09.11.2025 – Was schön war

  • Gemütliches Frühstück in guter Gesellschaft mit guten Gesprächen und guten Keksresten von gestern
  • Mit schwarzem Humor über Trauriges lachen
  • Das wirklich grelle Gelb einiger Bäume vor dem grauen Novemberhimmel
  • Mit viel Spaß auf beiden Seiten mit dem Teilzeitkind unregelmäßige englische Verben lernen
  • Die verschiedenen Aspekte des 9. Novembers mit dem Teilzeitkind besprechen und am Ende in einem langen Gespräch über Nordkorea landen
  • Die erste Hälfte einer Schallplattensammlung in mein Wohnzimmer tragen, die jetzt in meiner Obhut ist zum Durchsehen an langen Winterabenden – behalten, verkaufen, verschenken, wegschmeißen… Erste Schätzchen sind ein paar Beatles-Platten, das Musical Hair und eine Yoga-Schallplatte
  • Ein gutes scharfes Chefmesser habe ich auch „geerbt“
  • Abends ein schnelles Süppchen (japanisches Hühnchen) mit viel Spinat verfeinert
  • Badewanne und früh ins Bett

08.11.2025 – Was schön war

  • Große Frühstücksrunde zu acht mit allerlei Scherzen
  • Diverse Besorgungen in Spezialitätenläden für (süßes) Gebäck
  • Ein heute sehr kuscheliges und (an mir) anhängliches Nifftenkind
  • Die nachmittägliche Tanz- und Mitsing-Session mit Nifftenkind, Teilzeitkind und Liebstenschwester zum Best of der Kinderhits dieser Tage – Rolltreppenmax, Pipikaka-Automat und Frag The Police
  • Exklusivzeit mit dem Liebsten
  • Abendessen mit dem Liebsten und dem Teilzeitkind mit gemeinsamem Empören über die Gespräche am Nebentisch (dozierende Lehrer*innen im Ruhestand, die politisch sehr viel weiter rechts stehen als wir) – das Kindelein kann inzwischen auch schon sehr beißende Kommentare abgeben, Stichwort „braunes Dessert“
  • Wie der Liebste und das Teilzeitkind sich einen Livestream von einem Powwow anschauen und expertenhaft über Kostüme und Fähigkeiten der Tänzer*innen in den verschiedenen Kategorien fachsimpeln
Drei Sorten vegetarische Semmelknödel auf Pilzragout

07.11.2025 – Was schön war

  • „Wir sind ja von feinen Leuten kaum zu unterscheiden“
  • Sehr viele neue Menschen kennengelernt, nette Gespräche geführt, neue Anekdoten gehört und deutlich mehr gelacht als geweint
  • Das Quietscheentchen auf dem Blumenkranz
  • Drei Kinder, die die Situation aufgelockert haben
  • Wie das große Teilzeitkind stundenlang das kleine Nifftenkind gesittet hat
  • Jemanden aus der alten Heimat kennengelernt, am Dialekt erkannt und dann gemeinsam aus der Ferne über die merkwürdige politische Gemengelage dort gefachsimpelt
  • Sehr gut aufgehoben gefühlt die ganze Zeit
Ziegenkäse-Apfel-Burger mit Süßkartoffelpommes

06.11.2025 – Was schön war

  • Aufwachen mit einer E-Mail im Postfach, weil Opa heute 97 geworden wäre. Es hängt ein schönes Foto von ihm an, in dem Bergen, das ich noch nicht kenne.
  • Blauer Himmel und bunte Herbstfärbung, immer noch
  • Wie das Teilzeitkind an des Liebsten Schreibtisch saß, seine Kopfhörer aufsetzte und ihn beim Gamen nachstellte – komödiantisches Talent definitiv vererbt
  • Viele alte Fotos angucken und die Geschichten dazu hören
  • Viel Lachen und Scherzen
  • Pizza Bianca mit Fior do Latte, Stracchino, Birnen, Walnüssen und Honig

05.11.2025 – Ein rundherum guter Tag #WMDEDGT

Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” findet Ihr hier.

