25.08.2023 – Zurück in Deutschland

Ich wache im Flugzeug auf und sehe schräg gegenüber auf dem Bildschirm einer Mitreisenden, dass wir uns inzwischen über Irland befinden, also in maximal 1,5 Stunden da sein sollten – ergo habe ich irgendwas um die 2, vielleicht 2,5 Stunden geschlafen. Jetzt weiterschlafen lohnt sich nicht mehr, bald wird es Frühstück geben – das Licht wird schon langsam wieder heller gedimmt. Um den „Wizard of Oz“ weiter zu gucken, bin ich zu müde und in der falschen Stimmung. Also beschäftige ich mich ein wenig mit Kreuzworträtseln und dann schaue ich zwei Folgen „Modern Family“. Zum Frühstück nehme ich nur einen Tee und stecke das „Tomaten-Ei-Sandwich“ für später ein. Und dann landen wir, der Verpätung entsprechend, etwa halb 9 in Frankfurt. Hallo Deutschland, wir sind’s wieder.

Wir verlassen das Flugzeug und dank des Teilzeitkinds werden wir dann recht schnell an der langen Einreiseschlange vorbeigelotst und sind bald an den Gepäckbändern. Jetzt heißt es erst einmal warten, die Zeit für Klogänge nutzen etc. Dann mit Gepäck weiter zur Gepäckaufbewahrung, wo ich gegen 4 € meine Powerbank wieder auslösen kann. Weiter geht es zum Bahnhof. Den erstmöglichen Zug haben wir wegen der Verspätung verpasst, aber bis zum nächsten müssen wir auch nur so 40 Minuten warten – genug Zeit, um uns mit Proviant einzudecken. Der Zug kommt fast pünktlich und dann bin ich auch bereit für Frühstück.

Während der gut vierstündigen Zugfahrt penne ich zweimal für ein halbes Stündchen oder so weg, ansonsten lese ich im Internet herum. Der Liebste und das Teilzeitkind sitzen eine Reihe vor mir und damit quasi in einer anderen Welt. Auch die beiden schlafen ein- zweimal kurz, ansonsten ist ja der Plan, uns so lange wie möglich wachzuhalten heute. Zwischen Halle und Berlin beginnen der Liebste und ich mit rührseligen Verabschiedungen, das Teilzeitkind findet uns peinlich, das finden wir witzig. In Südberlin steigen die beiden dann aus, ich fahre noch weiter bis zum Gesundbrunnen und nehme von da die Ringbahn nach Hause. Die Stadt fühlt sich so an, als wäre ich nie weggewesen, die letzten drei Wochen wie ein langsam verblassender Traum. Verrückt, wie das Gehirn manchmal funktioniert.

Zuhause werde ich von den Katzen empfangen, erst schüchtern – für etwa eine halbe Minute – dann stürmisch. Ich stelle kurz meine Sachen ab, setze mich erst einmal in den Liegestuhl auf dem Balkon und lasse mich dann bekuscheln und beschnurren. Auf den ersten Blick scheint es keine größeren Dramen in meiner Abwesenheit gegeben zu haben. Der Großteil der Balkonkräuter war vorher schon hinüber, dafür ist die einzige Frucht am Zitrusbaum doppelt so groß wie vor drei Wochen. Die Wohnung ist soweit geputzt, nur in meinem Zimmer gibt es einen leicht angetrockneten Katzenkotzefleck – da war der Mitbewohner halt nicht drin. An Post gibt es genau einen Brief – Dialogpost. Der Mitbewohner kommt kurz danach zwischen zwei Meetings aus seinem Zimmer und wir bringen uns fix auf den neusten Stand.

Danach lade ich kurz mein Handy auf, gucke, was seit meiner Ankunft in der Welt passiert ist, erstelle mir einen eigenen Geocaching-Account und befreunde ihn mit denen des Liebsten und des Teilzeitkinds, packe meinen Koffer aus und stelle die Waschmaschine an. Da wir ja auch im anderen Zuhause an der Bucht waschen konnten, kommt mit der letzten Dreckwäsche von vor dem Urlaub genau eine Ladung zusammen – inkl. der gestern neu gekauften Sachen. Dann gehe ich nochmal nach draußen – Aktivität gegen das Müdewerden, Schrittziel vollbekommen, ersten Geocache einsammeln.

Den zweiten angepeilten finde ich nicht, das probiere ich dann ein anderes Mal wieder. Währenddessen schickt der Liebste Fotos vom Teilzeitkind beim Stammitaliener – Urlaubsausklang bei Pizza und Pasta. Als ich wieder zuhause bin, schaue ich, was ich mir zum Abendbrot gönne und bestelle dann vietnamesisches Essen in Mehrwegdosen: Gebackene Frühlingsrolle mit Hühnerfleisch und Garnelen in Minz-Fischsauce und Vollkorn-Reisbandnudeln, Wasserspinat und Pak Choi in einer scharfen Tamarindenbrühe mit Tomate und Ananas. Dazu gibt es eine Orangen-Vanille-Limo aus dem Feierabendvorrat. Zurück in der Großstadt und (noch?) nicht (wieder?) auf Histamin-Entzug, das muss man doch ausnutzen!

Bis das Essen da ist, vertreibe ich mir die Zeit mit TikTok, dabei kippt mir schon mehrfach der Kopf weg. Zwischendurch ruft nochmal der Liebste an, jetzt auch völlig zerstört und halb 9 auf dem Weg ins Bett. Ich habe mein Essen um 9 aufgegessen, hänge noch schnell die Wäsche auf und gehe dann auch direkt schlafen.