09.11.2023 – Durcheinandertag

Das mit dem Schlafen pendelt sich wieder ein, heute wache ich erst kurz vor 7 auf. Gemütlicher Morgen im Bett, ganz in Ruhe, da ich später mit der Arbeit anfange. Im Techniktagebuch lese ich über noch eine Sprach-App und lade sie mir direkt mal fürs kostenlose Ausprobieren herunter. Der Einstufungstest für Italienisch sagt B1, das war neulich bei Babbel genauso. Macht Spaß, aber ich weiß nicht, ob ich nach dem Ausprobieren dann dafür bezahlen möchte, für die Entscheidung habe ich ja noch Zeit. Ansonsten frühes Telefonat mit dem Liebsten, der dank anwesendem Teilzeitkind auch wieder früher wach sein muss. So auch der Mitbewohner, der hat heute Termine und steht deshalb schon vor 9 auf, so dass wir uns in der Küche zum gemeinsamen Kaffee, Porridge, Grapefruit und Quatschen treffen – auch nur, weil ich da nicht wie sonst schon am Schreibtisch sitze.

Als ich dann ins Bad gehe, stelle ich fest, dass die Toilette noch langsamer abläuft als in den letzten Tagen manchmal. Wir haben aber jetzt beide keine Zeit, uns darum zu kümmern – ich muss schnell noch duschen, bevor mein erstes Meeting startet, und der Mitbewohner muss los zum Termin. Von 10 bis 11 habe ich zwei Meetings – eins mit Paris, eins mit verschiedenen Standorten in Deutschland. Danach muss ich wieder aufs Klo und jetzt gibt es sogar einen Rückstau beim Ablaufen. Ich teste mal, ob Abflussreiniger noch was bringt.

Dann habe ich ein paar Dinge abzuarbeiten – Dokumente finalisieren und an die richtigen Stellen senden, Informationen aktualisieren, Einladungen entwerfen und verschicken… Zwischendurch bediene ich die Klospülung und stelle fest, dass der Reiniger wie erwartet nichts gebracht hat. Ich wühle mich durch den Service-Teil der App der Hausverwaltung und melde das Problem, in der Erwartung, dass sich schnell jemand meldet. Das passiert aber erstmal nicht. Also weiterarbeiten, bis ich Hunger bekomme. Dann esse ich Toast mit Käse, Möhren und einen Apfel. Eigentlich wollte ich ja mittags raus ins Tageslicht und zum Haustierbedarf, aber jetzt warte ich, ob sich nicht vielleicht ein Handwerker meldet oder vorbeikommt und arbeite noch ein bisschen weiter.

Am frühen Nachmittag kommt der Mitbewohner zurück und wir überdenken unsere Optionen. Er beschließt dann, nicht länger auf professionelle Hilfe zu warten und mit der Abflussspirale, die eigentlich mal für die schlecht abfließende Badewanne angeschafft wurde, sein Glück zu versuchen. Das klappt unerwartet gut. Nach etwa fünf Minuten höre ich Jubel, dann wird nach Desinfektionsmittel verlangt und dann ist alles wieder schön. Ich versuche, das Ticket bei der Hausverwaltung zu schließen, aber diese Funktion gibt es in der App nicht. Mal gucken, wann die sich melden.

Ich gehe dann jedenfalls doch noch raus, auch wenn von Licht bei dem Wetter und kurz vor 4 nicht mehr viel zu sehen ist. Beim Bäcker hole ich neues Brot und je ein Stück Pflaumenkuchen für den Mitbewohner und mich – da man dort nur bar zahlen kann, kann ich keine Kekse mehr mitnehmen. Dann Katzenstreu beim Haustierbedarf und zurück nach Hause.

Wir feiern den freien Abfluss mit Kuchen und Tee, da meldet sich der Liebste – das Teilzeitkind hat Covid. Doch nicht nur ein Schnupfen, Mist. Aber immerhin geht es ihm recht gut soweit und es freut sich auf ein paar Tage Isolation im Zimmer, mit angereichtem Essen und leidlich begrenzter Medienzeit. Damit sind dann auch die Wochenendpläne dahin und alle dürfen dem Liebsten jetzt die Daumen drücken, dass er sich nicht ansteckt, bzw. schon hat.

Letzte Schreibtisch-Arbeitsdinge, dann wechsle ich aufs Sofa. Mit Handy und Laptop griffbereit, denn der Arbeitsabend wird noch lang und ich muss mich bereit halten, falls ich helfen kann. Ich bestelle mir mexikanisches Essen – darauf habe ich schon eine Weile Lust und heute ist endlich der Tag. Es gibt Quesadilla mit Pico de Gallo und Salsa verde und einen Salat mit Süßkartoffeln, schwarzen Bohnen, Mais, Guacamole und Co. Seeehr lecker alles. Dabei schaue ich Nachrichten und bin ein bisschen traurig, dass ich es nicht zu einer Demo gegen Antisemitismus geschafft habe, aber heute ist einfach zu viel los, auch am Abend.

Ich verfolge die Arbeitsmails, muss aber nicht eingreifen. So kann ich an dem Workshop aus dem Adulting-Projekt teilnehmen, der von 20-21:30 geht. Danach noch eine halbe Stunde ausruhen und ab 22:00 werden die E-Mails dann interessant. Ab 23 Uhr verfolge ich einen Live-Call und kurz vor Mitternacht verabschiede ich mich vom Team und wünsche meiner Chefin in Nordengland noch schöne 65 Minuten Restgeburtstag. Bis ich selbst im Bett liege und das Licht ausmache, ist es 0:17.

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