20.08.2025 – 20 Bahnen aber immerhin

Eine Nacht mit viel Podcast und Hörbuch und Katzen- und Klo-Management, für Schlafen blieb wenig Gelegenheit. Außer natürlich in den anderthalb Stunden vor dem Weckerklingeln, welches dann besonders unangenehm ist. Aber was soll’s, der Kaffee will gekocht, der Liebste sanft geweckt werden. Der hat nämlich unbeeindruckt geschlafen, ich bin voller Bewunderung. Der Kaffee macht mich dann hellwach, so dass ich aufpassen kann, den Liebsten rechtzeitig aus dem Bett zu schubsen, damit er aus dem Haus und zur Arbeit kommt.

Dann folgt im Bett liegend der Rest des morgendlichen Reboots und da ich noch so müde bin und mein Magen noch schläft, erledige ich noch vor Aufstehen und Frühstück jede Menge Produktives, inkl. schon wieder intensiver SchreibtischBettarbeit. Das Wetter tut ein übriges, es ist noch sehr frisch draußen und außerdem dicht bewölkt. Für die heute geplanten anderen Aktivitäten brauche ich Sonne und so lasse ich mir Zeit.

Der Käse muss jetzt langsam mal aufgebraucht werden, damit ich woken Käse kaufen kann…

Irgendwann gegen 11 dann gibt es Frühstück auf dem Balkon und danach zur Wolkenüberbrückung noch eine Folge The Gilded Age. Gegen 12 dann endlich Sonne und Aufbruch Richtung Freibad – späte Saisoneröffnung, aber im Mai und Juni hatte ich irgendwie nie passend Zeit, im Juli hat’s geregnet und dann war ich im Urlaub. Die Anreise ist anstrengend. Obwohl das Bad im gleichen Bezirk und Luftlinie gar nicht sooo weit weg ist, brauche ich zwei Trams und zweimal ordentlich Fußweg, um hinzukommen – und heute noch mehr, da die eine Tram wegen Unfall extrem unregelmäßig fährt und ich nochmal mehr laufe, um irgendwann anzukommen. Dann wie im letzten Jahr der interessante Eincheckprozess – Ausweis- und Taschenkontrolle, dann QR-Code scannen und kostenlos mit der Fitti-App einchecken, physisches Ticket in die Hand bekommen und das dann am Eingang nochmal scannen lassen, dann geht es hinein und nach nochmal drei Minuten Fußweg durch Grünanlagen sehe ich das Wasser.

Ich suche mir einen wassernahen Platz mit Halbschatten in der Nähe eines Baums, breite meine Decke aus, verteile großzügig meinen Kram und dann geht es auf eine erste Runde ins Becken. Das Wasser ist überraschend warm, tatsächlich knapp über Lufttemperatur an diesem eher mittelwarmen Tag. Überraschend schmerzfrei ziehe ich in einer knappen halben Stunde zehn Bahnen durch – also 500 Meter. Langsam aber stetig ernährt sich das Eichhörnchen. Dann geht’s zurück zur Decke, Schwimmponcho über, weil es echt nicht so warm ist, Pistazienwaffel knabbern und Buch lesen. Nach etwa einer Stunde (und Decke weiter in die Sonne ziehen) bin ich soweit wieder aufgewärmt und erholt, dass ich die zweite Runde starte. Nochmal zehn Bahnen, nochmal 500 Meter. Jetzt melden sich auch die Schulter und etwas später auch der Fuß, aber nicht so nachhaltig, dass ich aufhören müsste. Es wird! Ich halte meine Schultern nochmal unter einen Massagestrahl, dann obligatorische Freibadpommes.

Ich mampfe und trockne und lese Dörte Hansens Zur See zu Ende. Emotional bin ich mit dem Ende nicht einverstanden, literarisch ergibt es durchaus Sinn. Inzwischen ist es 17 Uhr und da der Wetterbericht nicht so aussieht, als würde ich noch ein drittes Mal wieder trocken und warm werden können, ziehe ich mich an und mache mich auf den langen Heimweg. Diesmal fahren die Bahnen planmäßig und so bin ich noch vor 18 Uhr wieder zuhause, mit über 10.000 Schritten in Flip Flops intus. Und das nach fast durchwachter Nacht!

Darauf ein Bier und erstmal atmen. Später gibt es die restlichen Mozzarella-Spieße zum Abendbrot und ansonsten vergeht der Abend mit mehr Gilded Age, zu mehr bin ich heute nicht mehr in der Lage.

19.08.2025 – Mozzarella Fail

Bestes Freibadwetter aber weil es andere Pläne gibt kann ich da erst morgen hin, wofür die Wetter-App bis eben noch genauso gutes Wetter prognostizierte. Jetzt nicht mehr ganz so, grummel.

Dafür mache ich heute nicht den gleichen Fehler wie gestern sondern mir direkt nach dem Aufwachen einen Matcha Latte, mit dem ich wieder ins Bett krieche und den morgendlichen Reboot starte. Das Koffein erreicht alle Körperareale dann relativ schnell und ich komme als es soweit ist viel besser in die Gänge als gestern.

