Eigentlich wollte ich gerade aufstehen und Frühstück machen, dann legte sich Noosa auf meinen Bauch und jetzt blogge ich wohl doch noch. Gestern auf TikTok gesehen, dass die Liegeposition der Katze etwas über unser Verhältnis aussagt. Heute Nacht war ich Noosas Mama, jetzt gerade bin ich hingegen ihr Besitz. Nun denn…
Ich erwache zum Weckerklingeln des Liebsten in seinem Bett. Nach zweimal Snoozen ist er auch wach genug, um aufzustehen und Kaffee zu machen. Wir trinken und lesen im Internet, dann bringt er die zweite Runde und wir können schon reden und Quatsch machen. Er muss dann allerdings bald aufstehen und seinen Koffer packen, während ich liegen bleiben kann. Als er die Wohnung verlässt, trinke ich seinen und meinen zweiten Kaffee aus, kümmere mich um die Sprach-Apps, blogge und stehe dann auf.
Zum Frühstück mache ich mir Quarkbällchen warm, von denen der Liebste und das Teilzeitkind am Donnerstag mal wieder zu viele eingepackt bekommen hatten, dazu gibt es einen Apfel und Pfefferminztee. Ich stelle noch die Spülmaschine an und dann wird es auch für mich Zeit, aufzubrechen. Wenn ich schon mal mit etwas Zeit hier in der Gegend bin, gehe ich direkt mal zu dem großen, bekannten Outdoor-Laden. Mein Zelt zeigt nach 15 Jahren erste Alterserscheinungen und ich möchte mich beraten lassen, wie ich denen am besten beikomme, denn schon in wenigen Wochen will ich beim Immergut darin schlafen.
Der Mann in der Zeltabteilung schickt mich zur Werkstatt, dort hat aber niemand Zeit für mich und dann bin ich irgendwann genervt und gehe. Da ich später noch in den Baumarkt will, kann ich ja da auch nochmal fragen. Weil ich gerade hier bin, gehe ich dann noch in den Sportartikel-Discounter gegenüber. Ich wollte mir ja noch eine Schwimmbrille besorgen, damit ich entspannter im Wasser bin und vielleicht mal so Sachen wie Kraulen und Tauchen lernen kann. Als erstes sehe ich aber Zelte und hier werde ich dann auch direkt kompetent beraten. Hmpf. Dafür bei den Schwimmbrillen nicht so, ich stehe ewig vor dem Regal und versuche, die verschiedenen Ausstellungsstücke und Werbeschildchen mit den Verpackungen in Einklang zu bringen. Irgendwann greife ich entnervt zu einem teuren Exemplar, das aber wenigstens sehr flexibel verstellbar ist, und gehe damit zur Kasse.
Danach schnell in den U-Bahnhof und bloß weg aus der Shoppinghölle und wieder zurück in den Nordosten! Die U-Bahn bringt mich zur Ringbahn, mit der fahre ich eine Station weiter als sonst und dann geht es noch zwei Stationen mit der Tram weiter, denn ich will gleich unterwegs noch zum Baumarkt, bzw. ins Gartencenter. Der Balkon will bepflanzt werden! Ich fülle meinen Wagen mit Dekorativem und Nützlichem, immer im Blick, wieviel ich einigermaßen gut nach Hause tragen kann. Es dürfen mit: ein blühendes Zitrusbäumchen mit betörendem Duft, aus dem vermutlich bald Zierorangen wachsen, eine Lavendelstaude, ein Topf Basilikum, ein Topf Thymian, ein Topf Salbei, ein Topf Petersilie, ein Topf Schnittlauch, ein Topf Dill, ein Topf Schokominze (Pfeffer- oder Nana- gab es nicht), ein Topf Waldmeister (ist ja bald Mai!), ein gelb blühendes Dings, ein lila blühendes Dings, zwei Töpfe Katzengras und zwei Briketts Kokosblumenerde.

Schwer bepackt laufe ich damit nach Hause und muss mich dann erstmal kurz verpusten, als ich in der Wohnung ankomme. Außerdem warten die Katzen auf Frühstück. Danach geht es raus auf den Balkon. Ich lasse ein Brikett Blumenerde quellen, gemeinsam mit den Resten von letzten Jahr und dem Riesenvorrat an Rindenmulch, den der Hase mir hinterlassen hat, reicht das völlig für meine Zwecke heute. Lavendel und Zitrusbäumchen werden in die beiden großen Pflanztöpfe umgetopft. Der Basilikum wird auf drei kleinere Töpfe umverteilt, mal gucken, ob und wie gut das alles wächst und gedeiht.

Die anderen Töpfe werden nach Gutdünken in die Blumenkästen gestellt. Auspflanzen geht nicht, da die Katzen sich sonst drauflegen. Ein Blumenkasten bleibt wie immer leer als Katzenplatz und bekommt rechts und links jeweils einen Topf Katzengras daneben gestellt. Dann noch Müll beseitigen, Erde wegsaugen und Tisch abwischen und schon ist das zweite Wohnzimmer präsentabel. Evtl. kaufe ich bei Gelegenheit noch ein bisschen mehr Blühendes dazu, aber ansonsten bin ich ganz zufrieden.

Ich setze mich in einen der Liegestühle und lese im Internet herum. Die Sonne ist schon lange um die Ecke verschwunden und durch den Wind wird es langsam kühl. Ich hole mir aber erst noch eine Decke und außerdem einen Teller mit Stulle, Gurke und Radieschen. Erst nach dem Essen wird es wirklich zu kalt (obwohl die Wetter-App immer noch über 20 Grad anzeigt) und ich ziehe mit Decke und Katzen auf das Sofa um.

Die nächsten Stunden verbringe ich schlafend oder lesend. Genug getan für heute! Kurz nach 20 Uhr gesellt sich meine beste Freundin zu mir aufs Sofa. Wir bestellen uns Hot Dogs (jede 3 verschiedene) und eine Portion Kartoffelecken mit Käsesauce und Jalapeños und erzählen ein paar Stunden. Zwischendurch klingelt es ein drittes viertes (ein Paketbote war am Nachmittag auch noch da) Mal, als ein Freund des Mitbewohners eintrifft, der heute hier schläft, weil er morgen zum Pilgern nach Jiddah fliegt.

Meine Freundin verabschiedet sich gegen halb 11. Ich räume noch das Wohnzimmer auf, packe meine neue Schwimmbrille aus und stelle sie richtig ein, packe meinen Übernachtungsrucksack aus, putze mir die Zähne und lege mich ins Bett. Eigentlich wollte ich noch lesen, aber mein Kopf möchte nur noch konsumieren, also gibt es noch eine Weile TikTok und dann gegen halb 1 einen Podcast zum Einschlafen, von dem ich nur die ersten paar Minuten mitbekomme.