27.08.2023 – Berliner Sonntag

Nach dem Einschlafen in den frühen Morgenstunden wache ich schon um 8:18 Uhr auf – vor dem Wecker – reibe mir verwirrt die Augen und halte meinen Jetlag für womöglich vorzeitig schon beendet (ha, haha, hahaha – Anmerkung der Chronistin). Ich liege gemütlich im Bett herum, telefoniere irgendwann gegen halb 10 mit dem Liebsten und dem Teilzeitkind und stehe dann um 10 auf. Halb 11 verlasse ich die Wohnung mit einer Weg-Mate Richtung Friedrichshain, wo ich zum Nachfeiern des Geburtstags einer Freundin zum Brunch verabredet bin.

Orangen-Ananas-Saft, „Dirty Chai“ mit Espresso-Shot, Bagel mit Feta, Nektarine und Rucola, Birchermüsli

Es werden gemütliche Stunden, in denen wir über alles Mögliche reden. Alle Beteiligten sind gerade aus dem Urlaub zurück und haben viel zu berichten, außerdem geht es allgemein um Urlaub mit Kindern, um Politik (die Nazis mal wieder und den desolaten Zustand der Linken), Feminismus, Arbeit, Geld… Worüber Frauen sonntags in Friedrichshain so reden. Nach dem Essen spazieren wir noch ein wenig durch den Kiez, drehen ohne etwas zu kaufen eine Runde über den Flohmarkt am Boxi und dann fahre ich mit der Ringbahn wieder zurück. Bereits auf der Hinfahrt hatte ich bei dem radioeins Sommersonntag zu den Nuller Jahren gelauscht, das setzt sich jetzt fort. Nebenbei schreibe ich mit meiner besten Freundin und beschließe spontan, sie und ihren Mann am Mittwoch zum Feist-Konzert zu begleiten.

Zuhause auf dem Balkon (gegen 15 Uhr) kaufe ich also fix noch ein Ticket, außerdem trinke ich ein alkoholfreies Radler und freue mich an der Musik. Mit dem Liebsten telefoniere ich auch ein weiteres Mal und dann ist es auch schon Zeit, wieder aufzubrechen. Ich bin mit meinem Bruder und seiner Freundin im Kollwitzkiez beim Italiener zu einem frühen Abendbrot verabredet – wie Berlin kann so ein Tag noch werden? Bereits auf dem Hinweg erreiche ich mein Schrittziel und als ich im Restaurant ankomme läuft gerade Platz 16 – „Feel Good Inc.“ von Gorillaz. Ich überreiche meinem Bruder den mitgebrachten Ahornsirup und bekomme von ihm die Tickets für Die Ärzte nächste Woche, die er heldenhaft für uns mitbesorgt hat, als sie letzte Woche spontan in den Verkauf gingen, während wir in Nova Scotia herumturnten.

Wir trinken Aperol Spritz, teilen uns Antipasti und dann gibt es Pasta für alle – für mich mit frischen Steinpilzen, schwarzen Trüffeln und Carpaccio. Neben dem normalen Tischgespräch verfolgen wir in der radioeins App den weiteren Verlauf der Nuller Jahre. Kurz nach dem Sieg von „Rehab“ (dem Tipp meines Bruders) vor meinem Tipp „Seven Nation Army“ gibt es zum Abschluss noch Grappa für die beiden und Limoncello für mich, dann spazieren wir noch eine kurze Runde um den Kiez, kehren kurz bei meinem Bruder ein, damit ich seinen Ersatzschlüssel für die neue Briefkastenanlage bekomme. Dann spaziere ich mit dem Känguru auf den Ohren nach Hause.

Ich telefoniere ein drittes Mal heute mit dem Liebsten, der mich unter anderem über anstehende Familientermine im Oktober, November und Februar informiert (er hatte mit seinen Eltern telefoniert). Dann schaue ich noch drei Folgen Mad Men bis kurz nach Mitternacht und schon sind der Sonntag, das Wochenende und der Urlaub endgültig zu Ende. (Die Katzen gucken noch eine vierte Folge, aber dabei bin ich schon eingeschlafen, wenn auch nicht für lange, siehe Anmerkung oben).

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