Balkonfrühstück mit letztem Brot, zwei Sorten Käse, Moltebeerenmarmelade, Früchtetee und Wassermelonensmoothie auf Eis

Nach Beendigung der morgendlichen Dinge, inkl. Physio-Übungen, gibt es eine Runde Haushalt inkl. Bett frisch beziehen und Staubsaugen, deshalb dusche ich wohlweislich erst hinterher. Dann gehe ich ins Draußen und erledige eine Runde Einkäufe. Ein frisches Brot vom Handwerksbäcker (Kürbis-Honig, ja ist denn schon Herbst?), ein paar Kleinigkeiten im Drogeriemarkt und ein paar andere Kleinigkeiten im Supermarkt. Dort stehe ich vorm Käseregal und bedauere, dass ich noch zwei Sorten Käse zuhause habe. Kein woker Käse für mich heute. Aber die Aktion geht ja noch ne Weile.

Wieder zuhause dann Brot in Scheiben schneiden und einfrieren, Einkäufe verräumen und dann gibt es den Rest Risotto von gestern zum Mittagessen.

Zum Nachtisch etwas, das mir im Supermarkt hinterrücks in den Korb gesprungen ist – ist OK, ein Tiramisu-Schaumkuss schmeckt nicht automatisch wie Tiramisu, sondern eben wie ein Schaumkuss mit Kaffeekrümeln drauf.

Danach geht es an Partyvorbereitungen für heute Abend – Geburtstagsgeschenk übergabefertig machen, Karte schreiben, Beitrag fürs Buffet basteln. Es gibt Mozzarella-Tomaten-Spieße, die der Hauptgrund für meinen Besuch im Supermarkt waren.

Das Ganze kommt dann in den Kühlschrank und ich an den Schreibtisch, wo ich noch ordentlich produktiv bin bis etwa 17 Uhr. Dann schnappe ich mir meine vorgepackte Tasche und fahre nach Lichtenberg zum Geburtstagskind. Eine Fahrt mit Hindernissen wegen Schienenersatzverkehr, Pendelverkehr und Baustelle – the trifecta! Im Ergebnis erreiche ich mein Schrittziel schon auf dem Hinweg und warte 20 Minuten an der S-Bahn und was früher eine knappe halbe Stunde gedauert hat dauert jetzt eine ganze. Dann aber bin ich da und als ich klingle fällt mir ein, dass der Mozzarella noch zuhause im Kühlschrank liegt. Ein Facepalm-Moment erster Güte.

Die Party wird dann trotzdem sehr schön, das Buffet ist auch so ausreichend und außerdem kommt der Liebste auch noch dazu, den habe ich ja nicht mehr in echt gesehen, seit er mich auf der Rückfahrt aus Norwegen zuhause abgesetzt hat. Wir erzählen, essen und es werden „Wer bin ich“ und „Pantomime“ gespielt (drei Kinder unter den Gästen, da muss Programm geboten werden). Ab 21 Uhr hat die Party Auflösungserscheinungen und auch wir machen uns bald auf den Weg zurück in den Pberg.

Hier gibt es dann geplant noch die Flasche alkoholischen Bellini auf dem Balkon, ungeplant mit Mozzarella-Spießen. Go with the flow oder so…

18.08.2025 – Wochenanfang

Nach den drei Urlaubswochen und dem gestrigen Sonntagsausflug fühlt sich dieser Montag recht montäglich an, mit ein bisschen Back-to-School-Feeling, dabei sind ja noch Sommerferien. Das Kindelein weilt mit den Geschwisterchen im Urlaub und zwischendurch kommen niedliche Fotos, der Liebste aber muss heute wieder arbeiten und ich passe meine seelische Verfassung eher daran an. Zumal ich schon um 10 einen Telefontermin habe.

Aussicht beim Telefontermin: Die Chilipflanze der Cousine liefert

Zum Glück mit dem Bruder, der viel Verständnis hat, dass ich da noch herumgähne und erstmal etwas Warmlaufzeit brauche, bevor es ans Eingemachte geht. Ist ja nicht so als wäre ich nicht schon zwei Stunden wach gewesen, hätte das Internet leer gelesen, gebloggt und mit dem Liebsten telefoniert. Aber Koffein war heute bis dahin noch nicht dran, den Tee koche ich während des Telefonats und erst nach dem Telefonat gibt es dann Frühstück.

Schwarzer Tee mit Minze und Limette, Stullen mit Frischkäse und Rohkost, Birne und Trauben

Dann wie üblich Französisch, Italienisch, tägliche Rätsel, Physioübungen und dann ist der verzögerte morgendliche Reboot erledigt und ich auf Betriebstemperatur. Erst noch etwas Haushaltsmaintenance (Pflanzen und Katzen wässern, Fliegenkolonie zum Biomüll bringen, Wäsche zusammenlegen…) und dann geht es an den Schreibtisch. Erst ein wenig Orgakram (resultierend aus dem Telefonat), dann wieder ans Thema von Sonnabend ran.

Gegen einen mittäglichen Durchhänger gibt es spontan ein Ramen-Süppchen (die Shrimp-Variante hat es mir seit Sjoa angetan, die wird demnächst in bulk gekauft für solche Fälle) und dann geht es hochkonzentriert weiter. Gegen 16 Uhr klappe ich den Laptop sehr zufrieden mit dem Tagwerk zu – Erwartungen übererfüllt, kann man auch nicht immer sagen – und telefoniere feierabendlich mit dem Liebsten.

