18.12.2025 – Déja-vu

Mittelprächtige Nacht. Nach längerer Wachphase schlafe ich nochmal richtig ein, werde dann aber vom Liebstentelefonat geweckt. Dann stehe ich auf und mache den dritten täglichen Corona-Test und diesmal, was soll ich sagen…

Das letzte Mal ist jetzt zweieinhalb Jahre her, aber das hat muscle memory funktioniert noch. Ich setze zuerst eine Maske auf und lüfte das Bad durch, in dem ich eben noch war. Dann schreibe ich der Mitbewohnerin, die noch schläft, mache mir in der Küche alles bereit, was ich die nächsten Stunden so brauche und verziehe mich in mein Zimmer, in dem ich die Maske abnehme. Das Adventskalender-Porridge heißt heute Apple Cinnamon Cookie, dazu gibt es Apfel, Clementine und Ingwertee.

Mein Zimmer ist jetzt Quarantänestation. Einzige Ausnahme sind die Katzen, für die ich regelmäßig die Tür öffne, weil sie rein oder raus wollen. Das war die letzten Male aber auch so und sie schienen sich bzw. meinen damaligen Mitbewohner nie angesteckt zu haben. Dann informiere ich alle, mit denen ich in den letzten Tagen näheren Kontakt hatte und berate mit dem Liebsten zusätzlich nächste Schritte. Zum Glück habe ich ja gestern alle Vorkehrungen getroffen, um ein paar Tage nicht rauszumüssen, jetzt heißt es, rechtzeitig vor Weihnachten wieder negativ zu werden.

Achja, mir geht’s ganz OK, nach zwei Infekten und acht Impfungen, die letzte vor sechs Wochen, fühlt sich das wie eine nicht allzu schlimme Erkältung an und wenn ich nicht Quarantäne einhalten würde, würde ich vermutlich auch mindestens in der Wohnung rumlaufen. In meinem Zimmer hingegen gibt es nur ein Klavier und ein Bett und so nutze ich die Gelegenheit eben, um im Bett zu liegen und die Arbeit mal auszublenden.

Ich mache in Ruhe meinen morgendlichen Reboot und stelle mir dann eine YouTube-Playlist zusammen. In dieser befindet sich auch ein Video über gutes Essen in Berlin und ich will nacheinander alles essen, was da vorgestellt wird. Am Ende bleibe ich bei der Salami-Pizza, bestelle aber keine in New York Style, sondern eine neapolitanische. Statt Pepperoni gibt es kalabrische scharfe Salami, außerdem Büffelmozzarella, Basilikum und scharfen Honig.

Appetit und Geschmacksnerven sind völlig in Ordnung. Ich inhaliere gegen 15 Uhr die komplette Pizza und mache dann einen ausführlichen Mittagsschlaf.

Den Rest des Tages verbringe ich damit, Zoey‘s Extraordinary Playlist zu Ende zu sehen. Die zweite Staffel ist längst nicht so stark wie die erste, aber mein innerer Monk braucht den Abschluss. Es sind noch fünf Folgen, das schaffe ich heute locker. Unterbrochen wird das Ganze mehrfach von Liebstentelefonaten, außerdem bekomme ich eine ganz tolle unangekündigte (also bis heute Morgen) und natürlich distanzierte Lieferung aus der alten Heimat.

Gin-Yuzu-Stollen, Gentlemen‘s Stollen mit Whisky und Aronia-Dinkel-Stollen mit Cranberries – der Nachtisch für Weihnachtsessen Nr. 2 ist gesichert!

Noch später unterbreche ich ein weiteres Mal für ein leichtes weihnachtliches „Abendbrot“. Es gibt Joghurt mit kanarischer Banane, Kiwi und Clementine und dazu ein Potpourri aus Weihnachtsleckereien aus meinem Vorrat: Mandelspekulatius, Butterspekulatius, Zimtsterne, Dominosteine, Vanillekipferl, Quittenkonfekt. So muss ich ja schnell gesund werden!

Nach dem Ende der Staffel bin ich kurz versucht, gleich die neue Staffel Emily in Paris anzufangen, die seit heute verfügbar ist, dann merke ich aber, wie müde ich bin und entscheide mich stattdessen fürs Schlafen. Um die Situation mit den Katzen etwas einfacher zu gestalten und gleichzeitig für bessere Luft zu sorgen, mache ich die Balkontür einen Spalt auf. So haben sie etwas mehr Auslauf und und Zugang zu einem Klo. Tatsächlich lassen sie mich weitestgehend schlafen und nutzen nur meine eigenen Klogänge, um raus oder rein zu kommen. Yay!