Der Wecker weckt, die Katzen kuscheln. Wie schön, dass ich heute einfach im Homeoffice bleiben kann und das erste Meeting erst um 10 ist. Wirklich entspannter Morgen, am Ende sitze ich halb 10 am Schreibtisch und habe sogar schon Italienisch gemacht. Ich mache Kleinkram, bis es Zeit ist für den Call mit Madrid, Salerno, Paris, Dublin und Valencia. Dann wieder Kleinkram, Call mit Prag. Dann ist endlich mal ein wenig Zeit für Großkram und ich mache mit einer Rechercheaufgabe weiter, bis die Mittagspause dran ist.
Hierfür gehe ich nach draußen, Tageslicht einfangen. Besonders viel davon gibt es heute allerdings nicht, es ist grau in grau. Aber etwas ist anders. Nicht nur in meinem BalkonBlumenkasten, auch in der wirklichen Welt sieht es nach Frühling aus – und das Mitte Februar.






Haben wir unbemerkt den Winter hinter uns gelassen? Morgen sollen 16 Grad werden und auch für die nächsten zwei Wochen ist nichts frostähnliches mehr angesagt. Mir ist ja Klinawandel in wärmer (zumindest hier in der Gegend) lieber, als die neue Theorie, nach der es hier bald drastisch kälter wird. Aber weird ist das schon, allerdings, ich kann es kaum erwarten, dass es wieder länger hell ist und ich vielleicht bald wieder das zweite Wohnzimmer „Balkon“ einweihen kann. Ich spaziere jedenfalls die ganze Stunde umher und staune. Um 14 bin ich wieder am Schreibtisch. Aus dem langen angesetzten Meeting wird Ostfriesland und Nürnberg wird ein kurzes Telefonat, den Rest verschieben wir auf morgen.
Und dann sitze ich da plötzlich gegen halb 3 und habe heute keine Meetings und keine Deadlines mehr. Komplett ungewohnt. Ich mache mir Musik an (guter Mix der Woche diesmal, endlich wieder ohne Schlager) und recherchiere ganz entspannt vor mich hin, bis ich gegen 17:30 Feierabend mache, weil die Luft raus ist. Es ist noch nicht komplett dunkel, die Luft ist mild und diverse Vögel zwitschern. Der Mitbewohner und ich feiern das. Ich habe auch noch ein wenig Energie, bringe Müll weg, gieße Pflanzen und durchsiebe das Katzenklo. Der Mitbewohner bricht dann zur Bandprobe auf und ich gehe in die Küche und koche mir Abendbrot. Der Chicorée muss weg und ich denke mir, was mit Radicchio geht, muss auch mit seinen Verwandten gehen, und backe ihn im Ofen – mit einer Möhre, ein paar Rosinen und viel Olivenöl und Kräutern. Dazu gibt es Reis, die beiden letzten vegetarischen Würstchen und einen großen Schluck Zitronensaft.

Damit geht es dann aufs Sofa, die neue Folge der Joey-Kelly-&-Family-Panamericana-Doku gucken, heute geht es durch Peru nach Chile. Leider erzählen sie wenig über die Hintergründe der Unruhen, die ihnen in Peru den Weg versperren. Dafür sehe ich den Verkauf einer Gitarre, die ich oft live auf der Bühne gesehen habe. Aber ich schaffe es auch, zwischendurch im Sitzen (!) einzuschlafen. Aber nur kurz immerhin. Gegen 9 ist die Doku vorbei und ich begebe mich mit Buch und Tee in die Badewanne. Nach einer guten Stunde wechsle ich ins Bett und da lese ich auch nochmal weiter – ein schönes Gefühl, das mal wieder länger am Stück zu schaffen. Kurz vor 23 Uhr ist Licht aus und wieder schlafe ich ein wie ein Stein. Frühjahrsmüdigkeit?