Heute Nacht etwas unruhiger geschlafen, denn nebenan lagen eine Cousine samt kleinem Kind, das mittendrin unvermittelt „Mama, Tee!“ sagte. Ab da nur noch gestückelt gedöst, aber trotzdem insgesamt recht lange geschlafen. Irgendwann fange ich an, das Internet leer zu lesen, zu bloggen und die täglichen Rätsel zu machen. Dann ist schon ordentlich Frühstücksbetrieb und ich schnipple Obst und zeige, wo Sachen sind und decke den Tisch und hole den Sekt raus… Irgendwann sind alle da und setzen sich an die reich gedeckte Tafel.

Nach dem Essen wieder ein wilder Mix an Aktivitäten. Die einen waschen ab, die anderen spielen, eine geht werkeln und der Rest führt hochpolitische Gespräche – alles wie immer. Nach und nach verlagert sich das Geschehen dann wieder nach unten an den Steg, bzw. in den See. Ich folge, nachdem ich meine Französisch- und Italienisch-Übungen erledigt habe.

Das Wasser fühlt sich ähnlich an wie gestern, die Luft etwas wärmer. Ich schwimme ordentlich und verabschiede mich innerlich von dem Gedanken, am Dienstag nochmal ins Freibad zu gehen. Der See ist ein viel schönerer Abschluss der Draußenbadesaison und am Mittwoch habe ich eh wieder Drinnen-Chlorstrampeln eingeplant.
Viel zu schnell vergeht der Nachmittag und dann geht auch schon wieder das große Packen, Aufräumen und Resteverteilen los. Die Potsdamer Cousine fährt mit den Kindern als erste los (morgen ist erster Schultag!), ich schließe mich den Friedrichshainer Cousinen im nächsten Auto an. Mein Bruder und seine Freundin bleiben noch bis morgen und genießen die Ruhe nach dem Sturm.
Eine gute Stunde brauchen wir bis zurück in die Stadt und nehmen explizit einen Weg, der uns nicht über das Chaos von A100 und Elsenbrücke führt. Im Radio laufen die 100 besten Disco-Hits, auch der Haussender feiert den letzten Sommersonntag – zum Glück sagt der Wetterbericht anderes, was ja auch der Grund dafür ist, dass die Freibadsaison verlängert wurde.
In Friedrichshain verabschieden wir uns und ich fahre mit U-Bahn und Tram zurück in den Pberg (ab morgen fährt auch die Ringbahn wieder durch, juhu!).
Zuhause erstmal Katzen kuscheln, dann auspacken und auf den Balkon. Ich mag nicht kochen und nicht Stulle essen, also bestelle ich zum ersten Mal seit wirklich langem mal wieder etwas, ist ja Sonntag. Ich bin auch ganz aus der Übung – erst bestelle ich etwas aus Versehen zum Liebsten und muss direkt danach stornieren (Er sitzt auch gerade mit dem Teilzeitkind beim Stammitaliener und feiert Ferienabschluss, sonst könnte er das ja essen…), dann stelle ich eine fast baugleiche Bestellung für hier zusammen, aber das Restaurant nimmt derzeit keine Bestellungen entgegen. Beim dritten Versuch klappt es dann. Ich überbrücke die Wartezeit mit Katzenklos durchsieben und dann ist das Essen auch schon da.

Ich telefoniere beim Essen mit dem inzwischen heimgekehrten Liebsten. Dann lese ich in Kairos weiter, nehme das Buch dann mit in die Badewanne (das Seewasser muss aus den Haaren raus) und später mit ins Bett. Draußen ist Blutmond, aber dafür müsste ich raus auf die Straße und das Internet ist eh voll mit Fotos. Also lesen. Die Kost wird immer schwerer, ab der Hälfte ungefähr ist nicht mehr nur der Altersunterschied verstörend, sondern auch (psychischer) Missbrauch. Ich lese bis nach Mitternacht, dann fallen mir die Augen zu.