Ich habe nach gutem Schlaf einen wachen Moment kurz vor 6 und bevor ich mich wieder umdrehen kann, fällt mir ein, dass es jetzt bestimmt schon Wahlergebnisse aus den USA gibt und ich bleibe einfach wach und freue mich: Bei allen wichtigen Abstimmungen haben Demokrat*innen gewonnen – New York, Virginia, New Jersey, Kalifornien… Die knappe Mehrheit in Minnesota hat gehalten und bei vielen kleinen lokalen Abstimmungen, z. B. über ein vorher transfeindliches School Board in Pennsylvania oder dem Bürgermeister von Cincinatti, setzten sich ebenfalls die Demokrat*innen durch. Fast ein Jahr nach der Horrorwahlnacht ist das ein hoffnungsvoller Moment. Sollte es in den USA auch weiterhin Wahlen geben, gibt es möglicherweise die Chance, dass es irgendwann nach und nach wieder in eine bessere Richtung geht. Oder wie der Liebste sagt: „Die Demokraten haben jetzt das Momentum und werden sicherlich einen Weg finden, das irgendwie vor die Wand zu fahren.“ Ich hoffe nicht und ich glaube, dass dabei viel davon abhängt, wie Trump und MAGA in den nächsten Wochen reagieren…

Anyway, mit ein bisschen Enthusiasmus und dare I say Hoffnung geht es in den Tag. Ich mache meine tägliche Internetrunde, blogge, lerne Französisch und Italienisch, mache Rätsel und telefoniere mit dem Liebsten. Dann stehe ich auf und bereite mir und den Katzen Frühstück zu. Es gibt Pistazien-Cranberry-Müsli mit Erbsenproteinjoghurt und einem in Butter und Honig gedünsteten Apfel mit Zimt, dazu Matcha Latte und Pfirsichsaft.

Dann heißt es Sachen packen und raus aus dem Haus. Weil es November ist, ein Wochentag, und ich heute keine Termine habe, werde ich den Tag im Spa verbringen – mindestens einmal im Herbst steht das an. Ein bisschen „schlecht getimed“ ist, dass heute strahlend blauer Himmel und 13 Grad sind statt trübes Nieselwetter und Kälte. Aber damit kann man ja arbeiten. Dass auf der Strecke ein Unfall ist, die Straßenbahn gestoppt ist und ich mit zwei U-Bahnen einen riesigen Umweg machen muss und erst 25 Minuten später als geplant ankomme, ist weniger schön, aber auch zu verschmerzen. Schnell einchecken und dann geht es raus aus der Stadt und rein in die indonesische Oase.

Ausziehen, Handy wegschließen und dann rein ins Getümmel, das jetzt am Vormittag noch angenehm untümmelig ist. Ich drehe zuerst eine kleine Runde im beheizten Außenpool, setze mich dann eine Weile ins warme Tauchbecken und starte dann mit einem entspannten Saunagang bei 70 Grad in der Birkensauna. Danach kalt abduschen und eine Liege am Pool in der Sonne finden. In meinen Ruhephasen lese ich heute das Wien-Buch weiter.

Die nächste Saunarunde verbringe ich in der Kräutersauna, ebenfalls bei 70 Grad, die heute nach Zitronengras duftet. Danach wieder duschen, Liege suchen, diesmal auf der Terrasse, in der Sonne lesen.

Aktivitätenrunde 3 beginnt mit einem Ausflug ins Sole-Becken, gefolgt von einer Aufguss-Sauna bei 80 Grad. Hier gibt es einen „Waldspaziergang“-Aufguss in drei Runden: Zeder, mediterrane Fichte und östliche Hemlock-Tanne. Hinterher dusche ich kalt und lege mich nochmal kurz auf eine Liege auf der Terrasse, bis sich mein Kreislauf wieder eingependelt hat. Dann mache ich Mittagspause im Restaurant.

Es gibt gratis Edamame zum Snacken, danach Pad Thai und ein Stück gebratenen Lachs und dazu einen Elektrolytdrink mit Yuzu. Ich stelle wieder fest, wie sehr ich Yuzu mag und nehme mir vor, zu recherchieren, ob es wie Grapefruit und Pomelo zu den Zitrusfrüchten gehört, die ich besser nicht zu mir nehmen sollte, und wenn nicht, welche passenden Produkte ich dazu im Asia-Supermarkt finde.

Nach dem Essen bin ich dann aber erstmal so richtig platt und suche mir ein gemütliches warmes Wasserbett im Ruheraum. Ich lese und schlafe wie geplant dabei ein. (Wenn ich groß bin und keine Katzen mehr habe, will ich vielleicht auch ein – beheiztes -Wasserbett haben – nichts ist gemütlicher!) Nach etwa einer Stunde bin ich wieder wach. Pünktlich zum Sonnenuntergang sitze ich in der Panorama-Sauna, die zwar „nur“ 70 Grad hat, aber sehr trocken ist und damit so kurz nach dem Aufwachen ganz schön ballert. Ich sehe, wie die Sonne hinter den Bäumen verschwindet und die Dämmerung einsetzt.

