02.08.2025 – Urlaub Tag 8 – Tronnem

Obiges ist die vom Liebsten eingeführte von nun an allgemeingültige Aussprache von Trondheim, in Anlehnung an die in Anglokanada gängige Aussprache von Toronto, also mit englischem R, nicht mit deutschem und keinesfalls mit Monnem zu verwechseln!

Wir hatten Tronnem eigentlich gar nicht auf dem Plan, aber dann sind wir weil das Wetter hier oben im Norden besser war ja einfach spontan in die Ante-Arktis gefahren und dann kann man sich die drittgrößte Stadt Norwegens (etwa Rostock-groß) auch mal aus der Nähe ansehen. Vorher aber ausführlichstes Chillen auf dem Zeltplatz, ausgiebiger morgendlicher Reboot, gemütliches Frühstück, Geocachen und viel Zeit für das Teilzeitkind im Bad. Aber uns drängt ja nichts.

Gegen 14 Uhr dann fahren wir die Viertelstunde am immer noch wunderschönen Fjord entlang, dann in einen obligatorischen Tunnel (inkl. unterirdischem Kreisverkehr) und dann sind wir plötzlich mittendrin. Was wir nicht wussten: An diesem Wochenende findet ein großes Food- und Brauerreifestival statt und schon die ganze Woche über das Olavsfest zu Ehren des Heiligen Olavs – Wikinger, norwegischer König, in ganz Skandinavien gefeierter Kirchenheld und scheinbar hier im Nidaros-Dom begraben, zu dem gepilgert wird – statt. Die Stadt platzt also aus allen Nähten und wir brauchen mehrere Anläufe und eine gute halbe Stunde, um einen Parkplatz zu finden.

Dann schlängeln wir uns an den essenden und trinkenden Menschenmassen des Festivals vorbei (auf einer anderen Reise hätte ich jetzt Rentier-Kebaps und ähnliches verkostet) und laufen zum Dom mit seiner spektakulären Fassade mit lauter Skulpturen, die wegen der salzigen Luft regelmäßiger erneuert werden müssen. Es gibt historische Figuren zu sehen, aber auch biblische von denen keiner weiß, ob und wie sie ausgesehen haben. Daher werden die Steinmetze kreativ und eine Figur des Erzengels Michael von 1987 trägt das Antlitz von Bob Dylan.

Nach dem Dom geht’s zum Erzbischöflichen Palast, wo gerade der Soundcheck für ein Rockkonzert heute stattfindet und dann durch die Grünanlagen zum Fluss. Die Stadt hat viel Wasser – Fluss, Kanal und Fjord – und einen Weg für Fußgänger*innen und Radfahrende, auf dem man an allen entlangkommt und nebenbei die Stadt sieht. Wir laufen ein wenig mit und hier ist es viel ruhiger als im Feiergetümmel.

Wir gönnen uns ein spätes, teures und sehr leckeres Mittagessen in einem Café am Kanal. Es gibt Krabbentoast für mich und Fish & Chips für die anderen, außerdem sehr fancy Eistee, Schokomilchshake und Apfelsaft.

Danach spazieren wir am Hafen (des Fjordes, aber hier liegt auch ein riesiges Kreuzfahrtschiff, außerdem der Bahnhof und diverse Hafengebäude, Kontore etc.) zurück in die Innenstadt und zum Auto.

Auf dem Rückweg halten wir am Supermarkt, füllen unsere Vorräte auf, kaufen neue Süßigkeiten (lördagsgodt, ist ja schließlich Samstag!) und Bier und Birnencidre. Dann vergehen mehrere ruhige Stunden auf dem Zeltplatz mit Lesen, Naschen und Schlürfen.

Am späteren Abend gibt es nochmal etwas zu essen – Tortellini in Gemüsebrühe mit Pesto.

Und kurz vor Sonnenuntergang kurz nach 22 Uhr drehen wir dann noch eine letzte Spaziergangsrunde, bevor es dann nach und nach für alle ins Bett geht.