Dann gehe ich nochmal ins Draußen, Podcast zu Ende hören (Wim Wenders bei Alles gesagt begleitet mich seit Tagen bei diversen Verrichtungen und inspiriert zu diversen Abzweigungen und Ideen.), Schritte machen, Luft in die Lungen pumpen und nebenbei noch ein bisschen Vorbereitung/Belohnung für den heutigen Großkampftag am Schreibtisch. Ich laufe auf der üblichen Spazierstrecke mit dem Lieblingsnachbarn (bei dem auch mal wieder melden!) und kehre dann im italienischen Delikatessengeschäft ein. Für das nächste Date mit dem Liebsten braucht es eine Flasche Bellini, der uns zurück in unseren Venedig-Urlaub transportiert. Dabei entdecke ich, dass es davon auch eine alkoholfreie Variante gibt, die gut zu Feierabenden alleine passt. Und Fenchel-Taralli nehme ich auch immer mit, wenn ich hier bin, die gibt’s nämlich im italienischen Supermarkt nicht immer und der Vorrat soll ja nicht zur Neige gehen.

Ich nehme die Tram nach Hause, denn die zwei Flaschen wiegen schwer und ich bin in Flip Flops unterwegs und der Fuß muckert langsam. Dann alkoholfreien Aperitivo auf dem Balkon, der sofort meinen Abendbrotappetit ankurbelt. Schneller als geplant kehre ich in die Küche zurück und trinke beim Kochen weiter. Heute wird wieder eine Zucchini verarbeitet, und zwar zu Risotto und unter Zuhilfenahme von frisch gepresstem Limettensaft.

Das esse ich dann wieder auf dem Balkon, verfolge ein wenig den Livestream vom Gipfeltreffen in Washington (Die audacity von Trump mal wieder!) und lese danach in Zur See weiter. Später geht es auf die Couch für eine Folge The Gilded Age und dann mit dem E-Reader weiter in die Badewanne. Frühes Lichtausmachen dann gegen 23 Uhr, noch bevor es die Wahlergebnisse aus der By-Election von Pierre Poilievre gibt, die lese ich erst am Morgen und denke: Schade, eine Niederlage hätte dem weltpolitischen Tag eine witzige Wendung gegeben…

17.08.2025 – Sonntagsausflug und geistige Nahrung

Es zeichnete sich bereits seit gestern ab, dass dieser Sonntag planfrei sein würde. Gegen halb 8 mache ich erst die Augen und kurz danach die ersten Apps auf und als ich mit den Notifications bei TikTok angekommen bin, fällt mir ein Plan geradezu in den Schoß. Den habe ich schon länger gehegt, heute ist Zeit dafür und ein Video gab den nötigen Anstoß. Ich überprüfte noch kurz die Verkehrssituation im Berliner Südosten – auffällig unauffällig – und dann ist alles klar. Ich hangele mich motiviert durch meinen morgendlichen Reboot, inkl. Balkonfrühstück mit Porridge, Birne und weißem Tee und ausführlichen Physioübungen.

Dann telefoniere ich gegen 10 kurz mit dem Liebsten und verlasse das Haus. Der Pberg ist sonntags um 10 noch sehr still. Ein paar Leute sitzen schon im Stammcafé, ein paar Jogger*innen sind unterwegs, das war’s. Ich habe zum T-Shirt nur eine dünne Strickjacke mitgenommen und trage für zusätzlichen Thrill normale Sneaker – den Fuß challengen! In der S-Bahn lese ich weiter im Buch über den norwegischen Widerstand während der Besatzungszeit. Nach einmal umsteigen und fast einer Stunde Fahrt steige ich in Rahnsdorf aus, nehme noch den Bus durch den Wald und dann stehe ich „mitten“ in Berlin plötzlich in einer erst sehr kleinstädtischen, dann sehr dörflichen Umgebung.

Nach Rahnsdorf will ich eigentlich schon, seit ich vor Ewigkeiten mal ein Buch gelesen habe, das dort spielt. Ich weiß weder Titel noch Autor*in, würde es aber gerne wieder lesen, falls jemand eine Idee hat. Es geht um eine junge Frau, die gemeinsam mit Verwandten (?) in einem alten, vollgestopften Haus lebt, evtl. wohnt ihre Oma auch da. Das Haus hat einen Garten und ist am Wasser und sie springt morgens oft noch in den See und schwimmt, bevor sie die Straßenbahn ins Zentrum nimmt (nächstes Mal muss ich eruieren, mit wieviel mal umsteigen das geht, heute sollte es erstmal schnell gehen) und dort im Krankenhaus arbeiten geht. Das Ganze zu DDR-Zeiten, wobei das Buch auch von nach der Wende sein kann.