Danach wieder kalt duschen, eine Runde im Pool schwimmen und nochmal ins warme Tauchbecken, bevor es Zeit für den nächsten Aufguss – mit Rosmarin-Zitronen-Peeling – wird, jetzt wieder bei 80 Grad. Es gibt wieder drei Runden: Rosmarin-Zitrone, Orange-Kurkuma und Indische Minze-Thymian. Danach – natürlich – wieder kalt duschen und ab in den nächsten Ruheraum, diesmal wieder mit Blick auf den Pool, der inzwischen ganz im Dunkeln liegt.

Dann wird es Zeit für die Banja – Birkensauna mit Birkenaufguss und Birkenreisig, das volle Programm. In der kleinen Sauna stapeln sich quasi die nackten Menschen. Zu den normalen 70 Grad von heute Morgen kommen jetzt ordentlich welche dazu, außerdem Birkensud – es wird heiß! Zum Glück sitze ich ganz unten, da ist es gerade so noch aushaltbar. Hinterher wieder kalt duschen und ein bisschen übers Gelände spazieren für den Kreislauf. Dann lege ich mich nochmal eine Weile ins Solebecken und überlege, wie es weitergehen soll.

Da ich morgen recht früh aufstehen muss und gerne noch einen entspannten Abend zuhause haben will, entscheide ich mich gegen weitere Saunagänge, sondern gehe für den Abschluss nochmal ins Kaminzimmer, lasse meine Haare vor dem Kamin (an-)trocknen und lese mein Buch zu Ende. Dann ziehe ich mich um, bezahle, verlasse die Oase und kehre zurück in die Großstadt.

In der Tram sichte ich die aufgelaufenen (20) E-Mails, beantworte aufgelaufene Nachrichten und melde mich ganz allgemein im Alltag zurück. Zuhause angekommen hänge ich die nassen Sachen auf, mixe mir einen Gin Tonic, füttere die Katzen und lege mich gegen halb 9 auf die Couch, um mit dem Liebsten zu telefonieren.

Dann beantworte ich die wichtigsten E-Mails, mache mir zum Abendbrot die Reste von gestern warm (Kartoffeln, Karotten und Fenchel aus dem Ofen, dazu Tsatsiki) und bade noch ein bisschen in den guten Nachrichten des Tages. Gegen halb 11 beschließe ich den Tag mit einer ausführlichen (heißen) Dusche, Haare waschen und eincremen und dann liege ich um 11 zufrieden und sehr müde im Bett.

04.11.2025 – Zurück im Lot

Gerade gestern noch beschwert und Zack ist der heutige Tag wieder so, wie es sich gehört. Mit Tageszeiten und Empfindungen, die zu den Tätigkeiten passen. Sehr schön. Die Nacht war ob des späten Schlafens kurz, daher bin ich am Morgen entsprechend müde. Macht aber nix, ich erledige fleißig den kompletten morgendlichen Reboot mit Internet leer lesen, Bloggen, Französisch, Italienisch, Rätseln, Liebstentelefonat UND Physio-Übungen. Dann räume ich der Gestern-Abend-Loosy hinterher, füttere die Katzen und schließlich mich. Das Frühstück fällt fast adventlich aus, es gibt nämlich Obst und Schokolade – letzte Crowdfarming-Kaki, Bio-Apfel, Halloween-Reste – dazu Espresso Tonic und Kräutertee.

So versorgt setze ich mich an den Schreibtisch und streiche schon mal eine Menge To Dos durch – bisher bewährt sich die Supadupalist. Den Timesinker nutze ich auch, wenn mir zwischendurch spannende Artikel unterkommen, läuft. So arbeite ich Dinge ab, bis um 12 das erste Webinar des Tages ansteht, das eine Stunde dauert. Danach kurz durchatmen und 13:15 ins zweite, Gegen 14:30 mache ich Mittagspause, koche gleich richtig und kümmere mich nebenbei um Haushaltsdinge.

Ofengemüse aus Kartoffeln, Karotten und Fenchel, dazu eine Art Tsatsiki aus Quark statt Joghurt mit der letzten Crowdfarming-Gurke

„Nach dem Essen sollst Du ruh‘n oder tausend Schritte tun“ sagte nach der Familienlegende mein einer Opa immer (der, den ich nie kennengelernt habe) und ich entscheide mich fürs Ruhen, da ich ja ziemlich müde bin und außerdem die Sonne schon wieder weg.

