03.02.2024 – Arbeit und Vergnügen

Nein, keine Erwerbsarbeit, „nur“ Hausarbeit, keine Sorge!

Mein Plan mit dem früh wach und munter sein geht auf. Also ich bin noch früher wach als munter, scheinbar hat Noosa jetzt morgens immer schreckliche Langeweile und Spieltrieb, aber so gegen 8 bin ich dann auch munter und mache die üblichen morgendlichen Dinge. Gegen 10 schwinge ich mich aus dem Bett und beginne mit unüblichen Dingen. Erstmal das Katzenklo ausleeren und säubern, dann das Bett ab- und neu beziehen. Dann mache ich mir eine Mate auf und die erste Pause das Tages, als der Liebste anruft. Wir sind uns einig, dass wir es heute nicht zur Demo schaffen: Wir haben beide noch Schmerzen und trauen uns kein langes Gehen und Stehen zu. Also lassen wir es heute nochmal ruhig angehen und treffen uns dann morgen zum Brunchen.

Als Nächstes schaffe ich rund ums Bett Platz, lege Wäsche zusammen und fummele die Sesselpolster zurück in den frisch gewaschenen Bezug. Kurz ausruhen. Dann trockne ich das Katzenklo ab und befülle es mit neuem Streu – es reicht nicht mehr für eine ganze Füllung, also muss ich hinunter in den Keller und neues hochholen. Als das Klo fertig ist, schnappe ich mir den Staubsauger und sauge die Wohnung gründlich durch – ich sage nicht, wann das das letzte Mal passiert ist, Teile der Antwort könnten meine Leserschaft verunsichern. Dann muss ich mich wirklich erstmal ausruhen. Inzwischen ist auch der Mitbewohner aufgestanden und wir treffen uns in der Küche beim Frühstück machen. Bei ihm gibt es Müsli, bei mir Toast mit Mandel-Tonka-Creme samt einem Apfel und Toast mit Gouda und Apfelmeerrettich samt einer Möhre, außerdem frisch gepressten Blutorangensaft und Sencha-Tee. Damit setze ich mich dann kurz nach 13 Uhr in den frisch bezogenen Sessel. Die Katzen sind verwirrt, da sitze ich doch sonst nie?? Es wird viel miaut und geguckt, aber keine setzt sich dazu, merkwürdig. Aber schön, dass ich zur Unterhaltung beitragen kann.

Erst als ich fertig mit Essen bin und mich noch etwas ausruhe, nimmt Noosa auf mir Platz und dann kann ich eine ganze Weile nicht aufstehen. Irgendwann aber raffe ich mich doch auf und putze das Bad. Auch das ist in dieser Gründlichkeit eine Weile nicht mehr vorgekommen (der Mitbewohner putzt öfter als ich, aber mehr so on the fly, ich seltener, dann aber ausführlich, das Ideal läge sicherlich dazwischen, oder in einer regelmäßig engagierten Putzkraft, aber dafür ist mein Leidensdruck noch nicht groß genug). Ich wische noch Bad und Küche und bringe denn Müll runter und dann reicht es für heute mit der Arbeit.

Während der anschließenden Ausruhphase gebe ich dann einer Werbung nach, die mich seit Tagen in den sozialen Medien verfolgt – ein Online-Sportkurs für „Vielsitzer“ (sic!). Man zahlt 99 € und bekommt dann zehn Wochen lang Infos und Übungen zu absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluss bekommt man die 99 € von der Krankenkasse zurück. Das Konzept passt gut zu meinem aktuellen Zustand. Ich mache direkt den Theorieteil. Um 16 Uhr bin ich mit meinem Bruder zum Telefonat verabredet, es gibt mal wieder Bürokratisches zu klären. Danach reden wir aber auch noch über Avocados, Geburtstagsgeschenke und seine Freundin, die gerade irgendwo in der Luft zwischen Singapur und Sydney ist.

Etwas später hole ich auch noch die Yogamatte hervor (weil es auch Übungen am Boden gibt) und absolviere die 35 Minuten Praxisteil des Sportkurses dieser Woche. Abgehakt ist abgehakt. Hui, teilweise ganz schön anstrengend, teilweise nicht zu schaffen, aber angeblich lernt die App und passt den Schwierigkeitsgrad an. Der nächste Teil wird dann in einer Woche freigeschaltet. Ich ruhe mich wieder aus, mache Italienisch (und bestehe diesmal den „B2“-Test in Busuu) und suche nebenbei eine Brunch-Location für morgen aus. Dann dusche ich und ziehe mir einen frischen Schlafanzug an, mache mir Stullen (letzte Wildschwein-Leberwurst aus Hiddensee, nochmal Gouda, Cornichons) und lege mich mit Buch aufs Sofa, während es draußen in Strömen regnet.

Mit viel Mühe schaffe ich ein Kapitel, bevor mir die Augen zufallen und ich wegdöse, für ein Stündchen etwa. Danach mache ich mir stattdessen ein Hörbuch an und spiele nebenbei. Später lese ich noch etwas in einer Literaturzeitschrift. Dann ist Zeit für TikTok und Co. Langsam macht sich das viele Koffein und von Mate und Sencha (es gab eine große Kanne voll) bemerkbar und ich werde wirklich hellwach. Gegen Mitternacht wechsele ich ins Bett, muss aber noch lange Hörbuch hören, bis ich dann richtig einschlafen kann.