Das Leben im Grünen und am Wasser mit ÖPNV-Anschluss hatte ich im Kopf, als der Hase und ich vor 12 Jahren nach einer gemeinsamen Wohnung suchten. Hat dann so nicht ganz geklappt, aber grün leben die Katzen und ich auch heute noch einigermaßen und der ÖPNV-Anschluss ist auch super. Jedenfalls gucke ich mit besonders interessierten Augen auf Rahnsdorf, während ich zum Wasser laufe. Für Berliner Südosten gibt es hier erfreulich viele Zeichen von Offenheit und Aufgeklärtheit. Gedenktafeln für die Opfer der SA in der Köpenicker Blutwoche, EU-, Ukraine-und Regenbogenfahnen, Gedenken an ehemalige jüdische Bewohner*innen von Häusern, E-Autos… Gysi hat hier haushoch die Erststimme gewonnen, ansonsten ist die AfD aber auch sehr stark – scheinbar nicht bei allen.

Ich laufe zum Fähranleger und steige wenig später auf eine der sechs Fähren, die zur BVG gehören und darum kostenlos in meiner Monatskarte bzw. dem 58-Euro-Ticket drin sind. Mit mir fahren vor allem andere Ausflügler*innen, niemand scheint die Fähre für den normalen Alltag zu nutzen, es ist ja aber auch Sonntag.

Wir fahren über den Müggelsee und durch die Müggelspree und an diversen schönen Wassergrundstücken vorbei. Zweimal hält die Fähre kurz an, beim dritten Mal ist nach 25 Minuten Endstation. Ich steige aus und reihe mich in die lange Schlange an der Fischräucherei im Fischerdorf Rahnsdorf ein.

Hier wird alles mögliche geräuchert und verkauft, das allermeiste aus dem Meer. In der Theorie gibt es wohl auch selbst gefangenen Karpfen, Aal (?) und Wels, aber ob die praktisch heute vorrätig sind, ist mir nicht ersichtlich. Ich nehme dann eine Fischfrikadelle ins Brötchen, die sind immerhin hausgemacht.

Mittagessen im Sonnenschein mit Blick aufs Wasser. Danach laufe ich durch wirklich dörfliches Gelände und an Einfamilienhäusern und Kleingärten vorbei hinüber nach Neu Venedig. Hier werden die Grundstücke von Kanälen durchzogen über die hübsche Brücken führen – alles immer noch im Berliner Stadtgebiet, auch wenn Brandenburg gleich nebenan liegt.

Der Blick in die Gärten verrät, dass es Spätsommer ist und der Frühherbst nicht mehr weit – Pflaumen, Äpfel und Holunder werden immer dunkler, die Walnüsse machen sich bereit, Kastanien und Eicheln bereiten sich langsam auf den großen Abwurf vor (Eicheln haben schon angefangen, obwohl noch grün)… Ich laufe weiter zur nächsten S-Bahn-Station (Wilhelmshagen) und fahre von da (hier hält auch eh keine Straßenbahn) zurück in die City und nach Hause. Auf dem Heimweg mache ich noch einen Umweg durch die Hinterhöfe und schaue bei der Brombeerhecke vorbei. Leider sind die Besitzer*innen des Kleingartens da und haben auch außen ordentlich abgeerntet. Meine Ausbeute ist gering aber lecker.

Nach guten fünf Stunden bin ich wieder zuhause, sitze mit sanftem Engel aus Blutorangensaft und ein paar Pistazien wieder auf dem Balkon und lese endlich Lars Mytting – Astrids Vermächtnis zu Ende. Große Empfehlung für die komplette Trilogie, ich habe viel gelernt und viel geschmunzelt und spannend war es auch!

Danach erstmal Mittagsschlaf, dringend notwendig. Am späten Nachmittag schaue ich einen Film von meiner Liste, Ruby in Paradise, der auch ein interessantes Zeitdokument ist, allerdings der frühen 90er und von einem Badeort in Florida. Sehr gerne gesehen.

Zwischendurch mache ich mir aus den Restkartoffeln von gestern einen Kartoffelsalat à la Oma und esse dazu die letzten veganen Frikadellen.

Den Abend verbringe ich dann wieder lesend. Das erste Buch auf dem neuen Reader kommt aus der Bibliothek, mit wärmsten Empfehlungen einer Freundin, und ist Dörte Hansen – Zur See. Fängt sehr gut an und ich fühle mich als olle Inselhopperin (vgl. Procida, Hiddensee, Helgoland… alleine in den letzten vier Jahren) ab und an ertappt. Ich lese bis spät und wechsle zwischendurch vom Sofa ins Bett. Ein perfekter Sonntag!

16.08.2025 – Samstags in Berlin

Also, sonnabends, Ihr wisst schon. Wieder eine recht k(r)atzige Nacht hinter mir gibt es nach dem Aufwachen erstmal eine große Tasse Kaffee mit Hafermilch im Bett, während ich mich durchs Internet lese, blogge, Konzerttickets kaufe und mit dem Liebsten telefoniere. Danach Frühstück auf dem Balkon mit vielseitig belegtem Bagel, schwarzem Tee mit Limettenscheibe, Blutorangensaft, Französisch, Italienisch und den täglichen Rätseln. Physio-Übungen, Duschen, bereit für den Tag!