Um 17 Uhr dann nochmal ein Webinar – heute mit spannenden Informationen nach Chatham House Rules aus dem ehemaligen Land of the free. Das passt zur interessanten Nachrichtenlage dort drüben am Wahldienstag.

Hinterher dann Feierabend. Ich schaue die Late Night Monologues von gestern nach, lese was tagsüber im Timesinker gelandet ist, telefoniere nochmal mit dem Liebsten und schaue dann ebenfalls passend zu Geschehnissen „von drüben“ mal wieder The Great Gatsby. Und danach… mache ich mich einfach bettfertig und gehe halb 11 schlafen, gute Gedanken nach übern Teich schickend, damit ich morgen früh zu guten Nachrichten erwachen kann.

03.11.2025 – Merkwürdiger Tag

Der heutige Tag ist irgendwie komisch, irgendwie ein bisschen daneben, dazwischen, aus der Zeit gefallen. Ich fühle mich aus dem Rhythmus und das bleibt von morgens bis abends so, ohne dass es dafür einen greifbaren Anlass gäbe oder es bedrückend wäre. Es ist einfach.

Morgendlicher Reboot ausführlich im Bett, dann stehe ich auf und beseitige noch die Spuren von gestern Abend in Küche und Wohnzimmer (und die Katzenkotzespuren von früher am Morgen, erstaunlich wie viel Content Katzen so liefern), dann gibt es für alle Anwesenden Frühstück. Die Miezen bekommen ein Tütchen, ich die letzte Crowdfarming-Mango, die letzte Crowdfarming-Banane, Müsli, vietnamesischen Kaffee und Kräutertee. Damit sitze ich dann schon am Schreibtisch, während draußen gerade kurz Balkonwetter wird – Mist.

Neben den üblichen täglichen Schreibtischdingen des Tages entdecke ich, dass ein Bekannter von mir zwei neue Apps zur Alltagserleichterung entwickelt hat und diese kostenfrei zur Verfügung stellt. Ich lade sie sofort runter, melde mich an und werde ausgiebig testen – vielleicht auch was für die Mitlesenden hier?

Supadupalist ist ein Zeitmanagement-Tool mit To-Do-List, Routinen, Prioritäten und Timer. Mit Timesinker kann man alles, was einem im Netz über den Weg läuft mit einem Klick für später merken und sich dann wenn Zeit ist in Ruhe alles durchlesen, durchhören oder durchschauen – nach Kategorien sortiert. Ein bisschen wie Pocket früher. Eine neue App für Minigolf-Scores unter Freund*innen hat er auch, aber für die hab ich aktuell keine Verwendung – muss aber schmunzeln, weil wir früher jeden Sonntag zusammen Minigolf gespielt haben.

Um 12 dann eine Stunde Webinar. Danach muss ich langsam in die Gänge kommen. Also nochmal ein kleiner Neustart in den Tag, Wasser ins Gesicht, Erwachsenenklamotten an, eine Mate vom Balkon holen und meine Notizen durchgehen. Ein kurzes Liebstentelefonat und dann ist es Zeit für einen sehr interessanten Videotermin um 15 Uhr.

Hinterher habe ich den Kopf voll mit Gedanken und bin den Rest des Tages damit beschäftigt, sie zu sortieren. Nebenbei telefoniere ich nochmal mit dem Liebsten, dann mit den Ellis, dann mit meinem Bruder. Ich gehe zum Haustierbedarf und kaufe Katzengras-Nachschub, schreibe mit der Nachbarin, schreibe mit jemandem aus meinem Netzwerk und dann koche ich mir erstmal in Ruhe etwas.

Mittagessen fiel irgendwie aus heute (wie gesagt, kein Rhythmus), aber am späten Nachmittag zaubere ich dann aus Resten eine Art Scheiß mit Reis in der Curry-Version: Naturreis, Crowdfarming-Zwiebel in Butter gebraten, Ingwer, Kurkuma, Koriander, Cumin, Fenchelsamen, Piment, restliche Crowdfarming-Süßkartoffel von neulich, restliches Erbsen-Mais-Gemüse mit Aioli von neulich, ein paar getrocknete Wildfeigen und dazu den Rest Coleslaw von der Poutine-Bestellung gestern. Erstaunlich gut, ich inhaliere zwei riesige Portionen und dann ist das auch alles endlich verwertet.

