Heute ist dann also ganz offiziell Herbstanfang, Mist. Aber sonnig ist es trotzdem. Ich habe nicht so richtig lange geschlafen (bis kurz vor 7) und mein Bauch schmerzt weiter ordentlich, also darf ich erstmal liegen bleiben, während der Liebste, seine Mama und das Teilzeitkind auf den Markt gehen. Ich döse sogar noch einmal weg. Zum Frühstück stehe ich dann aber auf und wir sind mit der neuen Mitbewohnerin heute sogar zu fünft, mit Tischgespräch auf Deutsch, Spanisch und Englisch. Die Liebstenmama spricht nicht nur sehr gutes Englisch (sie verbrachte in den 50er ein High School Jahr in den USA), sondern auch erstaunlich gutes Spanisch (das Ergebnis von Studien- und Foschungsaufenthalten in Lateinamerika in den 60ern). Wonder Woman ist nichts gegen diese Frau.
Nach dem Frühstück schafft der Liebste dann Platz im Keller für die Mitbewohnerin, während wir drei anderen uns auf einen Shoppingtrip in die nahegelegenen Einkaufsstraße begeben. Die Liebstenmama hat beim Wandern im Weinberg eine Weste verloren und braucht Ersatz, das Teilzeitkind bekommt bei der Gelegenheit eine eigene Weste und ich assistiere beiden beim Aussuchen, nachdem ich nach ausführlichem Gucken beschlossen habe, nichts zu brauchen. Hinterher sind wir zufrieden und genehmigen uns in der Cremeria jeweils ein Softeis.

Dann geht es zurück nach Hause und es gibt Quarkbällchen vom Markt zum Kaffee. Hinterher lege ich mich wieder auf die Couch – mit frischer Wärmflasche – und döse wieder weg, bis die Liebstenmama aufbrechen muss. Sie wird von ihrer Nachkommenschaft zum Bahnhof gebracht, während ich mich um Duolingo und Babbel kümmere. Dann ruhen wir alle noch einen Moment, bis des Liebsten beste Freundin klingelt, die heute zum Essen eingeladen ist. Der Liebste hatte schon seit gestern Abend dafür in der Küche gestanden und Gemüsebrühe simmern lassen, aus der heute im Laufe des Tages vegane Bolognese wurde.
Wir öffnen eine Flasche Prosecco und erzählen uns die Neuigkeiten der letzten Wochen. Gegen 19 Uhr kommt die Mitbewohnerin nach Hause und dann gibt es Essen, Wein und gute Gespräche über Deutschland, Kolumbien, Familien, Geschichte, Berlin… Dabei liege ich die meiste Zeit wieder auf der Couch. Das Teilzeitkind schläft gegen 22 Uhr in meinen Armen ein, die beste Freundin fährt nach Hause. Gegen 23 Uhr bricht die Mitbewohnerin zu einem Sleepover bei einer Freundin auf, der Liebste trägt das Teilzeitkind ins Bett und dann gehen auch wir schlafen.