Heute steht ein Ausflug zur Wohnung der Ellis auf dem Programm – mal nach Post und Blumen gucken. Das erledige ich komplett in Flatterkleidchen und Flipflops – solche Strecken macht der Fuß inzwischen wieder mit, juhu! Die Bahnfahrt hin und zurück nutze ich zum Weiterlesen. Auf dem Heimweg nehme ich noch die Bettwäsche mit, die der Cousin samt Anhang neulich benutzt hat und wasche die dann bei mir – kommt demnächst (sicherlich mit dem einen oder anderen versteckten Katzenhaar) wieder zurück. Ansonsten dann erstmal Crowdfarming-Wassermelone auf dem Balkon und danach konzentriertes Arbeiten am Laptop.

Zwischendurch ist der Strom alle und weil die Balkonecke mit der Steckdose so ungemütlich ist, wechsele ich dann doch wieder nach drinnen aufs Sofa. Als ich mit Arbeit für heute durch bin, ist schon wieder Essenszeit. Ich befinde mich weiter im Gemüsejieper und mache mir Pellkartoffeln mit Butter, Erbsen und Bohnen, dazu einen Salat aus Romana-Salat, Spitzpaprika, Radieschen und einer Knoblauch-Vinaigrette.

Dazu und danach gibt es einige weitere Folgen The Gilded Age und dann ist es auch schon wieder nach 11 und ich mache mich bettfertig. Diese Nacht werden die Katzen endlich wieder kooperativer sein…

15.08.2025 – (Urlaub Tag 21) – Zurück in den Alltag

Die erste Nacht zurück bei den Katzen ist eine tropische und krallenreiche. Die Beiden haben ihr neues Feature – regelmäßige Berührungen mit ausgefahrenen Krallen oder einfach direkt vor/auf mein Gesicht legen – auch über die drei Wochen Urlaub nicht abgelegt. Und ich vermute, dass sie ihren Biorhythmus erstmal wieder an meine Anwesenheit anpassen müssen. Der der Mitbewohnerin ist ein anderer. Naja, wir werden uns schon wieder aneinander gewöhnen. Zum Glück kann ich ja morgens erstmal ruhig machen, auch wenn es sehr schade ist, dass das eigentlich abgedachte Webinar von 9 bis 18 Uhr ausfällt. Angesichts der Temperaturen vielleicht ganz gut, dass ich nicht hochkonzentriert am Schreibtisch sitzen muss.

Stattdessen mache ich mir Iced Matcha Latte (frisch zubereitet, mit Hafermilch und ohne Zucker – so viel leckerer als der Instantkram), Blutorangensaft, Müsli und Joghurt und eine Crowdfarming-Birne zum Frühstück auf dem Balkon. Dabei ausführliche Internet-Lektüre und Bloggen.

Als es zu heiß wird, wechsle ich nach drinnen für Liebstentelefonat, Französisch, Italienisch und Rätsel. Dann geht es doch noch an den Schreibtisch (abgedunkelter Raum mit Tageslichtlampe) für ein bisschen Organisatorisches und Bürokratisches. Gegen Mittag ist mein Kopf dann gar und da alles andere nicht dringend ist, behandle ich den Rest des Tages wie Urlaub Tag 21.

Tonic mit Limette, Gurke und viel Eis

Ich lese weiter in meinem Buch (jetzt Norwegen während der deutschen Besatzung) auf dem Kindle. Und zwar so lange, bis mein neuer E-Book-Reader ankommt, den ich nach wochenlangen Überlegungen vom Campingplatz in Oslo aus bestellt habe. Der Hauptgrund war, dass ich Bibliotheksbücher nicht auf dem Kindle lesen kann und es mich nervt, dabei die ganze Zeit das Handy in der Hand haben zu müssen. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, mich ein bisschen mehr von Amazon abzunabeln, Stichwort Entmilliardärisierung. Dummerweise muss ich dann feststellen, dass Amazon seit Februar nicht mehr erlaubt, gekaufte Inhalte herunterzuladen, so dass es keinen legalen Weg gibt, meine Kindle-Bibliothek auf das neue Gerät zu übertragen. Ein weiteres Argument für den Wechsel, auch wenn es schade ist, dass ich gerade im Urlaub noch zwei neue Bücher gekauft habe. Zukünftig kaufe ich dann E-Books nur noch bei unabhängigen Buchhandlungen und Verlagen – und hoffe, dass das bald auch bei der familiären Buchhandlung meines Vertrauens geht.

(Apropos Entmilliardärisierung: Spotify erhöht schon wieder die Preise und ist mit dem KI-Kram noch blöder geworden. Denke ernsthaft über einen Wechsel nach, auch wenn ich dann so viele Playlists neu basteln müsste. Hinderungsgründe aktuell: Mangelnde Verfügbarkeit von Musik „kleiner“ Artists auf anderen Plattformen und die Integration von Spotify in Hitster – ohne Spotify werden die Tracks dann jeweils nur 20 Sekunden angespielt…)

Eigentlich ist es viel zu heiß für Essen, aber irgendwann brauche ich Nährstoffe und dann bastele ich mir aus Zucchini und Vorräten einen vietnamesisch angehauchten Salat auf Zoodle-Basis. Das Dressing besteht aus Sojasauce, Limettensaft, Fischsauce, Austernsauce, Knoblauch und Ingwer und als Toppings gibt es vegane Frikadellen, Sriracha-Sauce, Mayonnaise, Koriander und Schnittlauch – sehr, sehr lecker!

