Ich erwache kurz vor 7 und habe so noch Zeit, bis der Wecker klingelt. Zum Glück, denn ich muss heute ins Büro. An einem Freitag. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt an einem Freitag im Büro war, um dort den ganzen Tag zu arbeiten. Ich tippe auf Februar 2020. Ich esse schnell zuhause ein Müsli und mache mich dann auf den Weg. Heute geht alles schon etwas einfacher mit dem Weg und den Türen. Nur am Drucker scheitere ich noch, aber auch das wird sich finden. Halb 10 richte ich mich an meinem Platz ein, um 10 habe ich das erste Meeting mit Ostfriesland und Nürnberg. Um 11 das zweite mit Büro, Lichtenberg, Biesdorf, Moabit und Dortmund. Halb 12 mit Südengland. Um 12 kommt eine Kollegin vorbei, die heute ihren letzten Tag hat und ihren Laptop abgibt. Wir drehen gemeinsam eine Runde durch das neue Büro, sie verabschiedet sich von den drei anwesenden Kolleg*innen und dann gehen wir zu zweit Mittagessen. Es gibt Poké Bowls im Sonnenschein bei 16 Grad. Am 16. Februar.

Hinterher bringt sie mich noch zurück zum Büro und dann verabschieden wir uns auf absehbare Zeit. Wieder drinnen an meinem Platz sehe ich, dass mein Nachmittagsmeeting mit Chicago verschoben wurde. Also kann ich jetzt ganz gemütlich noch die Dinge abarbeiten, die diese Woche noch erledigt werden sollten. Zwischendurch trinke ich einen Kaffee mit der neuesten Kollegin und gegen 17:30 ist dann Feierabend und ich fahre mit U- und S-Bahn nach Südberlin zum Liebsten. Wir bestellen Essen und dann fährt er los, das Teilzeitkind von einem Kindergeburtstag abholen. Als alle da sind, gibt es Futter – für mich Chicken Fingers, Süßkartoffelpommes und Guacamole. Histamintechnisch alles im grünen Bereich, aber weder das Mittagessen noch das Abendbrot sind besonders schonköstlich und das merke ich dann auch stundenlang.
Nach dem Essen gucken wir noch eine Folge „Liv und Maddie“ mit dem Kindelein, bis es ins Bett geht – puh, das ist eine Herausforderung. Danach wechseln wir zu anspruchsvollerem Fernsehek und schauen die letzten beiden Folgen „Reservation Dogs“, besonders die vorletzte, mit Gastauftritt von Ethan Hawke, ist extrem gut. Die letzte ist dann mehr so Fanservice und nochmal ordentlich Screentime für die native Schauspielerlegenden wie Gary Farmer und Graham Greene und bringt die Serie zu einem würdigen Abschluss. Danach gucken wir noch das neueste Netflix-Special von Taylor Tomlinson, dass wir uns beide extra fürs gemeinsame Ansehen aufgehoben haben. Auch das ist wieder sehr gut. Und schwupps ist es Mitternacht und Zeit zum Schlafengehen.