Kurz nach 5 schalten die Katzen von Schlafen auf cat fight um und damit ist dann auch meine Nacht vorbei. Wirklich erstaunlich, wie diese beiden reizenden Biester, die etwa elf Jahre lang völlig unauffällig vor sich hin lebten, ungefähr seit Vollenden des zwölften ihre Krallen mehr nutzen (gegen mich), ihre Stimmbänder ausreizen und sich gegenseitig verprügeln. Im Alter wird man wohl wunderlich.
Ich bin bei weitem nicht ausgeschlafen, aber habe so Zeit für gemütlichen morgendlichen Reboot im Bett und dann Balkonfrühstück mit Ostfriesentee.

Danach geht es mit Badesachen unter der Kleidung sehr pünktlich los nach Mitte. Die Wilhelm-Anton-Amo-Straße begrüßt mich mit antirassistischem Enthusiasmus, die Duschen im Fitti hingegen sind heute nicht verfügbar.

Dann eben noch mit Nachtschweiß hinein in den Whirlpool – im eigentlichen Pool tummelt sich noch der vorherige Kurs. Nach einer Viertelstunde sind die durch und dann ziehe ich ein paar Bahnen, bis mein Kurs beginnt. Rhythmisches Chlor-Gestrampel, Fuß und Schulter machen erstaunlich gut mit, keine individuellen Abwandlungen nötig. Hinterher ungeduscht abtrocknen, anziehen und chlorduftig mit der U-Bahn zur Wohnung der Ellis düsen. Briefkasten, Pflanzen, nächste U-Bahn, Tram. Hallo, Wohnung, hallo Katzen!
Hier schon wieder ausziehen und erstmal ausgiebig Duschen und Haarewaschen. Dann ziehe ich wieder etwas an, hänge die nassen Sachen auf und mache mir zum Mittagessen Stüllchen deluxe und Apfelschorle.

Nach dem Essen werde ich schrecklich müde und will mich gerade zum Mittagsschlaf/Nachholschlaf hinlegen, als mir auffällt, dass der Katzenbrunnen auffällig still ist. Aus ist er gar. Ich werde heimwerkerisch aktiv, baue die Pumpe auseinander, reinige alle Teile (große Kalkkrümel vom Berliner Wasser, leicht angegelbt von Katzenspeichel) und dann geht der Brunnen wieder an und plätschert beruhigend zu meiner Siesta.
Gegen 16 Uhr bin ich dann auch wieder an, brauche ein bisschen, um den Nebel im Kopf zu vertreiben und ziehe mich dann schon wieder aus und um für die Abendveranstaltung. Auf dem Weg dahin erfolgt noch ein kleiner Kiezspaziergang, bei dem ich ein Geburtstagsgeschenk abhole und Serendipity-mäßig noch zu Ergänzungen dazu komme. Gut, dass ich wegen des Rückens einen Rucksack dabei habe. Dann geht es mit Tram und U-Bahn wieder nach Mitte, aber diesmal steige ich eine Station früher aus.
Ich verspüre ein leichtes Hüngerchen, freue mich auf das Catering später und hoffe auf ein bisschen Knabberkram zwischendurch. Den gibt es, und zusätzlich auch noch Currywurst mit Baguette, vegan oder mit Fleisch.

Ich sitze draußen und schmause und komme mit zwei anderen Teilnehmenden ins Gespräch. Der Berliner duzt, die Angereiste siezt zunächst, ein Phänomen, das sich durch den Abend zieht. Ich erfahre einiges über den Arbeitsalltag meiner Mitbewohnerin aus anderer Perspektive und dann geht es auch schon hinein zur Verbandssitzung. Schöne Zusammenfassung der Aktivitäten der letzten zwei Jahre, dann unvermeidlicher langer Abstimmungs- bzw. Wahlblock, aber insgesamt erfreulich gut organisiert und ausformuliert. Nach guten zwei Stunden checke ich schon mal für den morgen beginnenden Kongress ein (kein echtes pre:publica-Feeling trotzdem) und dann gibt es endlich Abendbrot.



Zum Essen gibt es Weinschorle und weitere Gespräche mit drei anderen Teilnehmenden, von denen ich eine bereits hier aus Berlin kenne, die anderen sind von außerhalb angereist.
Gegen halb 10 gehen dann langsam die Lichter aus bei mir und ich laufe schnell zur U-Bahn. Die nächsten beiden Tage werden lang und intensiv! Halb 11 bin ich mit Tee im Bett und telefoniere noch mit dem Liebsten, der von seiner ereignisreichen Dienstreise glücklich zu Hause ist. Geschlafen wird mal wieder erst nach Mitternacht. Licht aus!