Wohl aus Sorge vor der Deadline heute Mittag werde ich früh wach und beende kurz vor 7 schon endgültig die Nacht. Das gibt mir die Zeit, morgens alles zu erledigen, bevor die Arbeit losgeht – inkl. kompletter Internetrunde, Wordle, Sequences, Duolingo, Babbel, Busuu, Handyspiel und Liebstentelefonat. Bei letzterem spekuliere ich darüber, ob ich gleich im Bett bleibe oder mich bis zur Deadline noch an den Schreibtisch setze. Ich habe immer noch Hals- und Ohrenschmerzen.
Die Frage erledigt sich dann, als beim Schnelltest eine schwache zweite Linie zu sehen ist – sie ist so schwach, dass ich unsicher bin, ob sich das Licht nur an der Linie spiegelt, die für die zweite Linie vorgesehen ist, oder ob da wirklich was ist. Ein zweiter Test ist negativ, aber ich bleibe vorsichtig und im Bett (nachdem ich mir vorher mit Maske noch Frühstück gemacht habe). Dann ab 9 erstmal drei Stunden hochkonzentriertes Arbeiten bis zur Deadline, die ich auf die Minute genau einhalte und um 12 dann das einzige Meeting des Tages, mit Biesdorf, Lichtenberg und Dortmund bzw. Herdecke. Erst dann ist Zeit für Durchatmen, einen dritten Test (negativ) und einen kurzen Schnack mit dem Mitbewohner.
Mittagshunger habe ich noch nicht, ich esse nur eine Satsuma und atme kurz tief durch, dann geht es nach 30 Minuten weiter mit den restlichen Aufgaben für heute. Es gibt noch genügend zu tun, um mich bis nach 17 Uhr zu beschäftigen – teils mit Deadlines heute, teils mit Deadline am Montag. Ausgerechnet heute hat der Liebste einen ruhigen Nachmittag und ruft mich regelmäßig an, um mir Belanglosigkeiten zu erzählen. Als ich endlich den Laptop zuklappen kann, rufe ich ihn sofort an und lenke ihn mit Belanglosigkeiten vom Zocken ab. Es ist eine ausgewogene Beziehung.

Außerdem gibt es jetzt Mittagessen und Abendbrot in einem, der Mitbewohner hat Nudeln mit Hackfleischsauce gemacht (kein ragù, sagt er, dafür hat es nicht lange genug geköchelt. Den Rest des Abends verbringe ich mit den ersten vier Folgen der neuen, letzten, Staffel „The Crown“ und dann noch einigen Folgen „The West Wing“, bei der letzten davon schlafe ich ein.