Die Katzen und ich schlafen ganz gut auf der Ausklappcouch, aber es ist doch alles sehr aufregend und daher eine kurze und gestückelte Nacht. Kurz vor 8 ist sie vorbei und da sitzt der Besuch sogar schon mit Tee an meinem Schreibtisch und arbeitet. Ich mache mir einen Matcha Latte (Kuhmilch, die ich für den Kuchen gekauft hatte) und taue auf dem Balkon beim morgendlichen Reboot langsam auf.

Gegen 10 gibt es dann gemeinsames Balkonfrühstück mit Pflaumenkuchen und jeder Menge Obst. Der Besuch geht danach zurück an die Arbeit, ich mache mich tagfein, klappe das Sofa zurück, winke durch den Besuchslaptop einmal nach Dublin zu einer ehemaligen Kollegin und setze mich dann mit dem eigenen Laptop aufs Sofa. Gegen 14 Uhr macht der Besuch Feierabend und überreicht mir dann erstmal meine Mitbringsel aus Madrid – yummy!

Dann brechen wir auf ins Berlin-Abenteuer. Wir nehmen die Tram zum Alex und die U-Bahn zu meinen Ellis. Erst die Pflicht (Post und Blumen), dann die Kür. Wir laufen hinüber in den Westen (nach Kreuzberg), die Oranienstraße entlang bis zum Kotti, dann die Skalitzer bis zum Lausitzer Platz. Ein kurzer Rundgang durch die Markthalle, die am Nachmittag erstaunlich leer ist und dann erstmal lecker Gözleme mit Spinat und Käse und hausgemachter Zitronenlimo.

Hinterher geht es durch den Görli und Kreuzkölln, ein bisschen am Kanal entlang und dann rüber nach Neukölln. Erst den hipsterigen Teil, dann den arabischen.

In einem Café in der Karl-Marx-Straße gönnen wir den Füßen eine Pause, schlürfen Anis- bzw. Kardamomtee und gucken arabische Musikvideos an.

Dann wird es wieder hipsteriger – wir laufen zum Tempelhofer Feld, holen uns zwischendurch ein Eis (für mich Weiße Schokolade-Mandel-Kokos und Maracuja), hören einer Weile einer brasilianischen Straßenmusikerin zu und spazieren dann einmal quer über das Feld bis nach Tempelhof – zwischendurch kommt endlich die Sonne raus.


Drüben angekommen steigen wir in die U-Bahn zurück nach Mitte, am Alex in die Tram. Zurück im Pberg noch kurz in den Supermarkt für Frühstücksdinge für morgen. Kurz vor 21 Uhr sind wir wieder zuhause, basteln uns einen Flammkuchen mit Crème fraîche, Crowdfarming-Gemüse und wokem Käse und dann sitzen wir mit Flammkuchen und Federweißer gegen halb 10 beim Abendessen – spanische Verhältnisse!

Hinterher gibt es noch Before Sunrise, den der Besuch noch nicht kennt, der aber perfekt zum Tag des Laufens (16,9 km!) und Redens passt. Gegen Mitternacht fallen uns die Augen zu und es geht in die Heia.