Deutlich besser geschlafen als gestern, aber dann trotzdem schon wieder deutlich vor dem Weckerklingeln wach. In Ruhe morgens alles fertig machen, inkl. Frühstück und Mittagessen für zwei Tage, Übernachtungskram, Laptop und Sportsachen einpacken. Mit Mate in der Hand und Podcast auf den Ohren laufe ich zur Tram und bin dann fast pünktlich im Büro. Die Uhrzeit spielt aber keine Rolle, weil mein erstes Meeting erst um 11 stattfindet. Im Büro ist es heute mal wieder so richtig voll, zeitweise sitzen wir zu sechst im Großraumbüro und alle reden gleichzeitig, am Telefon oder miteinander. Das ist zwar immer noch weniger als präpandemisch, aber wir sind auch deutlich weniger Leute als damals – einige haben die Firma verlassen, andere sind weggezogen, andere sind langzeitkrank und einige sitzen weiterhin nur im Homeoffice. Trotzdem fühlt es sich kurz wie früher an und hätte ich jetzt etwas Dringendes fertigzustellen, müsste ich mir Kopfhörer aufsetzen.
Um 11 dann Meeting – zu dritt im Raum, zwei aus Charlottenburg bzw. Ostfriesland zugeschaltet. Danach bleiben wir drei noch eine ganze Weile sitzen und reden weiter. War dringend nötig. Danach ist es Zeit für die Mittagspause und ich mache mir die Hälfte des gestern vorbereiteten Essens warm und setze mich damit in die Küche. Der Nachmittag ist dann auch größtenteils mit Kolleg*innengesprächen gefüllt, teils konstruktiv zu Arbeitsthemen, teils Beziehungspflege, die für meinen Job ebenso wichtig ist. Dazwischen gibt es noch zwei Meetings – eins mit Dublin und eins mit Dublin, Madrid, Dallas und Chicago. Die haben beide mit der Übergabe der Dubliner Kollegin vor ihrem Mutterschutz zu tun und sind bereichernd und motivierend.
Dazwischen arbeite ich weiter an den Materialien für die Schulung meines Teams – vor meinem Urlaub hatte ich die schonmal an einer Kollegin getestet und festgestellt, dass ich einiges noch ausführlicher erklären muss. Nach und nach verabschieden sich alle und um 18 Uhr verlasse ich als Vorletzte das Büro und fahre U-Bahn, S-Bahn und U-Bahn nach Südberlin zum Sport (so kompliziert, weil auf der Stadtbahn gebaut wird). Heute bin ich schon zehn Minuten vor Kursbeginn im Wasser und schwimme noch 250 m, bevor es losgeht. Der Kurs ist gut und teilweise anstrengend. Ein merkwürdiger Moment ist, als der Trainer sich direkt vor mich stellt und mich zu mehr Schnelligkeit antreiben will und sagt, ich soll aufhören zu lächeln. Das ist so das Gegenteil von der Yoga-Session gestern, dass ich laut loslachen muss und ihn nicht ernstnehmen kann. (Yoga: So gut machen, wie es heute eben geht. Nicht stressen, nicht vergleichen und sich zwischendurch immer wieder ein Lächeln schenken.) Vielleicht generell eine gute Lektion fürs Leben.
Da das Teilzeitkind diese Woche bei Mama ist und nicht mit dem Einschlafen wartet, bis ich da bin, lasse ich mir nach dem Kurs Zeit und mache direkt zwei Saunagänge. Dazwischen und danach liege ich nur in ein Handtuch gewickelt draußen auf einer Liege – auf der Dachterrasse eines Südberliner Einkaufszentrums – und gucke in den bewölkten Novemberhimmel. Nach dem zweiten Gang habe ich dann aber auch genug, gehe Duschen und laufe dann zum Liebsten – auf dem Weg das Schrittziel erreichend. Kurz nach 21 Uhr komme ich an und bekomme Abendessen serviert.

Dabei erzählen wir uns von unserem Tag und von teils herausfordernden Gesprächen, die wir hatten. Schön, dass wenigstens wir die gleiche Meinung haben. Danach liegen wir auf der Couch und lassen uns von einer Folge „Feel Good“ und zwei Folgen „Young Sheldon“ berieseln, bevor es kurz nach 23 Uhr ins Bett geht.
Ein Kommentar zu „01.11.2023 – November, Büro, Sport“