Die Tradition der vollen Sonnabende setzt sich fort, heute mit Weckerklingeln halb 8, das mich tatsächlich aus dem Schlaf reißt. Ich schaffe die Runde durchs Internet und telefoniere mit dem Liebsten, dann aber ist schon Aufstehzeit. Ich füttere die Katzen, esse eine kanarische Banane und ein paar Trauben, mache mir einen vietnamesischen Kaffee zum Mitnehmen und bin dann auf dem Weg nach Kreuzkölln, zurück ins Loft von gestern Abend. Die Zeit in Straßen- und U-Bahn reicht genau fürs Bloggen.
Wieder geht es unangenehm viele Stufen nach oben, ich komme mit dem Zählen durcheinander, aber es sind vier oder fünf Etagen bei sehr hoher Deckenhöhe. Oben treffe ich auf die Menschen von gestern plus/minus eine Person. Es gibt ein ruhiges Ankommen und einen Schoko-Nuss-Riegel, dann steigen wir noch eine Etage höher und setzen uns in einen Meetingraum. Es folgen gute drei Stunden Workshop, unterbrochen von einer kurzen und einer längeren Pause. In der längeren Essen wir das vegane Essen von gestern weiter (so, so gut, aber hinterher gibt es wie gestern Bauchschmerzen für mich – ob es an den vielen Kichererbsen, an den Dressings oder am Tofu liegt bleibt unklar) und steigen dann noch zum Durchatmen nochmal eine Treppe höher.

Gegen 13 Uhr verabschieden wir uns voneinander und ich trete den Heimweg an.



Zuhause nochmal Liebstentelefonat, dann ausgiebiges Couchen. Zwischendurch denke ich über Mittagsschlaf nach, aber irgendwann ist der Zeitpunkt verpasst. Gegen 19 Uhr breche ich dann wieder auf, Ziel diesmal Fhain.
Ich treffe den Liebsten, seinen besten Freund und dessen Frau in einem chinesischen Lokal. Es gibt viel zu reden, erzählen und verdauen. Dazu Edamame in Knoblauch und Chili, Algensalat, Pak Choi mit Pilzen, Nudeln mit Ente, Schweinebauch, Dim Sum…

Nach dem Essen laufen wir die Straße runter zu einer versteckten Punkkneipe, in der heute drei Bands spielen, darunter die vom ehemaligen Mitbewohner des Liebsten. Wir spenden was zum Eintritt, beim Bierholen habe ich die Möglichkeit, Geld in zwei Spardosen zu stecken – eine für Trinkgeld, eine für Anwaltskosten.

Es sind noch weitere Freund*innen und Bekannte des Liebsten da – der ostwestfälische Klüngel ist wirklich überall. Die erste Band kommt auch aus der Ecke und ist eine echte Entdeckung für uns, der Liebste und ich sind gleichermaßen begeistert (sie covern auch „Farbfilm“ und „Die Gedanken sind frei“). Die zweite Band ist die, wegen der wir hier sind und auch dieser Auftritt ist natürlich großartig, aber die Kräfte lassen langsam nach. Bevor es Mitternacht wird und die Sängerin der ersten Band Geburtstag hat, während die dritte Band aufbaut, verabschieden wir uns. Der Liebste fährt nach Südberlin, ich in den Pberg. Morgen sehen wir uns wieder und auch das wird ein langer Tag werden…