich das nicht anschauen, weil ihn als Purist von Bob Marley vor allem die Zeit vor der Rastafari-Phase interessiert und der Rest dann gar nicht mehr. Mal gucken, ob ich ihn mir alleine angucken gehe oder warte, bis man ihn streamen kann.

Hinterher macht jede*r nochmal Seins/Ihrs. Das Teilzeitkind geht mit dem Nachbarskind raus, der Liebste zockt ne Runde und ich verziehe mich aufs Sofa zum Bloggen, Italienisch machen und dann auch spielen. Kurz nach 14 Uhr ist dann Aufbruchstimmung. Bis wir alle drei ausgehfertig sind, ist es Dreiviertel 3. Mit S- und U-Bahn fahren wir zu meinen Eltern zum Geburtstag Nachfeiern (selbe U-Bahn-Station wie das neue Büro, ich weiß noch nicht, wie ich das finde). Kurz nach uns trifft mein Bruder ein und dann gibt es Quarktorte und Nusstorte und hinterher einen Grappa für die Erwachsenen.

Irgendwann fangen die Vorbereitungen für den Abend an. Mein Bruder geht nochmal schnell Bier und Limetten holen, meine Mama und das Teilzeitkind werkeln in der Küche und mein Papa erweitert die Sitzmöglichkeiten. Dann trudeln erst meine Tante und dann weitere Freund*innen meiner Eltern ein und wir bedienen uns am köstlichen Buffet.

Gegen 20 Uhr brechen der Liebste und das Teilzeitkind auf zurück nach Südberlin. Ich bleibe noch und ziehe mich dann eine gute halbe Stunde später um für die zweite Party des Abends – die zur Nachfeier des 40. meiner besten Freundin, für die die Einladung „Komm in Glitzer!“ anordnete. Dann fahre ich mit zwei U-Bahnen hinüber in den Friedrichshain, wo wir im Keller eines Restaurants feiern. Als erstes läuft mir das große Kind der besten Freundin über den Weg, dann ihre Mama und Schwiegermama und dann sie selbst. Ich übergebe mein Geschenk, lege Sachen ab, begrüße ihren Mann, hole mir einen Gin Tonic an der Bar und lasse mir dann von ihrem kleinen Kind zeigen, wie es das Gästebuch ausgefüllt hat und wie ich das auch machen kann. Kurz nach 22 Uhr schnappen sich die Großeltern die beiden Kinder und dann ist die mittlere Generation unter sich. Wir wechseln auf die „Dance“-Playlist, schrauben die Lautstärke bis an den Anschlag der kleinen Bluetooth-Box und dann bin ich fast vier Stunden lang durchgängig auf der Tanzfläche – das Timing sorgt dafür, dass ich damit sowohl das Schrittziel für Samstag als auch das für Sonntag problemlos knacke.

Der Anfang ist noch ein wenig zäh, die verschiedenen Freundesgruppen bleiben noch unter sich und man merkt, dass nicht alle die gleiche musikalische Sozialisation mitgemacht haben. Wie kann man zu Franz Ferdinand oder We Are Scientists nicht tanzen?? Später aber kommt dann doch der generationelle Konsens durch (und der Alkohol?). Am Ende sind wir eine homogene Partymasse die gnadenlos alles wegtanzt und wegsingt, egal ob MGMT, Weezer, Deichkind, Liquido, Tocotronic oder Die Ärzte. Und ja, natürlich gehört nach „Everybody“ von den Backstreet Boys zwingend „Wannabe“ von den Spice Girls und beides wird genauso auswendig mitgegrölt wie „Schrei nach Liebe“ oder „Song 2“.

Gegen 2 werden wir dann aus der Location gekehrt und eigentlich haben wir noch lange nicht genug. Dann aber erinnern wir uns, dass wir 40 und nicht 20 sind und die meisten von uns morgen mit Kindern und übermorgen mit Arbeit zu dealen haben und gehen doch lieber nach Hause als noch weiter zu ziehen. Vorher verabschieden wir uns aber noch lange und ausgiebig und die beste Freundin und ich überlegen, wann wir das letzte Mal so zusammen getanzt haben. Gruseligerweise war das wahrscheinlich an meinem 30. – zu 95% zur gleichen Musik wie heute Abend. Damals war sie mit dem großen Kind schwanger und danach war dann erstmal nix mehr mit Tanzen. Immerhin waren wir auf ein paar Konzerten seitdem. Wir verabreden aber, jetzt wo die Kinder groß (10 und 7) sind und die Pandemie soweit eingedämmt, dass wir das demnächst mal wieder einbauen müssen. Bleiben Sie dran…

Ich laufe dann zur S-Bahn und fahre in den Pberg. Kurz nach 3 bin ich zuhause und stelle fest, dass die Katzen in meiner Abwesenheit gar nicht zwingend in meinem Bett schlafen. Sie kommen mir beide aus dem Wohnzimmer entgegenscharwenzelt. Sie bekommen noch eine Ladung Trockenfutter, damit ich hoffentlich lange ausschlafen kann und dann rollen wir uns zu dritt in meinem Bett zusammen und nach etwa drei Minuten schlafe ich tief und fest.

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