Irgendwann gegen 7 wird der Regen so laut auf den metallenen Fensterbrettern, dass ich aufwache. Noosa ist auch ganz wuschig und wir liefern uns eine kleine Keilerei, die bei mir mit einigen Kratzern endet. Das passiert sonst nur, wenn sie zum Tierarzt muss, sie ist generell eine sehr zurückhaltende, zarte Katze, die hauptsächlich mit mir Kuscheln will und dann ist das Leben schön. In letzter Zeit ist sie aber frecher geworden, stellt sich gerne mal auf meinen Oberkörper, setzt sich zwischen mich und den Laptop oder schaltet mir ganz nebenbei den Ton aus und grinst mich dann an. Nimbin hingegen liegt heute den ganzen Tag rum und chillt, mal zu meinen Füßen, mal in meiner Kniebeuge, mal auf meinem Bauch, und wird nur zu den Essenszeiten aktiver. So sind die jetzt also mit zehneinhalb.
Ich bin früh wach und absolviere also auch früh meine Morgenroutine. Dabei scanne ich meinen Körper und entdecke immer noch die gleichen Symptömchen wie seit Tagen. Ein weiterer Tag im Bett scheint mir recht angemessen und als der Liebste anruft und berichtet, dass er heute wieder mehr Symptömchen hat als zuletzt, verschieben wir unser Treffen nochmal. Dafür bringt er mich schon wieder mit Sachen zum Lachen, über die nicht alle lachen würden. Nach dem Telefonat mache ich mir und den Katzen Frühstück und dabei eine neue Pistaziencreme und saisonal passend ein Quittengelee auf. Dazu gibt es Sanddornsaft und wieder Ingwer-Honig-Zitrone.

Ich telefoniere mit meinem Bruder, der heute morgen aus dem Krankenhaus entlassen wurde und sich fragt, wo wir ständig unsere Infekte herbekommen. Danach beginnt der lange Tag des Nichtstuns, den ich mit Podcast hören, Handy spielen, Mittagsschlaf, Buch lesen und „The West Wing“ verbringe. Irgendwann am Nachmittag schreiben mir meine Eltern, dann telefonieren wir kurz. Zwischendurch halten sie das Handy ans Fenster für aufmunternde Aussicht und nach dem Telefonat schicken sie mir die Aussicht nochmal als richtiges Foto zu. Fernweh incoming.

Mittags und abends gibt es jeweils eine weitere Portion Colcannon von gestern und während einer der West-Wing-Folgen liege ich in der Badewanne. Nach der letzten Folge für heute lese ich noch ein Stündchen und mache dann pünktlich um Mitternacht das Licht aus.