26.09.2023 – Bye, bye Bikes

Nach dem mistigen Montag lässt sich der Dienstag schon viel besser an. Ich gebe mir auch viel Mühe, selbst meinen Beitrag dazu zu leisten. Morgens lasse ich mir Zeit mit der Morgenroutine und setze mich dann mit einem leckeren Frühstück an den Schreibtisch.

Milchbrötchen mit Apfel-Minz-Gelee, Pistaziencreme, Mandelmus, Nudossi. Birne, Aprikosen, Feigen, Trauben. Builder‘s Tea.

Eins der Aufregerthemen von gestern löst sich im Laufe des Tages ganz gut auf – ich brainstorme noch beim Frühstück nochmal mit der Kollegin in Warschau und gemeinsam kommen wir auf einen guten Mittelweg, den ich danach dann auch an anderer Stelle durchsetzen kann. Das entzerrt den Rest der Woche deutlich. Ich erledige Dinge und dann folgt ein zweistündiges Meeting mit Berlin (Büro) und Ostfriesland.

Hinterher ist es 13 Uhr und ich muss direkt los ins Draußen. Heute ist der Termin zur Abgabe meines Leasingfahrrads vor dem Winter und ohne Bauchschmerzen und bei Sonnenschein passt das wirklich viel besser als letzten Freitag. Ich fahre eine von einer App errechnete fahrradfreundliche Route hinunter nach Mitte und sinniere dabei über das Radfahren und mich. Spaß macht es ja irgendwie schon und bei mir in meinem ruhigen leeren Wohngebiet weitgehend ohne andere Verkehrsteilnehmende auch. In der richtigen Welt dann aber gibt es diese anderen Verkehrsteilnehmenden aller Couleur (Kinder, Hunde, E-Roller, hektische Fahrradfahrende, Motorräder, Autos, Taxis, LKWs, Busse…), außerdem verschiedene Untergründe, enge Stellen, Kopfsteinpflaster, Steigungen… Und da ist das Radfahren dann total stressig für mich und der Spaß weitgehend weg. Außerdem mag ich nicht bei Wind und Wetter fahren. Alles nicht die besten Voraussetzungen für ein eigenes Fahrrad, das ich dann auch noch selbst warten muss. Zudem komme ich beim Radfahren auch nicht auf meine Schrittziele und kann nicht nebenbei noch Podcast oder Musik hören. Und so werde ich mir wohl trotz aller Sympathie dem Radfahren an sich gegenüber (auch gesamtgesellschaftlich) so schnell kein neues Fahrrad kaufen, sondern irgendwann nächstes Jahr im Frühling wieder für ein paar Monate eins leasen, das ich dann viel zu selten benutze.

Das Abgeben dauert keine Minute, dann laufe ich schnell zur Tram und fahre zurück nach Hause. Gegen 14 Uhr sitze ich wieder am Schreibtisch. Mittagshunger habe ich noch keinen, ich snacke weiter Obst und schmiere mir dann gegen 15 Uhr Stullen zur Tomate. Weitere Meetings habe ich heute auch nicht, also komme ich in meinem Backend-Projekt weiter und befasse mich zwischendurch nur ab und an mit Ablenkungen durch Chat-Nachrichten und E-Mails (durch die sich anscheinend auch eins der anderen Stressthemen der Woche gelöst hat). Dazu läuft das neueste Live-Album von Bruce Springsteen.

Um 17:30 Uhr beschließe ich einen frühen Feierabend und gehe nochmal nach draußen. Bestärkt durch die Überlegungen vom Mittag hole ich wie geplant mein altes Fahrrad (vor ziemlich genau 20 Jahren zum Studienbeginn in Rostock gekauft (danke Mama!)), zwischenzeitlich total runtergerockt, mit Ersatzteilen verschiedenster Herkunft versehen und sehr sehr verrostet, aus dem Keller, wo es die letzten Jahre (mindestens 4, eher länger) unbeachtet stand und schiebe es auf platten Reifen zum Recycling-Hof. Mehr Platz und Bewegungsfreiheit im Keller, und weniger schlechtes Gewissen auch!

Dann spaziere ich zurück, telefoniere mit dem Liebsten, gebe Pfanddosen ab, versuche mich etwas antriebslos und ohne Erfolg an zwei Geocaches und erreiche mein Schrittziel kurz vor der Ankunft zuhause. Dort koche ich mir aus einer zu vebrauchenden Zucchini eine Art Carbonara (Guanciale und Pecorino have ich noch) mit Penne rigate. Dazu gibt es ein Glas Federweißer. Nach dem Essen kommt der neue Mitbewohner vorbei, besichtigt nochmal sein Zimmer und den Keller und wir besprechen den Einzugstag am Wochenende.

Mitbringsel vom neuen Mitbewohner, aus seiner Region

Kurz nach 9 ist dann für heute Feierabend. Ich telefoniere nochmal kurz mit dem Liebsten und lasse mich dann von drei Folgen „Virgin River“ berieseln, bevor ich heute schon deutlich vor Mitternacht ins Bett komme. Ein guter Tag.