Ich erwache gegen 9 nach ziemlich genau acht Stunden tiefen, ununterbrochenen Schlafes. Keine Katzen liegen im Bett. Eine schnarcht darunter und kommt sehr schnell hoch, als sie hört, dass ich wach bin. Der andere hat irgendwo außerhalb des Zimmers genächtigt und rührt sich erst, als ich Stunden später sein Frühstück vorbereite – dann aber unverzüglich. Schnell wird klar, dass ich mich heute weiter auskurieren und nicht nach Südberlin fahren werde, wo ein Ferienausstandsdinner beim Stammitaliener lockt. Verdauungsapparat says no. Das Wetter draußen ist trübe und zwingt auch nicht zum Aufstehen, also entscheide ich mich nochmal für einen kompletten Tag im Bett, in der Hoffnung, dann morgen wirklich wieder halbwegs fit zu sein.
Erst gegen 11 erinnert sich mein Körper, dass Frühstück eine gute Sache ist. Ich stehe also auf und koche mir zwei Eier für im Glas. Dazu gibt es Quarkbrote – eins mit Meerrettich und eins mit Erdbeer-Zimt-Aufstrich -, einen Apfel, Flohsamen und Früchtetee. Die Histamin-App rümpft die Nase über Meerrettich aus dem Glas und Erdbeeren, wird aber erst rot, als ich es wage, Kaviarcreme über die Eier zu geben. Allerdings hat die App nur so Lachsrogen, keinen Heringsrogen mit Dill, also wer weiß, wie ernst das zu nehmen ist. Überhaupt kriege ich schon wieder Pusteln bei dem Gedanken, das mit dem Histamin wirklich durchzuziehen und auf alles zu verzichten, was Spaß macht. Ich denke, das wird ein eher kurzes Experiment.

Mit viel Zeit und sonntäglicher Muße schaue ich heute zwei Oscar-nominierte Filme – „Maestro“ und „Nyad“. Beide hatte ich schon vor einer Weile angefangen und dann aufgegeben, weil ich einfach nicht die nötige Ruhe und Konzentrationsfähigkeit hatte. Heute gehen sie beide gut durch und runter. Statt danach noch weitere Oscar-Filme zu gucken (Der Ehrgeiz ist ein bisschen weg, seit ich mir nicht mehr die Oscar-Nacht um die Ohren schlage.), schaue ich mir hinterher noch die Aufzeichnung vom Adulting-Webinar von Mittwoch an, da war ich noch zu krank und wollte mich nicht damit beschäftigen.
Nebenbei spiele ich ziemlich viel, höre dabei auch 1-2 Podcasts. Ich telefoniere bestimmt fünfmal mit dem Liebsten, halte einen längeren Schwatz mit dem Mitbewohner in der Küche, packe Geburtstagsgeschenke ein und abends lege ich mich dann nochmal gemütlich in die Badewanne und widme mich der ausführlichen Körperpflege. Gegen halb 11 bin ich zurück im Bett. Rund wäre gewesen, dann noch zu lesen, aber irgendwie ist mir mehr nach TikTok und ich versinke bis gegen Mitternacht in einer Flut von Videos. Das Gute daran: Die machen Hunger. Zum frühen Abendbrot hatte es nochmal Kartoffeln und Möhren gegeben, aber so langsam möchte mein Körper scheinbar wieder richtig mitspielen im Essensgame. Das probieren wir dann wohl morgen aus, mal gucken, ob er das verträgt…
(Übrigens: Aus Spaß auch mal auf die Wage gestellt, abends und also völlig außer Wertung. Die knappe Woche Kranksein hat mich zwei Kilo abnehmen lassen. Mal schauen, ob das nachhaltig ist.)