01.10.2025 – Produktivitätshack

Das bekommt man also, wenn man früh ins Bett geht – man wacht halb 6 auf und ist auch noch ausgeschlafen. Tse. Weniger erkältet bin ich auch schon wieder, das ist doch schön. Mit so viel Vorlauf bin ich auch mit ausführlichstem morgendlichen Reboot (Internet leer lesen, Bloggen, Französisch, Italienisch, Rätsel, Liebstentelefonat) gegen 9 mit allem fertig. Also bis auf den Spelling Bee, der aktualisiert sich immer erst um 9. Perfekte Voraussetzungen, um heute richtig was zu schaffen.

Durch den vielen Schleim im Kopf bin ich in den letzten Tagen für meinen Geschmack produktivitätstechnisch etwas ins Hintertreffen geraten. Heute dann aber! Ich schicke einer Freundin noch einen spannenden Artikel, der auf ein Gespräch Bezug nimmt, das wir die Tage hatten, und DANN stehe ich aber auf. Witzigerweise entspannt sich durch den Link dann aber direkt wieder ein Chat übers im Bett liegen (die Freundin ist auch erkältet und muss trotzdem was arbeiten). Wir halten den Chat am Laufen, fast wie so einen Büro-Chat unter Team-Kolleg*innen.

In dieser Stimmung mache ich mich tagfein, füttere die Katzen, koche Tee, schneide Obst und mische Müsli. Dann verzichte ich wegen gefühltem Wintereinbruch auf ein Frühstück auf dem Balkon sondern verlege dieses direkt an den Schreibtisch. Ich esse während der ersten E-Mails und täglichen Verrichtungen und chatte nebenbei weiter mit der Freundin.

Und dann lege ich einfach so richtig los, deep work. Zwischendrin geben wir uns Zwischenstände durch, ich frage die Freundin zweimal was fachliches zu einem Thema, das ich gerade recherchiere und ansonsten arbeite ich einfach meinen Kram ab. Gegen halb 2 dann machen wir uns beide was zu essen und halten dann eine gute Stunde lang gemeinsam über Videocall Mittagspause (bei mir gibt’s Stulle). Da wir sonst nicht so regelmäßig kommunizieren, haben wir uns viel zu erzählen, kommen nebenbei auch ins Philosophieren… Es ist sehr schön.

Danach mache ich nochmal eine gute Stunde weiter und dann schleimt der Kopf langsam wieder so zu, dass ich den Schreibtisch aufgebe. Aber ich habe richtig was geschafft und nebenbei endlich mal wieder Zeit mit der Freundin verbracht. 10/10, gerne wieder.

Ich wechsle dann aufs Bett, pausiere kurz und habe dann noch ein anderthalbstündiges Webinar. Danach gucke ich nach, was die amerikanischen Late Night Hosts am Montag wieder für ein Feuerwerk abliefert haben – Colbert bei Kimmel, Kimmel bei Colbert, Meyers bei Colbert, außerdem Josh Johnson über Trump bei der UN und zu Tylenol. Sehr fein alles.

Die nächsten Stunden werden dann eher wieder anstrengend, ich fühle mich wie in der Telefonzentrale und jongliere Gespräche mit meinem Onkel, meinem Bruder, meinem Cousin, dem Liebsten, dem Teilzeitkind, meinen Eltern, einer Freundin und der Nachbarin, die ein Paket abholt, während ich eigentlich am Herd stehe und aus der letzten Crowdfarming-Süßkartoffel ein Süppchen zum Abendbrot koche – mit Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Koriander, Kardamom, Cumin, Piment und Chili. Pürieren, bisschen Sahne dazu, bisschen Koriandergrün drüber, fertig.

Als alles geklärt, gekocht und gegessen ist, ist es schon wieder halb 10. ich lege mich nochmal in die warme Badewanne (muss wohl wirklich bald anfangen zu heizen) und gehe dann „beizeiten“ ins Bett.