25.10.2025 – Zurück im Game

Der gestrige Pausentag zur Produktion von Antikörpern stellt sich rückblickend als die genau richtige Entscheidung heraus. Der Arm schmerzt noch ein wenig, aber Matschkopf und Mattigkeit sind beim Aufwachen wie weggeblasen. Nach Beendigung des morgendlichen Reboots im Bett befeuere ich die neue Energie noch zusätzlich mit einem Espresso Tonic und fühle mich dann direkt wie ein neuer Mensch. Zum Kaffee gibt es selbst gemachtes Porridge (die nächste Stufe wäre dann selbst geflockter Hafer) mit kanarischer Banane, dem Rest Heidelbeeren und frisch geknackten Walnüssen aus Anhalt, dazu Ahornsirup und Zimt – alles übrigens nur fast vegan, ich verwende zwar Hafermilch, aber dann doch ein bisschen Butter zum Anrösten der Haferflocken.

So gestärkt geht es für eine außergewöhnlich produktive Session an den Schreibtisch, wo fleißig To-Do-Listenpunkte abgehakt werden. Nach einem längeren Telefonat mit dem Brüderchen finde ich dann noch im Hellen den Weg ins Draußen und mache ein paar Besorgungen in Drogerie- und Supermarkt.

Wieder zuhause direkt in die Abendessenvorbereitung. Es gibt Ofengemüse aus Butternut-Kürbis, Süßkartoffeln und Kartoffeln mit ordentlich Thymian und eine Art veganes Aioli. Weil ich das Rezept nicht richtig lese und die Reihenfolge nicht beachte wird die Emulsion aus Olivenöl und Hafermilch allerdings nicht richtig cremig. Ich helfe mit Kokosjoghurt nach, dann passts. Für den Geschmack kommt außer Knoblauch, Salz und Zitrone noch ein bisschen Estragon dazu.

Zur geistigen Erbauung tragen heute verschiedene Podcasts bei. Wie immer interessant ist Alles gesagt, diesmal mit Cem Özdemir, den ich dadurch etwas runder kennenlerne, mit Licht- und Schattenseiten. Karo Corneli spricht mit Matze Hielscher über Freundschaften und Kumpeleien von früher, was mich an meine eigene Begegnung mit Matze auf dem DJ-Pult einer Indie-Party und das Herumalbern und Beschreiben eines Booklets einer Virginia Jetzt!-CD erinnert (Ohrwurm von Dreifach schön incoming). Und sie spielen Du musst dahin, wo‘s wehtut an, das ich damals für den Soundtrack einer Doku vorgeschlagen habe, an deren Produktion ich beteiligt war. So viele Erinnerungen. Hrishikesh Hirway und Samin Nosrat sprechen in Home Cooking live unter anderem über indische und persische Einflüsse in ihrem Kochen, wie immer hörenswert und appetitanregend. Und dann gibt es noch die ersten zwei Folgen von Der Heimweg, in dem Militsa Tekelieva aus Bulgarien mit dem Zug zurück nach Berlin fährt und über Heimaten nachdenkt.

Außerdem lese ich im Salzpfad-Buch weiter und belese mich spät am Abend weiterhin in Familiengeschichte – immerhin stehe ich heute an hoher Position erstmals als Angehörige in einer Anzeige in einer überregionalen Tageszeitung und einer meiner To-Do-Listen-Punkte war es, eine Hotelbuchung eines Verstorbenen zu stornieren.

Für ein bisschen Seelenstreichelei gibt es eine halbe Tafel Gebrannte-Mandel-Schokolade, die mir vorhin in den Einkaufskorb gehüpft ist. Gut, aber nicht überragend.