Ich gehöre ja normalerweise nicht zu den Montagshassenden, aber dieser hat es doch ganz schön in sich. Eine Stunde vor dem Weckerklingeln wache ich, allerdings gut erholt, auf und lese gemütlich im Internet umher, verabrede mich mit einer Freundin zu einem Konzert nächste Woche und absolviere den Rest der Morgenroutine in aller Ruhe. Dabei entsteht auch das einzige Foto des Tages.

Das Morgentelefonat mit dem Liebsten muss leider ausfallen, weil er schon am frühen Morgen Telefontermine hat und danach eine Schulung gibt, so dass wir erst in der Mittagspause schaffen, zu telefonieren. Als ich mir dann Frühstück machen will, nimmt der Montag an Fahrt auf. Die Haferflocken sind voller Lebensmittelmotten und wandern direkt in den Müll – ich habe wohl ein Projekt für nach Feierabend. Stattdessen will ich mir einen Grießbrei kochen (der Grieß ist in einem Schraubglas), aber beim Einrühren in die kochende Milch finde ich eine Mottenmade darin. Es gibt dann also Zimt-Cereals (frische Tüte, danach mit Clip verschlossen) mit dem Rest Pflaumen und dem letzten Rest Milch.
Danach emsige Arbeit und zwei Meetings am Vormittag – eins mit Berlin (Büro) und eins mit Warschau. In der Mittagspause sind erst einmal die beiden Katzenklos dran mit Durchsieben. Dabei telefoniere ich mit dem Liebsten. Außerdem Geschirrspüler aus und einräumen, erkalteten Grießbrei mit Made drin entsorgen und den Abwasch erledigen. Schließlich mache ich mir den letzten Rest Nudeln mit Datterini-Tomatensauce vom Freitag warm und setze mich wieder an den Schreibtisch.
Der Nachmittag beginnt mit einem Meeting mit Berlin (Büro) und Ostfriesland. Direkt danach gibt es aufwühlende Corona-Nachrichten aus der Familie – nix ist hier vorbei. Ich habe aber gerade gar keine Zeit, mich so richtig in das Thema reinzusteigern, vielleicht ist das auch ganz gut so. Ohmmmmm. Nebenbei türmt sich weitere Arbeit auf der To-Do-Liste und ich fühle mich so langsam gestresst. Als ein Meeting mit Paris kurzfristig ausfällt, telefoniere ich zwischendurch mit dem Liebsten. Er macht jetzt Feierabend, vor mir liegt noch ein ganzer Berg, an dem ich bis zum nächsten Meeting (Madrid, Dublin, Chicago) herumlaboriere. Dieses ist dann mal sehr erfreulich und entspannend, wir reden über Techniken, mit Stress im Alltag klarzukommen.
Direkt im Anschluss dann Teammeeting (Paris, Chicago, Südengland, Nordengland), das statt der angesetzten 45 Minuten 90 Minuten dauert, weil so viel zu besprechen und Arbeit zu verteilen ist. um 18:30 Uhr schreibe ich noch eine letzte Nachricht nach Warschau, dann ist Feierabend. Ich telefoniere ein letztes Mal heute mit dem Liebsten, dann stürze ich mich in das Chaos in der Küche – mir einen alkoholfreien Radler zur Stärkung bewaffnet.
Ich entsorge befallene Lebensmittel, sortiere die Lebensmittel, die der Mitbewohner mitnehmen wird, schonmal aus dem Regal, reinige das Regal gründlich, sortiere meine verbleibenden Lebensmittel wieder hinein, entsorge die alten, vollen, Mottenfallen und stelle neue auf und bringe drei volle Tüten Müll und den Kompost nach unten. Dann ist es kurz vor 20 Uhr und ich mache mir die Reste vom chinesischen Essen von gestern warm. Danach gehe ich kurz vor halb 9 mit vollem Magen einkaufen und komme mit zwei vollen Beuteln wieder. Beim Verräumen der Lebensmittel fallen mir zwei leere Marmeladengläser herunter, die sich in tausenden Scherben auf dem Küchenboden verteilen.
Ich fege die Scherben auf, damit ist dann auch der Restmüll voll, den ich direkt auch noch hinunterbringe. Bei der Gelegenheit wird ein Kaufbeschluss gefasst. Wieder oben setze ich mich auf die Couch und bestelle: Einen neuen Restmülleimer, einen neuen Komposteimer, eine Kollektion Vorratsgläser. Außerdem gab es heute Gehalt und ich bezahle meinen Herbsttrip – durch die paar Tage warten konnte ich das ohne in den Dispo zu rutschen erledigen. Wo ich grad so produktiv bin, melde ich mich auch noch für den AquaFitness-Kurs am Mittwoch an, melde meinem Vermieter den anstehenden Untermieterwechsel und verabrede mich für morgen Abend mit dem neuen Mitbewohner zu organisatorischen Gesprächen.
Dann ist sowas von Feierabend. Ich lasse mich von zu vielen Folgen „Virgin River“ berieseln – wer kann denn auch ahnen, dass da plötzlich etwas Spannendes passiert? – und liege dann erst halb 1 im Bett.