31.01.2024 – Focus Wednesday

So heißt der Mittwoch in meinem Arbeitskalender. Eigentlich(TM) sollen keine Meetings stattfinden und man soll Zeit haben, sich in komplexe oder kreative Projekte zu vertiefen. Das mit dem „keine Meetings“ hat schonmal geklappt, mal sehen, wie das mit dem Vertiefen wird. Ich bin zweimal nachts wach, schlafe dann aber bis zum Weckerklingeln. Der Morgen startet leicht benommen – das Schmerzmittel? – aber OK. Erst, als ich schon aufgestanden bin, ruft der Liebste an, der verschlafen hat. Und einen eingeklemmten Nerv und ebenfalls Schmerzen hat er auch. Sind wir nicht noch ein bisschen jung, um uns gegenseitig unsere Schmerzen zu klagen? (Nein, sind wir nicht, über Schmerzen klagen darf man in jedem Alter, besser als runterschlucken und darüber hinweg gehen!)

Zum Müsli mit Apfel, Chai und Maracujaschorle (frisch gemacht), gehe ich durch E-Mails und erledige die Aufgabe, die wir gestern Abend verschoben hatten. Dann vertiefe ich mich in Aufgaben, allerdings mehrere parallel – immer wenn ich nicht weiterkomme, mache ich mit etwas anderem weiter und springe dann wieder zurück. Ich schaffe erstaunlich viel heute – Konzeptionelles, Kreatives, Recherchereiches…

Dazwischen kommen natürlich aber auch einige curve balls. Erst telefoniere ich länger mit einer Kollegin, die meine Unterstützung braucht, dann daraufhin mit einem Kollegen, der dabei helfen kann. Dann braucht ein anderer Kollege Unterstützung und wir klären das mit einem Videocall – immerhin der einzige heute. Dann weist ein anderer Kollege darauf hin, dass wir an einer Stelle noch eine Schriftart verwenden, die wir nicht mehr verwenden dürfen, woraufhin ich noch andere Orte ausfindig mache, von ihm entsprechend abgeänderte Grafiken anfordere und dann auf die Jagd gehe – im Intranet Grafiken ersetzen, unter anderem auch in dem Video, das ich letzte Woche geschnitten habe – das dauert natürlich – und Grafiken mit der alten Schriftart aus unserem Archiv löschen, damit sie nicht wieder verwendet werden. Bei den beiden letzten curve balls kommt jeweils kurz Stress auf, sie sind dringend und umfangreich und unterbrechen die Arbeiten, die ich eigentlich mache. Wie so vieles in letzter Zeit.

Auf den ganzen Tag gerechnet ist das aber überschaubar und wird einigermaßen ausgeglichen. In der Mittagspause (Probierportion Champignonrisotto vom Mitbewohner und großer Salat aus Chicorée, Blutorange und Banane) setze ich mich nochmal ans Puzzle. Erst mit Hörbuch, dann nach offiziellem Pausenende mit strategischen Gedanken. Ich gehe mehrere „Probleme“ und Lösungsansätze im Kopf durch und als ich zufrieden bin, decke ich das Puzzle zu, gehe an den Schreibtisch und schreibe die entsprechende Antwort in den Chat. Hat ja keiner gesagt, dass Arbeiten immer am Schreibtisch stattfinden muss.

Um 18 Uhr bin ich gerade dabei, den Tag für heute abzuschließen (To Do‘s abhaken oder weiterschieben, so dass für heute nichts offen bleibt), als der ehemalige Mitbewohner vorbeikommt, um seine Post abzuholen. Heute hat er wenig Zeit mitgebracht, das ist für mich aber auch OK. Nach zehn Minuten bricht er wieder auf und ich mache mir die letzte Portion Pasta e fagioli warm und telefoniere mit dem Liebsten. Dann wieder: Hörbuch an und zurück ans Puzzle.

Gegen 22 Uhr – nach netto 8 Stunden – bin ich fertig und stolz auf mein Werk. Mal sehen, ob ich direkt mit dem Rostock-Puzzle weitermache, dass ich noch von meinem Geburtstag übrig habe, oder was mir sonst in den nächsten Tagen einfällt, um gegen den Stress anzugehen. Heute jedenfalls muss ich noch ein wenig der Revenge Bedtime Procrastination fröhnen und bewege mich durch die sozialen Netzwerke, bis es fast Mitternacht ist. 🤷‍♀️