Zum gebuchten Aktivitätenpaket gehört außer den Nudeln gestern auch das Frühstück heute – norwegisches Frühstücksbuffet, einfach aber gut – mit Birnensaft, keiner Kulturmjølk (dafür Joghurt), Brunost, Kaviarcreme, viel Aufschnitt, sauren Gurken und eingelegter roter Bete, Eiern, Knäckebrot und Brötchen, Erdbeer- und Blaubeermarmelade. Außerdem kommt zum Essen die Nachricht, dass das heutige Canyoning wie vermutet ausfallen muss, weil die Schlucht aktuell zu viel Wasser führt und es zu gefährlich ist, als Veranstalter dort mit Kindern durchzugehen/-klettern/-schwimmen. Das Teilzeitkind ist überhaupt nicht amüsiert und braucht erstmal ein bisschen WLAN, um wieder in Balance zu kommen.

Dann aber ist das Alternativprogramm doch ganz OK – erst ausführliches Beklettern des Kletterparks auf drei Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden (wirklich herausfordernd, für das Teilzeitkind und für den Liebsten) und dann eben nochmal Rafting wie gestern. Mein Sportprogramm besteht hingegen darin, mit Fuß, Schulter und neu Rücken unter den Kletterparcours entlang zu wandern/klettern/krauchen, um vernünftige Fotos und Videos machen zu können. Das ist mehr Wandern, als ich seit letztem Herbst gemacht habe, geht aber erstaunlich gut. Der Rücken fühlt sich besser an als gestern, dafür merkt der Fuß seit längerem mal wieder auf.

Während des Raftens dann habe ich Pause. Ich genehmige mir Stulle und Obst, mache Französisch und Italienisch und ausgiebige Physio-Übungen. Dann räume ich ein wenig die Hütte auf, erledige den Abwasch und plane an unserer Route für die nächsten Tage – immer Reiseführer, Google Maps und Wetterbericht im Auge behaltend.

Als die Rafter*innen zurück sind, gibt es Fotos zu bestaunen und Heldentaten zu erzählen – vom Springen und Rutschen in den Fluss und Balance-Rekorden auf wackelnden Rafts. Dazu Schokomuffins und Heißgetränke.

Etwas später koche ich dann das Abendbrot (Pasta, Tomatensauce, Salami) in der Campingplatzküche. Der Liebste ist für heute kaputtgespielt und kann nur noch lesen. Das Teilzeitkind steckt die körperlichen Anstrengungen spielend weg, ist aber auch froh über ein bisschen Ruhe und WLAN.

Wir essen auf der Terrasse, während davor ergiebiger Regen niedergeht und das Flusstal voller Wolken hängt. Ab 22 Uhr verlagern sich die Leseaktivitäten ins Bett und bald darauf ist wieder nur noch das Teilzeitkind wach. „Zum Glück schlafen Erwachsene immer so schnell ein!“