28.08.2025 – Drei Tage in einem

Der Tag fängt ganz typisch an, regelmäßige Blogleser*innen können es bestimmt alles auswendig herunterbeten. Frühstück dann drinnen, es gibt Bagel mit Blutorangen- und Sauerkirschmarmelade, Pfirsich, Feige, Kaktusfeige, Mirabellen und Kaffee mit Kakao und Hafermilch.

Drinnen, weil heute draußen die Welt untergeht. Ich schaue immer mal wieder ob zufällig irgendwo Bill Kaulitz durch den Monsun schwimmt. Ansonsten habe ich aber drinnen volles Programm. Erst die üblichen täglichen Recherchen und Korrespondenzen, dann backe ich einen Pflaumenkuchen und als der im Ofen ist geht die Putzerei los – auf den Ohren dabei durchgängig die Jahrestage.

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Die Intensivputzerei habe ich mir für heute aufgehoben, damit alles noch schön frisch ist, wenn nachher der Besuch aus Madrid ankommt. Neben den üblichen Verrichtungen inkludiert das heute auch Balkon aufräumen und schön machen, Schlaf- und Arbeitszimmer besuchsfein machen und Wohnzimmer so umräumen, dass ich da vier Nächte Hausen kann. Zwischendurch kommt auch noch eine Flaschenpost-Lieferung, der Großteil der Kästen ist leer und volle sind einfach dekorativer. 😉

Zwischendurch gibt es zwei Pausen mit Pflaumenkuchen und dann muss ich mir auch schon überlegen, was ich heute zum Sommerfest des Berufsverbands anziehe, der in einem Innenhof stattfinden soll. Es regnet immer wieder in Strömen. Ich entscheide mich für farbenfrohe, aber heimlich warme Kleidung und ziehe einen Festival-Regenponcho für den Weg über. Dann laufe ich zur Tram, fahre nach Mitte und laufe zur Location. Kaum angekommen stellt sich heraus, dass die Veranstaltung nach drinnen verlegt wurde. Ich muss schnell meinen Blazer ausziehen, mir ist auch so schon zu warm.

Ich unterhalte mich mit drei Menschen intensiver, tausche mit zweien Kontaktdaten aus, smalltalke mit bereits Bekannten, posiere für ein Gruppenfoto, esse leckeres Catering und trinke eine Limo nach der anderen (inkl. eine Cola), um wach und fit zu bleiben, denn der Abend wird noch lang. Zwischendurch kommen Nachrichten aus Madrid, erst von verspätetem Flugzeug, dann vom Boarding.

Gegen halb 10 löst sich das Fest auf. Gemeinsam mit einigen anderen Hartgesottenen trage ich übriggebliebene Burger (Beef, Chicken und Falafel) durch die Stadt und biete sie kostenlos feil. Eine offensichtlich bedürftige Person ist leider nicht ansprechbar genug, um etwas zu essen anzunehmen (schon wach, aber in ihrer eigenen Welt), wir haben eher bei Gruppen von Jugendlichen in Feierlaune Glück und bei einem Straßenmusiker, der auf dem Heimweg von der Schicht ist und uns direkt noch in seine SoundCloud einlädt.

An der Friedrichstraße verabschiede ich mich von den anderen und steige in die Regionalbahn zum Flughafen. Punkt 23 Uhr bin ich an der Ankunft, aber der Flug ist ja verspätet. Genug Zeit, um sich umzuschauen, Leute zu beobachten (Love actually is all around) und darüber nachzudenken, dass ich erst zum dritten Mal am neuen Flughafen bin. Einmal nach Andalusien, einmal nach Venedig. Die Kanada-Reisen begannen alle mit einer Zugfahrt nach Frankfurt. Als ich noch mehr geflogen bin gab es noch Tegel und Schönefeld. Alles neu also immer noch.

Kurz nach halb 12 landet der Besuch, aber bis sie dann endlich aus der Tür kommt ist es fast Mitternacht. Wir laufen zurück ins Terminal mit dem Bahnhof und steigen in die nächste S-Bahn. Schnellere Züge fahren um die Zeit nicht mehr. Wir haben uns aber viel zu erzählen und so ist es ganz OK, dass wir über eine Stunde unterwegs sind – mit Umsteigen am Treptower Park und am Ende nochmal 15 Minuten laufen, weil die Bahn ja nicht bis zu mir durchfährt. Kurze Tour durch die Wohnung noch und dann liegen wir gegen halb 2 in unseren respektiven Betten.

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