20.08.2025 – 20 Bahnen aber immerhin

Eine Nacht mit viel Podcast und Hörbuch und Katzen- und Klo-Management, für Schlafen blieb wenig Gelegenheit. Außer natürlich in den anderthalb Stunden vor dem Weckerklingeln, welches dann besonders unangenehm ist. Aber was soll’s, der Kaffee will gekocht, der Liebste sanft geweckt werden. Der hat nämlich unbeeindruckt geschlafen, ich bin voller Bewunderung. Der Kaffee macht mich dann hellwach, so dass ich aufpassen kann, den Liebsten rechtzeitig aus dem Bett zu schubsen, damit er aus dem Haus und zur Arbeit kommt.

Dann folgt im Bett liegend der Rest des morgendlichen Reboots und da ich noch so müde bin und mein Magen noch schläft, erledige ich noch vor Aufstehen und Frühstück jede Menge Produktives, inkl. schon wieder intensiver SchreibtischBettarbeit. Das Wetter tut ein übriges, es ist noch sehr frisch draußen und außerdem dicht bewölkt. Für die heute geplanten anderen Aktivitäten brauche ich Sonne und so lasse ich mir Zeit.

Der Käse muss jetzt langsam mal aufgebraucht werden, damit ich woken Käse kaufen kann…

Irgendwann gegen 11 dann gibt es Frühstück auf dem Balkon und danach zur Wolkenüberbrückung noch eine Folge The Gilded Age. Gegen 12 dann endlich Sonne und Aufbruch Richtung Freibad – späte Saisoneröffnung, aber im Mai und Juni hatte ich irgendwie nie passend Zeit, im Juli hat’s geregnet und dann war ich im Urlaub. Die Anreise ist anstrengend. Obwohl das Bad im gleichen Bezirk und Luftlinie gar nicht sooo weit weg ist, brauche ich zwei Trams und zweimal ordentlich Fußweg, um hinzukommen – und heute noch mehr, da die eine Tram wegen Unfall extrem unregelmäßig fährt und ich nochmal mehr laufe, um irgendwann anzukommen. Dann wie im letzten Jahr der interessante Eincheckprozess – Ausweis- und Taschenkontrolle, dann QR-Code scannen und kostenlos mit der Fitti-App einchecken, physisches Ticket in die Hand bekommen und das dann am Eingang nochmal scannen lassen, dann geht es hinein und nach nochmal drei Minuten Fußweg durch Grünanlagen sehe ich das Wasser.

Ich suche mir einen wassernahen Platz mit Halbschatten in der Nähe eines Baums, breite meine Decke aus, verteile großzügig meinen Kram und dann geht es auf eine erste Runde ins Becken. Das Wasser ist überraschend warm, tatsächlich knapp über Lufttemperatur an diesem eher mittelwarmen Tag. Überraschend schmerzfrei ziehe ich in einer knappen halben Stunde zehn Bahnen durch – also 500 Meter. Langsam aber stetig ernährt sich das Eichhörnchen. Dann geht’s zurück zur Decke, Schwimmponcho über, weil es echt nicht so warm ist, Pistazienwaffel knabbern und Buch lesen. Nach etwa einer Stunde (und Decke weiter in die Sonne ziehen) bin ich soweit wieder aufgewärmt und erholt, dass ich die zweite Runde starte. Nochmal zehn Bahnen, nochmal 500 Meter. Jetzt melden sich auch die Schulter und etwas später auch der Fuß, aber nicht so nachhaltig, dass ich aufhören müsste. Es wird! Ich halte meine Schultern nochmal unter einen Massagestrahl, dann obligatorische Freibadpommes.

Ich mampfe und trockne und lese Dörte Hansens Zur See zu Ende. Emotional bin ich mit dem Ende nicht einverstanden, literarisch ergibt es durchaus Sinn. Inzwischen ist es 17 Uhr und da der Wetterbericht nicht so aussieht, als würde ich noch ein drittes Mal wieder trocken und warm werden können, ziehe ich mich an und mache mich auf den langen Heimweg. Diesmal fahren die Bahnen planmäßig und so bin ich noch vor 18 Uhr wieder zuhause, mit über 10.000 Schritten in Flip Flops intus. Und das nach fast durchwachter Nacht!

Darauf ein Bier und erstmal atmen. Später gibt es die restlichen Mozzarella-Spieße zum Abendbrot und ansonsten vergeht der Abend mit mehr Gilded Age, zu mehr bin ich heute nicht mehr in der Lage.

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