Nach den drei Urlaubswochen und dem gestrigen Sonntagsausflug fühlt sich dieser Montag recht montäglich an, mit ein bisschen Back-to-School-Feeling, dabei sind ja noch Sommerferien. Das Kindelein weilt mit den Geschwisterchen im Urlaub und zwischendurch kommen niedliche Fotos, der Liebste aber muss heute wieder arbeiten und ich passe meine seelische Verfassung eher daran an. Zumal ich schon um 10 einen Telefontermin habe.

Zum Glück mit dem Bruder, der viel Verständnis hat, dass ich da noch herumgähne und erstmal etwas Warmlaufzeit brauche, bevor es ans Eingemachte geht. Ist ja nicht so als wäre ich nicht schon zwei Stunden wach gewesen, hätte das Internet leer gelesen, gebloggt und mit dem Liebsten telefoniert. Aber Koffein war heute bis dahin noch nicht dran, den Tee koche ich während des Telefonats und erst nach dem Telefonat gibt es dann Frühstück.

Dann wie üblich Französisch, Italienisch, tägliche Rätsel, Physioübungen und dann ist der verzögerte morgendliche Reboot erledigt und ich auf Betriebstemperatur. Erst noch etwas Haushaltsmaintenance (Pflanzen und Katzen wässern, Fliegenkolonie zum Biomüll bringen, Wäsche zusammenlegen…) und dann geht es an den Schreibtisch. Erst ein wenig Orgakram (resultierend aus dem Telefonat), dann wieder ans Thema von Sonnabend ran.

Gegen einen mittäglichen Durchhänger gibt es spontan ein Ramen-Süppchen (die Shrimp-Variante hat es mir seit Sjoa angetan, die wird demnächst in bulk gekauft für solche Fälle) und dann geht es hochkonzentriert weiter. Gegen 16 Uhr klappe ich den Laptop sehr zufrieden mit dem Tagwerk zu – Erwartungen übererfüllt, kann man auch nicht immer sagen – und telefoniere feierabendlich mit dem Liebsten.
Dann gehe ich nochmal ins Draußen, Podcast zu Ende hören (Wim Wenders bei Alles gesagt begleitet mich seit Tagen bei diversen Verrichtungen und inspiriert zu diversen Abzweigungen und Ideen.), Schritte machen, Luft in die Lungen pumpen und nebenbei noch ein bisschen Vorbereitung/Belohnung für den heutigen Großkampftag am Schreibtisch. Ich laufe auf der üblichen Spazierstrecke mit dem Lieblingsnachbarn (bei dem auch mal wieder melden!) und kehre dann im italienischen Delikatessengeschäft ein. Für das nächste Date mit dem Liebsten braucht es eine Flasche Bellini, der uns zurück in unseren Venedig-Urlaub transportiert. Dabei entdecke ich, dass es davon auch eine alkoholfreie Variante gibt, die gut zu Feierabenden alleine passt. Und Fenchel-Taralli nehme ich auch immer mit, wenn ich hier bin, die gibt’s nämlich im italienischen Supermarkt nicht immer und der Vorrat soll ja nicht zur Neige gehen.

Ich nehme die Tram nach Hause, denn die zwei Flaschen wiegen schwer und ich bin in Flip Flops unterwegs und der Fuß muckert langsam. Dann alkoholfreien Aperitivo auf dem Balkon, der sofort meinen Abendbrotappetit ankurbelt. Schneller als geplant kehre ich in die Küche zurück und trinke beim Kochen weiter. Heute wird wieder eine Zucchini verarbeitet, und zwar zu Risotto und unter Zuhilfenahme von frisch gepresstem Limettensaft.

Das esse ich dann wieder auf dem Balkon, verfolge ein wenig den Livestream vom Gipfeltreffen in Washington (Die audacity von Trump mal wieder!) und lese danach in Zur See weiter. Später geht es auf die Couch für eine Folge The Gilded Age und dann mit dem E-Reader weiter in die Badewanne. Frühes Lichtausmachen dann gegen 23 Uhr, noch bevor es die Wahlergebnisse aus der By-Election von Pierre Poilievre gibt, die lese ich erst am Morgen und denke: Schade, eine Niederlage hätte dem weltpolitischen Tag eine witzige Wendung gegeben…