Als am späten Nachmittag die Hitze etwas nachlässt, traue ich mich draußen, bringe ein paar vertrocknete Pflanzenreste weg und kaufe neues Katzengras und ein paar andere Dinge im Haustierbedarf. Hinterher bin ich schon wieder ganz durchgeschwitzt, obwohl es jetzt unter 30 Grad sind.

Den restlichen Teil des Tages verbringe ich vor allem damit, The Gilded Age zu gucken. Die Empfehlung kam von der Liebstenschwester, da kann also nichts schiefgehen. Außerdem: Eine Serie aus dem Downton-Abbey-Stall mit Christine Baranski, Cynthia Nixon und Audra McDonald – hallo? Auf jeden Fall besser, als die Intrigen reicher Menschen zeitgleich in Anchorage zu verfolgen. Meine Erwartungen werden nicht enttäuscht und ich unterbreche den Serienmarathon nur nochmal fürs Abendbrot. Eigentlich wäre mir nach noch einem Salat, aber heute ist Ferragosto, ein bisschen italienische Schlemmerei muss also sein. Ich koche Pasta und werfe Tomaten, Büffelmozzarella, Basilikum, Olivenöl und Pfeffer dazu. Mjam (oder gnam, wie sie auch n Italien sagen!

Muss mal den Balkontisch putzen…

14.08.2025 – Urlaub Tag 20 – Nach Hause

Ich wache einmal um 5 auf, vom monotonen Schiffsgeräusch und -vibrieren dann aber auch schnell wieder ein. Um 7 reißt mich der Wecker wieder aus dem Tiefschlaf. Durchs Bullauge sehen wir dänisches Festland (und vermutlich bald schon deutsches). Gegen 8 sind wir gesattelt und gespornt am Frühstücksbuffet und während der Liebste und das Teilzeitkind noch nicht so richtig aufnahmebereit sind, springt mein Magen beim Anblick der Leckereien direkt auf Empfang um und ich laufe dreimal hin und her, um dann drei Teller, eine Schüssel, eine Tasse und zwei Gläser vor mir stehen zu haben und in Ruhe mit Blick aufs Meer zu frühstücken, während die anderen beiden immer wieder loslaufen und die deutsche Familie am Nebentisch ein Kammerspiel aufführt, das leider in Rassismus gipfelt. Witziger ist da der Junge ein paar Tische weiter, der augenscheinlich mit Oma reist und auf dessen Frühstücksteller einfach ein großer Berg Bacon liegt.

Nach dem Essen geht es mit einem Kaffee to go raus aufs Deck, wo es schon unheimlich warm ist – wir kommen mitten in die Hitzewelle. Jetzt sind wir schon in der Kieler Förde. Nochmal schnell runter in die Kabine, Zähne putzen und Sachen packen, und dann kommt schon bald die Durchsage, sich zu den Autos zu begeben. Kurz nach 10 rollen wir vom Schiff und eine gute halbe Stunde später auch aus dem Hafen und Richtung Autobahn. Vor uns liegen gute vier Stunden Fahrt bis zu mir in den Pberg. Ich nutze die Zeit zum Bloggen, Organisieren und Termine machen. Mein Seminar morgen fällt leider aus und ich buche einen Nachholtermin. Dafür habe ich jetzt am vielleicht heißesten (oder zweitheißesten) Tag des Jahres einfach noch frei. Ein ungeplanter Urlaub Tag 21. Ich überlege kurz, dann doch noch ein Ticket fürs Tokio-Hotel-Konzert in der Wuhlheide zu besorgen, aber die Lichtenberger Freundin ist ihrs schon losgeworden und die auf Kleinanzeigen sind mir alle zu teuer für den Anlass.

Zuhause wird kurz mein Gepäck entladen, dann fahren die beiden anderen weiter – erst nach Südberlin, mehr entladen, und dann nach Brandenburg zur Teilzeitkindmama, von wo aus das Kindelein morgen in den nächsten Familienurlaub startet. Ich trage in zwei Schichten mein Gepäck nach oben, checke den Briefkasten, begrüße die Mitbewohnerin, die auf dem Sprung zur Arbeit ist und lasse mich dann erstmal eine halbe Stunde lang beschmusen, beschnurren und abschlecken. Nimbin und Noosa sind inzwischen nicht mehr gnatschig, wenn ich längere Zeit nicht da war, sondern einfach nur sehr glücklich, mich wieder zu haben.

Ich ruhe mich kurz auf dem Balkon aus, inspiziere dann den Trockenheitsgrad der Pflanzen – bis auf die Chili von der Cousine hat fast nichts überlebt – und beginne dann mit Auspacken, Wäsche waschen, Bett neu beziehen, Katzenklos entleeren, Müll wegbringen… Zwischendurch kommt die Crowdfarming-Kiste an.

Mein Rest lørdagsgodt fachgerecht verpackt

Dann gehe ich noch ein weiteres Mal raus und in den Supermarkt. Ich kaufe viel mehr ein als in Norwegen (hauptsächlich frisches Gemüse, ich habe großen Nachholbedarf) und zahle viel weniger. Wieder zuhause gibt es Stullen und Rohkost und einen sehr späten Mittagsschlaf und dann sind nur noch Chillen, Lesen, Podcast hören und irgendwann die lang erwartete Badewanne (lauwarm bei der Hitze) auf dem Programm.