Es ist noch total früh am Abend aber ich könnte theoretisch auch einfach schlafen gehen. Mache ich dann aber nicht. Stattdessen lese ich mich im Internet fest, gucke Videos zu kulturellen und kulinarischen Unterschieden, lege mich in die Badewanne, gucke dann im Bett weiter… Irgendwann ist die Bettschwere wieder weg und als ich endlich irgendwann die Augen zu mache ist es schon fast 2 Uhr. Morgen hoffentlich wieder mehr Struktur, ich hab ja jetzt Apps dafür!

02.11.2025 – Sunday Times

Als ich gegen 8 endgültig erwache habe ich noch einiges an Zeit für mich. Jemand hat ja gestern Abend noch gezockt und kam erst ins Bett, als ich schon zum zweiten Mal wieder wach war. Also liege ich gemütlich im Dunkeln, lese das Internet leer und blogge. Dann kuschelt sich jemand plötzlich an mich und ist auch wach. Bald darauf steht jemand sogar auf und macht Kaffee. So gestärkt geht es für mich an die Rätsel, ans Französische und ans Italienische. Und dann bleiben wir einfach noch liegen, wir haben einen sturmfreien Sonntag! Gegen halb 12 dann steht der Liebste auf und geht Brötchen holen, bald darauf also Frühstück.

Danach verkrümeln wir uns noch einmal in verschiedene Ecken zum Lesen bzw. Zocken, bevor es an weitere obligatorische Sonntagsdinge geht – Familientelefonate und dann ein Spaziergang. Es ist herbstlich aber trocken. Wir laufen durch den ersten Park, dann am Kanal entlang, durch den zweiten Park und dann durch eine Einfamilienhaussiedlung zurück in den ersten Park und wieder nach Hause. Einmal ordentlich durchgelüftet und in die Natur geguckt, aka „der scheißblöde Spaziergang für die scheißblöde mentale Gesundheit“.

Danach geht es für mich eine Stunde durch Berlin zurück in den Pberg. Die Katzen rücken leicht widerstrebend zusammen und machen mir Platz auf der Couch. Ich entscheide mich gegen das Stehen in der Küche und lasse mir Poutine kommen, das klingt sehr angemessen für einen Sonntag.

Coleslaw, Poutine und Käsebällchen mit Gewürzgurken drin

Dazu noch Telefonat mit der besten Freundin und dann endet die Woche in einem Filmmarathon. The Salt Path ist als Film ähnlich wie das Buch, aber mit noch schönerer Landschaft und guten Schauspieler*innen. Something‘s Gotta Give macht auch über 20 Jahre später noch Spaß (das Ende ist aber Quatsch) und Annie Hall ist trotz oder wegen Woody Allen besonders und einflussreich auf nachfolgende Filme (und Serien, I see you, Gilmore Girls!). RIP Diane Keaton immer noch.

01.11.2025 – Wochenendlich

Heute mit so richtig Wochenendgefühl erwacht. Dank fleißigem Freitag halten sich meine Verpflichtungen heute in Grenzen, also ganz gemütlicher Start im Bett mit kuscheligen Katzen. Internet leer lesen, Bloggen, Französisch, Italienisch, Rätsel… Draußen kommt die Sonne raus und ich stelle fest, dass man dann auch bei 11 Grad auf dem Balkon frühstücken kann.

Als die Sonne um die Hausecke ist, mache ich es mir drinnen nochmal gemütlich, lese mich durch diverse Online-Zeitungen und schaue Videos der Woche nach. Dann ist aber endgültig Zeit zum Aufstehen, Duschen und Rausgehen.

Ich fahre nach Südberlin, heute ganz ohne Störungen im Betriebsablauf und ohne SEV. Am schwedischen Kaffeehaus treffe ich auf den Liebsten, der es jetzt auch aus seiner Höhle geschafft hat.

Wir stärken uns für eine Runde Shopping am Sonnabendnachmittag in einer der beliebtesten Einkaufsstraßen der Hauptstadt, kommen dann aber erstaunlich schnell und pragmatisch durch. Der Liebste braucht einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd, ich ergänze mein Blusensortiment um eine schwarze. Dafür brauchen wir insgesamt nur zwei Läden. Des Liebsten Anzug wird jetzt noch an Armen und Beinen gekürzt und dann sind wir hoffentlich rechtzeitig komplett ausgestattet.

