24.10.2023 – Extreme Wellnessing

Heute morgen rächt sich, dass ich wegen Don Draper & Co. erst halb 3 das Licht ausgemacht hatte. Der Mitbewohner muss gegen 8 los zu einem Termin und obwohl er dabei sehr leise ist, werde ich doch wach. Ich mache mir mein Hörbuch an und will gerade wieder einschlafen, da rufen der Liebste und das Teilzeitkind an. Der Liebste will mich direkt wieder Schlafen schicken, aber das liebliche Stimmchen des Teilzeitkinds hat mich dann doch nachhaltig wach gemacht, fürchte ich. Ich mache nochmal die Augen zu und döse, da schreibt der Lieblingsnachbar und bittet um einen Gefallen, da er heute im Büro ist… Okay, okay, Nacht vorbei.

Der Vorteil ist, dass ich so früh genug mit allem fertig bin, um doch meinem etwas verrückten Plan nachzugehen, wegen dem ich gestern auf Mastodon belächelt wurde. Ich lese das Internet leer, bediene die Sprach-Apps, spiele, blogge und stehe dann kurz vor halb 11 auf. Die Katzen bekommen Frühstück, ich nur einen Müsliriegel und einen schnellen Kaffee. Dann begebe ich mich mit voller Gymbag zum ersten Mal seit vor der Pandemie in die Schwimmhalle um die Ecke (sie war lange Baustelle und dann war wegen der Ukraine-Solidarität letzten Winter dort die Sauna zu, so dass ich lieber ins Fitnessstudio ging (zumal da auch die AquaFitness-Kurse für mich inklusive sind). Jetzt aber wird dort die Sauna umgebaut, dafür ist die in der Schwimmhalle wieder offen.

Der Eintritt ist für mich kostenlos, für die Sauna muss ich leider zahlen, aber wozu habe ich Urlaub? Ich schwimme 20 Bahnen à 25 m (immerhin war ich gerade noch krank und außerdem gilt meine Sauna-Karte nur drei Stunden.) und gehe dann weiter in den schicken neuen Sauna-Bereich. Ich glaube, das mache ich jetzt öfter! Für 12 € drei Stunden Zeit mit Dampfbad, vier Saunen, Tauchbecken, Kneipp-Becken, Außenbereich und okayem Ruheraum – das ist mehr Wellness, als das Fitnessstudio bietet. Mit stetem Blick auf die Uhr und verkürzten Saunagängen (jeweils nur 5-10 Minuten, selber Grund wie in der letzten Klammer) komme ich ziemlich genau nach drei Stunden wieder raus und habe einmal das komplette Spa-Gefühl mitgenommen und sogar ordentlich in meinem Buch weitergelesen. Nächstes Mal gönne ich mir vielleicht die Tageskarte für mehr Ruhe (und nehme evtl. den Liebsten mit).

Ich laufe durch Nieselregen zurück nach Hause. Dort mache ich mir den Rest Nudeln von gestern warm, schnacke beim Essen mit dem Mitbewohner und nehme dann von zwei Bekannten die Sackkarre des Lieblingsnachbarn entgegen, die er ihnen für ihren Umzug weg aus Berlin geliehen hatte. Dann dusche ich nochmal ganz ausführlich (in der Schwimmhalle muss man eigenes Shampoo und Duschgel mitbringen, auch das anders als im Fitnessstudio), creme mich ein und lege mich nochmal zwei Stunden ins Bett. Schlafen kann ich allerdings nicht, weil mir noch zu viel im Kopf herumgeht, trotzdem, die Siesta tut gut.

Um 17 Uhr stehe ich wieder auf, hänge Wäsche auf, räume den Geschirrspüler aus, wechsle das Streu im Katzenklo, bringe das Streu zum Müll und die Sackkarre in den Keller und putze noch ein wenig das Bad. Mit den Trocknungszeiten zwischendrin dauert das ziemlich genau bis zu dem Zeitpunkt, wo ich zum Yoga aufbrechen muss (und der Mitbewohner losgeht, um seinen Besuch von der Bahn abzuholen). Es regnet in Strömen, aber mein Wintermantel heißt ja nicht umsonst „Schmuddelwetter“. Auf dem Weg telefoniere ich mal wieder mit der Freundin in Frankreich, die um einen „Catch-up“ gebeten hatte. Eigentlich schön, aber wir reden dabei natürlich auch viel über Arbeit – und das im Urlaub.

Wird Zeit, dass ich aus Berlin rauskomme, um so richtig in die Urlaubsentspannung zu kommen. Das Yoga hilft dabei natürlich auch schon ein wenig und ist mit ein Grund, warum ich erst morgen zu meinem Inseltrip aufbreche. Wir verquatschen uns hinterher noch ein wenig und bis ich wieder zuhause bin ist es halb 10. Ich mache mir noch schnell Pellkartoffeln mit Quark, Leinöl und Spreewaldgurken. Zum und nach dem Essen gucke ich ein paar Folgen „Feel Good“ mit Mae Martin und Lisa Kudrow – große Empfehlung bisher!

Gegen Mitternacht mache ich dann vernünftigerweise das Licht aus – morgen klingelt ausnahmsweise der Wecker, damit ich meinen Zug auch rechtzeitig erwische.

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