Ich erwache gut ausgeruht aber schon wieder um 6. Relativ kurz danach sind auch das Teilzeitkind und der Liebste wach und so beschließen wir gegen halb 8, wieder eine Vorfrühstücksrunde an einem Strand zu drehen. Meine Mama bäckt indes Brötchen fürs Frühstück. Wir fahren zu einem dritten schönen Strand in der Nähe. Der Himmel ist bedeckt, die anderen beiden ziehen sich nicht einmal die Schuhe aus, sondern klettern lieber über Felsen, während ich gemütlich durch die Brandung spaziere. Learning trotzdem: Für Strandausflüge festes Schuhwerk anziehen. Am Anfang musste man über rundliches Geröll steigen, was in Flipflops erstaunlich schlecht geht. Und Mückenspray brauchten wir hier auch, aber darauf waren wir vorbereitet.





Auf dem Heimweg versuchen wir uns an zwei Caches und finden einen davon. An der Rückseite eines Straßenschilds, an dem wir letztes Jahr schon ein Foto gemacht haben. Ähnlich wie der an der Brücke gestern, auf der waren wir letztes Jahr auch ausgiebig. Der Liebste erklärt dem Teilzeitkind den Unterschied zwischen „Sehen“ und „Wahrnehmen“.

Wieder zuhause gibt es Frühstück mit leckeren Brötchen und ich werfe mich weiter hinein ins Histaminthema – Heringshappen, Salami, reifer Käse… Jep, da tut sich was im Körper. Wahrscheinlich muss ich einfach insgesamt meinen Intake moderieren und ggf. ab und an eine Tablette (entweder mit dem Enzym oder ein Antiallergikum) einschmeißen, wenn ich zu viel davon esse. Ich experimentiere weiter. Nach dem Essen wird faul herumgelegen und gelesen, gebloggt, Sprachen geübt, „Halt mal kurz“ gespielt, usw. Dann beschäftigen wir uns mit der Planung unseres anstehenden Roadtrips, buchen Unterkünfte und eine Whale Watching Tour für den Liebsten. Nach Seegang und Seekrankheit letztes Jahr möchte das Teilzeitkind nicht mehr auf Boote, also werden wir zwei in der Zeit etwas anderes machen. Nach Kuchen, Eis und Keksen (und dem Kurzbesuch einer Nachbarin – zwei Häuser weiter, etwa 5 Minuten Fußweg durch den Wald), die meinen Eltern einen Hummingbird Feeder mitgebracht hat), fahren wir dann zu dritt in eine größere Stadt in der Nähe. Groß heißt knapp 9.000 Einwohner und Nähe heißt knapp 30 Minuten im Auto. Hier gehen wir zuerst in die Mall.
Im Dollarama kaufen wir Fliesenhaken und kleine Angelköder, die das Teilzeitkind als Tauschgut für Caches braucht (später kommen noch nach Vanille duftende Radiergummis in Cupcake-Form dazu). Ich bringe meine Hose zu einem Schneider, betrieben von syrischen Refugees, in zwei Tagen kann ich sie wieder abholen.

Dann nutze ich die Gelegenheit, nordamerikanisch günstig Klamotten zu shoppen und hole mir eine weitere Hose, eine Sweatjacke und ein Basecap für umgerechnet knapp 60 €. Besonders schön ist, dass die Jacke, die gemütlich weit ist, hier eine XS ist. Fühle mich rank und schlank. (In Italien wäre das mindestens eine L) In der Zwischenzeit erkunden der Liebste und das Teilzeitkind die Mall, kaufen die Radiergummis und entdecken witziges im Buchladen und einem anderen Klamottenladen.


Das Shirt haben wir dann nicht gebraucht – wer weiß, ob und wann die Ampel das hinbekommt – und das Buch haben wir natürlich beide schon (des Teilzeitkinds Englisch reicht noch nicht für politische Manifeste, auch wenn es das Känguru-Manifest demnächst auswendig kann). Als nächstes geht es in den Supermarkt – die Einkaufsliste meiner Eltern abarbeiten und für uns Espresso, Snacks und Ginger Ale besorgen. Im Liquor Store fülle ich dann noch die Weinvorräte auf und hole mir ein paar Flaschen Cider. Das lokale IPA für Papa und den Liebsten gibt es hier nur in Dosen, da fahren wir morgen lieber nochmal in die Stadt in der anderen Richtung, der Liquor Store ist besser ausgestattet, nicht nur was Alkohol angeht.

Dann ist es nochmal Zeit für Geocaches. Einen ersten an einem idyllischen Picknickplatz am Fluss finden wir nicht. Beim nächsten haben wir aber dann Glück.

Auf dem Heimweg halten wir noch am Farm Market. Ich kaufe wilde Blaubeeren, lokale Himbeeren und Pfirsiche aus Ontario und dann bekommen alle noch ein Eis – meins ist mit Peanut Butter Cups und Brownie.

Zuhause gibt es dann die Reste der letzten beiden Abendessen zum Abendbrot, dazu noch frisch gekauftes Knoblauchbrot, Naan und Tsatsiki.

Nach dem Essen spielen wir „Sagaland“ in der Harry-Potter-Edition und obwohl der Liebste mit Strategie und fiesen Tricks spielen, zieht uns das Teilzeitkind mit seinem überlegenen Kindergedächtnis gnadenlos ab. Gegen 10 geht es dafür schon ins Bett. Der Liebste und ich gönnen uns noch die letzten Gummibärchen aus dem Vorrat vom letzten Jahr und liegen dann auch kurz nach 11 in der Falle.