21.08.2023 – Mini-Roadtrip, Aliens und ein See

Wir sind ja inzwischen ganz gut darin, zu dritt in einem Zimmer zu mächtigen und schlafen angemessen lange aus. Als ich mich in die Küche schleiche, um Kaffee zu kochen, sitzt der Besuch schon mit Tee auf dem Deck und hat Kekse in die Küche gestellt. Unser Morgenritual sieht deshalb heute etwas festlicher aus (Man beachte das Eisbär-Tablett!).

Irgendwann später am Vormittag gibt es dann Frühstück zu siebt, bevor wir drei unsere Sachen für einen Mini-Roadtrip packen und uns wieder auf die Straße begeben – es läuft die Känguru-Offenbarung und alle sind’s zu zufrieden. Wir fahren schnell durch ein kleines Regengebiet durch und bei unserem ersten Stopp an einem kleinen Strand ist schon wieder alles trocken. Wir finden einen Cache und laufen dann den Strand entlang zu dem kleinen 500-Einwohner-Städtchen Lockeport, das auf einer vorgelagerten Insel liegt und somit fast komplett von Wasser umschlossen ist. Eigentlich wollten wir hier einen Kaffee trinken, aber es ist Montag und die beiden Restaurants haben zu. Also laufen wir nur umher, begucken und die bunten Häuser und lassen uns von einem Local anquatschen, der uns erzählt, dass die Leute hier sehr freundlich und gesprächig sind.

Dieser Eindruck bestätigt sich dann auch nochmal in der Touristeninformation samt Souvenirshop. Man ist wahrscheinlich einfach froh, wenn mal jemand da ist, mit dem man reden kann und den man noch nicht sein ganzes Leben lang kennt. Wir fahren dann recht schnell weiter in das nächste Städtchen, Shelburne, das ungefähr 16x so groß ist, viele historische Bauten hat und deshalb auch häufige Filmkulisse ist. Hier bekommen wir nicht nur Kaffee, sondern auch Sandwiches – Philly Beef ohne Käse für das Teilzeitkind, Smoked Meat mit Provolone für den Liebsten und ein Reuben für mich.

Nach dem Essen und einem Eis für das Kindelein spazieren wir durch das Zentrum, begucken uns die Häuser und sammeln noch einen weiteren Cache ein, bevor es zurück auf die Straße geht. Einige von uns turnen vorher noch.

Jetzt haben wir ein längeres Stück Highway vor uns, aber etwa nach der Hälfte sehen wir Schilder zu einem Ort, den wir aus diesem Internet kennen, und beschließen, die Gelegenheit zu nutzen – so tief im Süden der Halbinsel sind wir sonst selten. Je näher wir Shag Harbour kommen, desto einsamer, wilder und nebliger wird es da draußen. Hier ist 1967 ein unbekanntes Flugobjekt in das Hafenbecken gestürzt und bis heute hat man es weder gefunden noch sich erklären können, dass as das eigentlich war. Folgerichtig ranken sich vielfältige Theorien um den Ort und einige Enthusiast*innen haben sogar ein UFO Interpretative Center eröffnet, in dem man sich darüber informieren kann. Da der Eintritt aber 5 Dollar pro Person beträgt, ist uns das dann doch nichts und wir laufen nur ein wenig herum, fotografieren und sammeln einen Cache mit dem Namen „Beam me up, Scotty“ ein.

Dann fahren wir weiter nach Yarmouth, von hier fahren die Fähren rüber nach Maine, aber wir wollen eigentlich nur kurz einkaufen. Im Superstore decken wir uns mit Grillgut ein und fahren direkt weiter ins Landesinnere an einen See. Hier ist das Ferienhaus von Freund*innen meiner Eltern, die uns eingeladen haben und bereits mit meinen Eltern (und je einem Glas Gin Tonic) unten auf dem Bootssteg auf uns warten. Wir begrüßen uns herzlich, verstauen unser Gepäck im Gazebo auf dem Steg, wo wir drei heute Nacht schlafen werden und bekommen dann selbst Gin Tonic bzw. Sprite in die Hand gedrückt. Bis zum Sonnenuntergang bleiben wir auf dem Steg bzw. stürzen uns in und auf das gar nicht so kühle Nass.

Dann wird es Zeit für das Abendessen – die Dame des Hauses bereitet vier Lobster zu, während der Liebste sich an den Grill stellt und verschiedene Würste, koreanisch marinierte Grillspieße und Halloumi grillt. Dazu gibt es Salat, Möhrchen, Naan und Hotdog-Brötchen und hinterher Eis für alle, die wollen.

Wir schlemmen und erzählen und das Teilzeitkind übt sich im Lobsterscherenknacken (weigert sich aber, zu kosten). Später wechseln wir auf die Couch, erzählen noch mehr und drei von uns wagen sich an eine sehr lange Partie Scrabble.

Kurz vor Mitternacht gehen wir drei Zähneputzen und dann mit Taschenlampen bewaffnet hinunter in den Gazebo auf den Steg, wo wir in unsere Schlafsäcke krabbeln und zu Wasserglucksen, Grillenzirpen, Loon-Rufen und Harry-Potter-Hörbuch einschlafen.

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