13.08.2025 – Urlaub Tag 19 – We‘re on a Boat

Als wir aufwachen ist es sehr ruhig im Zelt, der Regen hat schon mitten in der Nacht aufgehört. Es ist allerdings noch bewölkt, so dass die Sonne noch keine Gelegenheit hatte, das Zelt zu trocknen. Also erstmal gemütliches Kaffeetrinken und Frühstücken, für den Tag fertig machen und Taschen fürs Schiff packen. Dann erst nach und nach die Campingsachen einpacken und zum Schluss das noch leicht feuchte Außenzelt locker über alles drüber legen – das wird dann in Berlin nochmal auf Trockenheit überprüft, bevor es in die Zelttasche kommt.

Kurz nach 11 rollen wir vom Campingplatz und fahren direkt zum Hafen, denn um 12 sollen wir eh am Kai sein.

Kurz vor 13 Uhr dürfen wir rauf aufs Schiff (von dem Familie Rabe drei Stunden vorher runtergefahren ist), nehmen unsere Taschen und beziehen unsere Kabine.

Dann geht es direkt hoch aufs Sonnendeck, zu kühlen Getränken, pølser und Pommes.

Um 14 Uhr legen wir ab und gondeln bei bestem Wetter durch den Oslofjord.

Nach etwa einer Stunde haben wir genug Aussicht gehabt, das Teilzeitkind bekommt noch ein Versprechen eingelöst und kriegt von mir etwas aus dem Duty-Free-Shop, das es sich angeblich schon sein ganzes Leben lang gewünscht hat. Ich hörte vor etwa einem Monat das erste Mal davon… Auf jeden Fall ist es jetzt superglücklich und wir bereiten uns in der Kabine für den nächsten Programmpunkt vor. Strömungskanal, Wasserrutsche, Whirlpool mit Blick auf den Fjord und dann Sauna. Die maximale eine Stunde Aufenthalt im Aqualand ist völlig ausreichend. Danach steht für mich erstmal ein Stündchen Mittagsschlaf an. Die anderen tummeln sich noch ein wenig auf den verschiedenen Decks und kommen mit kulinarischen Souvenirs zurück.

Und dann ist es auch schon Zeit fürs gebuchte Drei-Gänge-Menü à la carte mit Meerblick – man gönnt sich ja sonst nichts.

Hat was Titanic-haftes, dieser Speisesaal. Nur dass einige Gäste in Shorts und Flip Flops dasitzen und eine Pianistin jazzige Versionen von „Country Roads“ und ähnlichen Krachern zum Besten gibt. Aussicht und Essen sind aber wieder sehr super!

Leicht geräucherte Lachsloin mit Forellenrogen, Yuzu-Mayonnaise, Lauch und Radieschen (laut Karte, allerdings ist hier eher Fenchel dran)
Auf der Haut gebratener Eismeer-Saibling mit französischem Kartoffelsalat, Sauce Vierge und gerösteten Haselnüssen (und Kresse und Broccolini)
Erdbeeren mit Fenchelcreme und Holunderblütengelee (und Pistazien), im Glas ein Soave aus dem Veneto

Zwischen Hauptgang und Nachtisch geht die Sonne spektakulär vor unserem Fenster unter.

Nach dem Essen bringen wir das Teilzeitkind, dass sich ein wenig Me-Time mit seinem Tablet ausbedungen hat, zurück in die Kabine und gehen dann noch auf ein, zwei Red Ales ins Irish Pub, wo ein Alleinunterhalter mit Gitarre fleißig versucht, für Stimmung zu sorgen – mehr Fools Garden, Neil Diamond und Guns ‘n’ Roses als Irish Folk, aber wir nehmen, was wir kriegen und haben trotzdem Spaß.

Gegen halb 12 verziehen wir uns in die Betten und um Mitternacht stelle ich den Wecker und mache das Licht aus.

12.08.2025 – Urlaub Tag 18 – Oslo

Noch einmal ein Tag ohne morgendliche Hektik. Kein Auschecken, keine Termine. Wir lassen uns Zeit mit Aufwachen, setzen uns in die Sonne und lassen uns die Nacht aus den Knochen wärmen. Dann Frühstück und nach und nach tagfein machen. Als wir schließlich aufbrechen ist es eher schon Mittag, aber wir haben ja Zeit.

Als erstes fahren wir zum Vigelandspark, stellen unser Auto ab und spazieren in knalligem Sonnenschein die Skulpturen entlang. Das Teilzeitkind widmet sich ausgiebig dem Labyrinth, lässt sich dann aber zu unserem Glück zu Abkürzungen überreden. Für die Dokumentation wird eben zwischendurch geschnitten, da ist sein Papa Profi.

Dann wollen wir in die U-Bahn steigen, kommen aber schließlich wegen Schienenersatzverkehr stattdessen mit Bus und Tram in die Innenstadt – es geht den Oslos wie den Berlins. Hier stärken wir uns dann in einem Café erstmal mit Eiskaffee, Apfelsaft, Kardamomschnecken, Apfeltartes und Macarons (für mich mit Cassis und Yuzu, das Teilzeitkind mag Macarons dank Schokolade und Zitrone jetzt im dritten Anlauf doch).

