Der Sonntag beginnt damit, dass der Liebste vor mir wach wird und Kaffee macht. Den gibt es wie immer im Bett, während das Internet leer gelesen wird. Irgendwann kommt das Kindelein und holt sich mein Handy, ich steige aufs Diensthandy um, dann aufs Blog. Als ich mein Handy zurück habe, fange ich an zu bloggen. Der Liebste steht auf und geht Brötchen holen und erteilt dem Kind die Aufgabe, mir „aus dem Bett zu helfen“, damit ich beaufsichtigen kann, wie es den Geschirrspüler ausräumt. Teile und herrsche, er hat das drauf. Dafür hören wir in der Küche meine Musik, bis er zurück ist. Zum Frühstück gibt es Spiegelei und Würstchen.
Nach dem Essen blogge ich zu Ende und liege dann mit meinem Buch auf dem Sofa. Das Nachbarskind ist auch wieder da und der Liebste leitet die beiden Kids an, einen Brief an die Frau zu schreiben, deren Portemonnaie sie gestern gefunden haben. Als das erledigt ist, sind Schularbeiten dran. Das Teilzeitkind übt Mathe für einen Test nächste Woche und der Liebste kontrolliert die Hausaufgaben in Deutsch und Englisch. Ich bin ziemlich sicher, dass ich in der Grundschule weniger Hausaufgaben zu machen hatte – vielleicht wäre es aber auch gut gewesen, eine vernünftige Routine reinzubringen, das hätte mich vielleicht vor dem Notenabfall am Gymnasium bewahrt?
Als der Schulkram fertig ist, geht das Kind chillen und wir gehen in den Park spazieren und dann zur Konditorei, Kuchen und Torte holen. Haben wir ewig nicht mehr gemacht und zu höchsten Pandemiezeiten sonst dauernd. Überhaupt ist heute alles ein bisschen so wie damals, da habe ich viel mehr Zeit in Südberlin verbracht als aktuell. Wegen diverser aufeinanderfolgender Krankheiten haben der Liebste und ich uns gerade drei Wochen nicht gesehen. Davor waren Ferien und da wir getrennt verreist sind, waren es beim Teilzeitkind und mir sogar sechs Wochen. Wir können es aber alles noch gut.
Es gibt dann also Tee und Torte/Kuchen (für mich ein Stück Schokosahne mit Baiser und Johannisbeeren und ein Stück Apfelstrudel), ein Telefonat mit der Liebstenmama und das Nachbarskind ist auch wieder dabei. Danach machen die Kinder Kinderdinge und wir Erwachsenen beschließen, dass ich heute auch nochmal hier übernachte und erst morgen früh zurück nach Hause fahre. Daraufhin geht der Liebste ESports gucken und ich lese und schlafe dabei fast auf dem Sofa ein, bis die Kindelein mehr Tee brauchen.
Zum frühen Abendbrot gibt es Restepizza und Restepasta und danach noch eine Folge „Ducktales“ zu dritt auf dem Sofa. Das Teilzeitkind hält eigentlich nicht viel von Zeichentrick, lässt sich aber mal wieder vom Konzept „bewegte Bilder“ anlocken und ist dann doch angefixt und sauer, dass es ins Bett muss, statt noch eine Folge zu gucken. Wir hingegen schauen noch die nächsten vier Folgen „The West Wing“ (der Liebste kennt das in- und auswendig und kann wahrscheinlich egal wo jederzeit einsteigen), bevor wir auch schlafen gehen.