14.02.2024 – Doc Valentine

Ich schlafe bis zum Weckerklingeln und bin dann einigermaßen frisch und erholt. Da heute viel ansteht, muss ich mich ein bisschen beeilen. Kurz vor halb 9 bin ich mit dem Bloggen fertig, telefoniere ganz kurz mit dem Liebsten und stehe dann direkt auf. Sachen packen, Katzen versorgen, schnell eine Stulle frühstücken und dann bin ich kurz vor 9 unterwegs. Ich habe nämlich einen Arzttermin, witzigerweise in dem Haus neben dem alten Büro (also nicht das, wo wir gerade ausgezogen sind, sondern das, aus dem wir vor zwei Jahren ausgezogen sind). Ich fahre also die gleiche Strecke, die ich seit dem Einzug in diese Wohnung vor 10 Jahren bis zur Pandemie täglich zur Arbeit gefahren bin.

Es fühlt sich alles sehr vertraut an, die Tram, die U-Bahn, die Treppen nach oben. Am alten Haus sind gerade Arbeiter zugange und tragen Dinge nach Draußen. Da wird scheinbar gerade grundrenoviert. Ich stelle amüsiert fest, dass der Eingangsbereich immer noch in „unserem“ Grün gestrichen ist. Dann aber gehe ich ins Nachbarhaus und in die Praxis, in der ich heute zum ersten und wahrscheinlich auch letzten Mal bin. Es ist die Art von Arztbesuch. Ich fülle vier Seiten Formulare aus, habe nochmal kurz Zeit aufs Klo zu gehen und dann werde ich nur zehn Minuten nach Termin aufgerufen.

Die Ärztin ist superfreundlich und nimmt mich ernst, wir unterhalten uns auf Augenhöhe. Mit Blutdruckmessen und Besprechen des weiteren Vorgehens bin ich vielleicht sieben Minuten später wieder aus dem Zimmer raus (oder wieviel die Kasse der Ärztin für so etwas eben zugesteht), ohne das Gefühl, es wäre hektisch gewesen oder etwas wäre zu kurz gekommen. Dann geht es weiter zum Labor, Blut abnehmen. Auch das geht schnell und kompetent. Tolle Erfahrung, 10/10, gerne wieder. In einer guten Woche bekomme ich die Ergebnisse und dann geht es damit ggf zurück zu meiner Ärztin.

Ich verlasse die Praxis gutgelaunt und laufe durch stärker werdenden Regen weiter zum neuen Büro, eine U-Bahn-Station weiter. Ich habe die ganze Gegend hier in den Füßen, bin so oft hier langgelaufen. Freue mich, dass ja Mittwoch ist und daher auch der Streetfood-Markt stattfindet, auf dem ich jahrelang zum Mittagessen war. Nachher wieder! Und dann wird es kurz spannend. Am Empfangstresen des neuen Büros nehme ich meine Zugangskarte und einen Transponder entgegen und lasse mir erklären, wie ich in diesem riesigen Gebäudelabyrinth zu unseren Räumen komme. Dann verlaufe ich mich aber doch. Die Empfangsdame läuft mir hinterher und erklärt es mir nochmal, außerdem führt sie vor, wie das mit dem Transponder und den Türen läuft.

Ich finde das Büro danach auf Anhieb, kann aber die Tür nicht öffnen. Ich rufe alle Kollegen an, von denen ich weiß, dass sie drinnen sind, aber niemand geht ran. Also laufe ich schweren Herzens zurück Richtung Empfang, um mir das Ganze nochmal zeigen zu lassen, dann kommt mir aber ein anderer Mieter entgegen und macht mir die Tür auf. Juhu, drinnen! Ich drehe eine kleine Runde, begrüße die anwesenden Kolleg*innen, bestaune das Umzugschaos, das immer noch herrscht und beziehe dann meinen Platz für heute. Dann brauche ich wieder Hilfe dabei, ins WLAN zu kommen, alles etwas tricky heute, aber ich schaffe es rechtzeitig zum ersten Meeting halb 12, mit Paris und Ostfriesland.

Erst danach schaffe ich es, ein paar Sachen abzuarbeiten, die im Laufe des Vormittags angefallen sind und die ich nicht am Handy lösen konnte. Um 13 Uhr kommt mich eine Kollegin zur Mittagspause abholen. Wir gehen auf den Markt und holen uns etwas am Stand – für mich gibt es eine Backkartoffel mit Königsberger Klopsen. Wegen des Regens setzen wir uns damit in die Büroküche.

Auch wenn das ein neues Gebäude ist, sind wir beide ganz nostalgisch, wieder in unserer alten Hood zu sein. Mal sehen, wie lange der Zauber anhält. Nach der Pause packe ich meine Umzugskisten aus und richte mich ein. Zwei Telefonate mit Kollegen, dann um 16 Uhr noch ein Meeting, diesmal mit London. Eigentlich soll ja der Mittwoch meetingfrei sein, aber beide heutigen Meetings wurden von morgen vorgezogen, weil sonst jemand fehlen würde. Nun gut, ausnahmsweise.

Danach weiteres emsiges Abarbeiten. Gegen 17 Uhr leert sich das Büro und weil auch in meinem Team gerade nichts furchtbar Dringendes mehr ansteht, nutze ich die Gelegenheit und schwimme mit dem Strom nach Hause. So sitze ich schon kurz vor 18 Uhr unter zwei Katzen auf dem Sofa, juhu! Ich telefoniere mit dem Liebsten und dem Teilzeitkind, die gerade beim Pizza backen sind. Dann mache ich mir selbst Abendbrot – Schonkost ist anders, aber histaminmäßig bin ich gut unterwegs. Es gibt Cannelini-Bohnen-Eintopf mit Knoblauch, Rosmarin und Fenchelsamen, und außerdem einen Obstsalat mit Chicorée (Blutorange, Apfel, Trockenfeige, Zimt und Rosenwasser). Alles sehr lecker.

Nebenbei schnacke ich mit dem Mitbewohner, leihe mir von ihm ein Glitzeroutfit für eine Party am Samstag (ein ehemaliges Bühnenoutfit von ihm, das ihm eine Freundin maßgeschneidert hat) und telefoniere nochmal mit dem Liebsten, als das Kindelein im Bett liegt. Inzwischen bin ich selbst ganz müde und gebe alle weiteren Pläne für heute auf. Halb 10 liege ich im Bett. Ich absolviere noch meine Italienisch- und Spielpflichten, dann schaue ich mir die erste neue Daily-Show-Folge mit Jon Stewart an und dann ist deutlich vor 23 Uhr Schlafenszeit.