Dann spazieren wir zum Hafen, begucken uns das Eisberg-Opernhaus, die großen Schiffe und die Festung.

Dann geht es übers Rathaus, Nationaltheater, Schloss (aus der Ferne, es ist heiß und wir sind schon viel gelaufen) und Parlament zurück. Unterwegs sehen wir eine Live-Band vom Jazz-Sommer und Wahlstände der verschiedenen Parteien, die wir versuchen, stümperhaft und nicht fehlerfrei deutschen Äquivalenten zuzuordnen. (Die Blauen sind gar nicht ganz rechts, auch wenn sie so heißen…) Das Teilzeitkind lässt sich einen Flyer von den Sozialliberalen geben.

Und weil es gestern im Supermarkt nur eine unzufriedenstellende Auswahl an lördagsgodt gab, gehen wir dann nochmal in einen Späti und das Teilzeitkind und ich schlagen nochmal richtig zu, obwohl kein Sonnabend ist.

Dann nehmen wir die Tram zurück zum Auto und fahren damit zurück zum Campingplatz. Ich lasse mich gleich am Klo absetzen, um wenigstens einmal den Weg sparen zu können. Am Zelt dann erstmal chillen und ein bisschen umpacken für die Fähre morgen. Dann zieht Regen auf und wir machen das Zelt schnell noch wetterfest – am letzten Tag noch die erste richtige Bewährungsprobe, bisher hatten wir es nur mit gelegentlichem Niesel zu tun. Bevor es richtig los geht, sitzen wir gemütlich im Vorzelt, wo der Liebste dann auch zum letzten Mal in diesem Urlaub Nudeln mit Tomatensauce und Salami (für das Kind mit Kräuterbutter) zubereitet.

Gegen halb 10 lässt der Regen nach. Ich gehe abwaschen und nutze den Gang gleich fürs bettfertig machen. Kurz nach 10 liege ich, das Teilzeitkind bald darauf auch. Der Liebste hält noch Wache und kommt erst nach, als ich schon fast tief schlafe.

11.08.2025 – Urlaub Tag 17 – Back to Oslo

Morgens aufwachen in einem weichen (evtl. zu weichen) Hotelbett, ein Bad direkt nebenan – das ist schon luxuriös. Gegen 9 gehen wir runter zum exorbitanten Frühstücksbüffet, das uns schon letztes Jahr imponiert hat, und lassen es uns ein Stündchen lang gut gehen – Waffeln, Pfannkuchen, Eier, Würstchen, Bacon, Graved Lachs, Sil, Hafergrütze, Avocados, Smoothies… Es ist ein Fest. Dazu Gespräche über Geschichte und Politik, die ziehen sich durch den Tag und das Teilzeitkind lernt viel Neues.

Danach heißt es Zähne putzen, Sachen packen, nochmal WLAN nutzen und dann Zimmer räumen. Um kurz vor 11 checken wir aus. Der Liebste und das Teilzeitkind fahren mit dem Skilift noch ein Stück höher und dann mit der längsten Zipline Norwegens über Berg und Tal zurück zum Hotel. Ich sitze solange am Kamin in der Lobby.

Wir nutzen nochmal kurz das WLAN um Unterhaltung für die nächsten Tage runterzuladen und dann fahren wir los nach Oslo. Dreieinhalb Stunden Fahrt bei bestem Wetter, erst noch Gebirge, dann Tal, immer wieder Seen (und darin befindliche Inseln, wie Utøya…) und dann sind wir im dicht besiedelten Speckgürtel der Hauptstadt. Unterwegs hören wir das erste Drittel von Das Silmarillion als Hörbuch.

Dann kommen wir an unserem Campingplatz für die letzten Nächte unter dem Holmenkollen an. Der Selbe wie letztes Jahr, aber diesmal bei etwas höheren Temperaturen, also zelten wir. Wir bauen auf und chillen dann ein bisschen in der Sonne, bevor wir einen halbstündigen Spaziergang in den Nachbarort machen und dort in derselben Pizzeria wie letztes Jahr sehr gut zu Abend essen.

Weiße Pizza mit in Apfelsaft mariniertem Hähnchen, Koriander, Chili und Zitrone
Erdbeerkuchen gratis, weil sie die Pizza nicht hatten, die der Liebste und das Teilzeitkind wollten

Hinterher wieder eine halbe Stunde Fußmarsch zurück. Direkt neben dem Campingplatz ist ein Supermarkt, bei dem wir vermeintlich letzte Einkäufe in Norwegen erledigen – es gibt dann aber doch nicht alles, so dass wir morgen nochmal einen ansteuern werden. Wir verbringen den Abend vor dem Zelt sitzend bzw. Judo übend und spazierend und machen uns als es dunkel wird nochmal alle auf zum Bad, für das wir 500 Meter laufen müssen, die meisten davon bergauf. Inzwischen ist es ordentlich kalt, der Liebste und ich gehen heute in Sachen schlafen. Das Teilzeitkind hat nicht nur den besten Schlafsack sondern auch das geringste Kälteempfinden und schlüpft einfach in seinen Schlafsack. Gute Nacht!