01.10.2023 – Unlazy Sunday

Oktober also, verrückt. Einerseits verrückt, weil die Zeit vorbeirennt, andererseits, weil morgen wieder 25 Grad sein werden. Jetzt ist wieder die Zeit, wo ich den Klimawandel persönlich ein bisschen weniger schlimm finde, der graue Berliner Winter, die Zeit der geschlossenen Balkontüren, kommt noch früh genug. Das ist aber natürlich nur die gefühlte Wahrheit, ich weiß in meinem Kopf drinnen, dass das alles so nicht richtig ist!

Abgesehen davon erwache ich in der leeren Wohnung schon gegen 6, es ist noch so dunkel drinnen, dass ich eine Uhrzeit mitten in der Nacht erwarte und mich wieder umdrehen und weiterschlafen zu können. Aber nein, es ist wirklich schon 6 und trotz Hörbuch zum Weiterschlafen bleibe ich ob dieses Wissens nun unweigerlich wach. Irgendwann gegen 9 stehe ich dann auch auf – nicht übertreiben, immerhin ist Sonntag!

Für heute hatte ich mir Wohnung putzen vorgenommen, aber auf dem Weg dahin ist noch so viel anderes zu tun, dass der eigentliche Teil des regelmäßigen Putzrituals am Ende auf morgen verschoben werden wird. Ich räume mein Zimmer auf (der Bücherstapel auf meinem Nachttisch ist schon bedenklich hoch gewachsen, ich brauche dringend mehr Muße), nehme die Wäsche ah und lege sie zusammen, fülle viele Vorräte in Vorratsgläser um, damit die Lebensmittelmotten nicht mehr drankommen, sortiere die Gewürze neu und säubere dabei die Gewürzschublade und das Gewürzfach, sortiere Öl- und Essigvorräte und entsorge dabei Flaschen, die ich seit Jahren nicht benutze und die längst abgelaufen sind, aus, runderneuere das Katzenklo im Bad…

Zwischendurch gibt es irgendwann Stullen und Apfel zum Frühstück, zum späten Mittagessen Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl. Außerdem kommt der Ex-Mitbewohner vorbei, und holt die letzten Dinge ab – die, die er gestern noch stehen lassen musste und die, die ich inzwischen beim Küche umräumen noch gefunden habe. Der neue Mitbewohner schickt irgendwann einen Screenshot der pünktlich überwiesenen Miete und schreibt aber, dass er von den letzten Tagen noch zu kaputt ist und erst morgen hierher kommen wird, um sein Zimmer einzurichten. Habe ich doch noch einen sturmfreien Tag gewonnen!

Während der ganzen Hausarbeit höre ich Podcast, in den Ruhephasen dazwischen Klaviermusik – das entspannt mich heute ganz erstaunlich, vielleicht sollte ich das öfter tun. Der Podcast mit Igor Levit bei Jan Müller (Tocotronic) gestern hat mich da ein wenig inspiriert – klassische Musik ist nicht so viel anders als Popmusik, nur dass man sich beim Hören weniger bewegt und die Emotionen alle drinnen stattfinden. Interessante These, mit der im Kopf ich mich demnächst mal an mehr Klassik wagen werde.

Abends liege ich dann auf der Couch, lasse mich von den Katzen bekuscheln und gucke drei Folgen „Mad Men“, bevor ich kurz vor 23 Uhr todmüde ins Bett falle.

Außerdem bemerkenswert:

  • Beim Zimmer aufräumen habe ich ein besonders dickes und schweres Buch vom statisch prekären Bücherstapel genommen und als Coffee-Table-Buch auf den Wohnzimmertisch gelegt – „Jewish Flavors of Italy“ von Sylvia Nacamulli. Darin blättere ich in einer Pause und lese mich eine gute halbe Stunde fest, bevor ich weiterarbeite.
  • Nach dem gegen 18 Uhr beschlossenen Feierabend lese ich eine gute Stunde in „Catch-22“ weiter, juhu! Ich werde dieses Buch zu Ende lesen, koste es mich, was es wolle.
  • Duolingo lässt mich regelmäßig den Satz „Ich spreche nicht oft mit meiner Schwägerin“ auf Niederländisch üben. Aktuell stimmt der gar nicht, wir schreiben uns recht regelmäßig (also die Schwester des Liebsten und ich, die Freundin des Bruders und ich tauschen uns aber auch gar nicht sooo selten aus). Gestern ging es um Bücher, heute bekomme ich ein Video meiner Nichte (Ich kam genau rechtzeitig in das Leben des Liebsten, um dann ganz plötzlich nicht nur ein Teilzeitkind zu bekommen, sondern auch direkt noch für mich komplett unerwartet Tante zu werden). Das Kind singt und tanzt zu „Rave on“ von Blumentopf und eigentlich braucht es nur noch ein paar schwarze Klamotten, dann könnte es direkt nach Berlin ziehen. Aber erstmal 4 werden, eins nach dem Anderen.
  • Apropos Teilzeitkind, von dem kommen am Abend Fotos aus Hamburg – City-Trip mit der anderen Oma, ich wäre gespannt auf den Bericht vom Harry-Potter-Theaterstück

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