Beim Liebsten zuhause ein kurzer Computerhilfeeinsatz vom Liebsten, remote bei seiner Mama, dann nehmen wir die Gelegenheit des unverhofft temporär zur Verfügung stehenden Autos war, bringen jede Menge Pfandflaschen weg und machen einen größeren Einkauf. Wieder zurück kocht der Liebste einen Eintopf mit Huhn, Kartoffeln und Suppengemüse und ich eine große Kanne Tee. Eine Runde Zocken bzw. auf der Couch liegen und dann gibt es Abendbrot an Film.

Wir gucken The Hunt for Red October, den ich noch nicht kenne und der tatsächlich ganz gut ist. Aus heutiger Sicht ein bisschen Wild, dass Sean Connery einen Litauer und Stellan Skarsgård einen Russen spielen (plus diverse andere Nichtrussen, die Russen spielen) und wie das sprachlich gelöst wird, als die sowjetische Crew dann auf Amerikaner trifft (kein Gendern nötig, in dem ganzen Film gibt es, wenn ich richtig mitgezählt habe, zwei weibliche Figuren). Eine heutige Produktion für Netflix würde vermutlich authentischeres Casting haben und mit Untertiteln arbeiten, außerdem zumindest im CIA und Pentagon ein paar weibliche Figuren unterbringen.

Nach dem Film noch ein wenig gemeinsames Chillen, dann lege ich mich mit Buch ins Bett und mache vor Mitternacht das Licht aus, während der Liebste noch bis tief in die Nacht an Fabriken im Weltraum bastelt.

31.10.2025 – Halloween in Ostberlin

Der obligatorische jährliche Ohrwurm ist da.

Ansonsten beginnt der Tag wie grad die meisten Tage.

Schoko-Erdbeer-Müsli, Bio-Apfel, Crowdfarming-Banane, Sencha mit Ingwer und Zitrone

Die vormittäglische Schreibtischrunde vergeht mit kleinteiligen Aufgaben, das entspricht perfekt meinem Energielevelverlauf.

Mittags dann eine längere Schreibtischpause mit Haushaltsdingen, Lebensmitteleinkauf und Mittagessen.

Stulle mit Dattel-Feigen-Hummus und Kräuter-Bergkäse, Stulle mit veganem Kräuter-Frischkäse, veganem Lachs und dem Rest veganem Aioli, Crowdfarming-Gurke

Die Nachmittagssession am Schreibtisch ist dann für die langkettigen Aufgaben, die Konzentration und Flow benötigen. Klappt gut.

Rechtzeitig bevor es dunkel wird mache ich Feierabend und stelle die Mittags gekauften Süßigkeiten zurecht. Bald darauf klingelt es tatsächlich und fünf kleine Monster samt ungefähr ebensoviele begleitender Elternteile stehen vor der Tür und greifen munter rein. Also, die Älteren greifen munter, dem Jüngsten muss ich die Schüssel unter die Nase halten, damit es sich ein Stück nimmt.

Kurz darauf kommt die Mitbewohnerin nach Hause, die heute wie an allen Tagen im Morticia-Addams-Stil unterwegs ist, die Kinder hätten ihr „Im zweiten Stock gibt’s was!“ zugerufen. Wir freuen uns.

Ich gucke Borgen zu Ende, es wird Zeit. Dann mache ich mir Abendbrot.

Crowdfarming-Süßkartoffel, Kaminkäse, TK-Erbsen und Dosenmais, Avocado-Dip, ein improvisierter Cocktail aus Tequila, Pfirsichsaft, Tonic und Johannisbeersirup, Halloween-Süßigkeiten

Dazu und danach schaue ich Der Spitzname, der ungefähr alles erfüllt, was man über deutsche Komödien als Vorurteile haben kann, aber durchaus auch ein paar witzige Momente. („[…] Asylantenheim…“ „Asylbewerberheim!“ „Asylbewerber*innenheim!“ „Flüchtlingsheim!“ „Geflüchtetenheim!“… meine Lieblingsfiguren sind Oma Iris Berben, Papa Christoph Maria Herbst und Tiggy (they/them).

Es klingeln keine weiteren Kinder mehr, dafür hat sich Morticia Addams inzwischen noch ein wenig aufgehübscht und mit Blut beschlafest und geht zu einer Halloween-Party für Erwachsene.

Ich gucke ein bisschen im Internet herum, lese ein paar Kapitel im Wien-Buch (und versuche den Katzen etwas auf Wienerisch vorzulesen, sie gucken irritiert) und dann ist plötzlich doch schon November und ich gehe ins Bett,