Ich habe unglaublich schlecht geschlafen – der Liebste hat zwar nur etwa ein Drittel des Bettes in Beschlag genommen, aber schon halt auch 50 % der Bettdecke, so dass ich ein wenig an ihn gebunden war und nicht einfach die anderen 2/3 flexibel nutzen konnte, um schmerzende Beine und anhängliche und aufmerksamkeitsbedürftige Katzen angemessen und flexibel Jonglieren zu können. Das Resultat war mindestens alle zwei Stunden richtig wach sein und zwischendurch auch eher Dämmern und Dösen als Tiefschlaf. Da war ich dann aber, als der Wecker klingelte und ich aufstehen musste, um uns Kaffee zu machen.
Die anstrengenden Katzen ziehen sich dann noch durch den ganzen Tag, belagern und behindern mich bei der Arbeit am Schreibtisch und verfolgen mich auch sonst auf Schritt und Tritt. Ist das eine neue Herbstkuscheligkeit oder haben sie mich wirklich so krass vermisst, als ich weg war? Immerhin hat Noosa in meiner Abwesenheit wohl endlich ihre Angst vorm neuen Mitbewohner abgelegt und sucht jetzt auch seine Nähe und lässt sich von ihm streicheln.

Der Arbeitstag verläuft ziemlich ruhig und mit viel Kaffee. Ich habe drei Meetings, über den Vormittag verteilt, und kann ansonsten sehr produktiv an einem meiner Projekte arbeiten, für das ich seit Wochen auf die entsprechenden Zuarbeiten gewartet hatte. Wegen der Vormittagsmeetings habe ich jedoch mein Frühstücksmüsli erst kurz vor 12 aufgegessen und lasse daher das Mittagessen ausfallen. Die Pause nutz ich wieder für Tageslicht draußen und gehe Katzenstreu und ein paar Süßigkeiten für etwaige Halloween-Kinder kaufen. Letztes Jahr haben sie nur einmal geklingelt (die Vorräte sind immer noch nicht komplett aufgebraucht, aber inzwischen zu alt zum Herausgeben), die Jahre davor teilweise bis zu fünfmal. Es ist etwas unberechenbar, aber ich kaufe wohlweislich nur wenig.
Am Nachmittag esse ich eine große Kaki, das reicht dann als spätes Mittagessen. Außerdem pausiere ich kurz und mache mit dem Mitbewohner das Unboxing eines Pakets, das während meines Urlaubs hier angekommen ist. Ich war am Magen vor meiner Darmspiegelung etwas eskaliert, hatte mir spontan einen Adventskalender bestellt und noch diverse andere Sachen, um Gratis-Versandkosten auszunutzen und weil einige Sachen so verrückt klangen, dass ich sie ausprobieren musste.


Nach der Arbeit breche ich auf zum Yoga und höre Kurt Krömer beim Podcasten mit Gästen zu, während ich mich durch marodierende Horden verkleideter Prenzlauer-Berg-Kinder auf Süßigkeitenjagd kämpfe. Beim Yoga sind wir heute erstmals zu sechst – mehr passen auch nicht in den Raum – und da eine absolute Anfängerin dabei ist, wird es heute etwas weniger anstrengend als sonst. Das sorgt für einige Erfolgserlebnisse für mich und insgesamt recht tiefe Entspannung, yay! Überhaupt bin ich trotz kurzer Stressmomente auch nach dem zweiten Tag noch tief in der Urlaubsentspannung drin. Gut, dass ich im Oktober so viel frei hatte (insgesamt fast die Hälfte der Arbeitstage, durch Urlaub, zwei lange Wochenenden und eben die Darmspiegelung), ab jetzt heißt es Durchhalten bis Weihnachten.
Auf dem Heimweg telefoniere ich zum zweiten Mal heute mit dem Liebsten, kurz danach ist das Schrittziel für heute erreicht. Wieder zuhause mache ich Meal Prep für die anstehenden beiden Tage im Büro. Dreiviertel eines Hokkaido, zwei Hände voll Kartoffeln und zwei Stangen Porree wandern mit dem Rest Guanciale, Olivenöl, Salz und Pfeffer in den Ofen. Als das erledigt ist, ist es schon 22 Uhr und statt mit dem Abendbrot zu warten, bis das Essen fertig ist, schmiere ich mir schnell Stullen und esse stattdessen die. Währenddessen kommt der Mitbewohner mit Besuch nach Hause. Zusammen essen wir noch etwas Walnusseis und quatschen in der Küche. Dann ist mein Essen fertig, ich schalte den Ofen aus, manche mich bettfertig und gehe direktemang Schlafen.