19.07.2025 – Ruhetag, Lektüre, Rewatch

Puh, nach den ganzen Aktivitäten der letzten Tage (und dem vielen gemischten Alkohol gestern Abend) kommt mir ein Tag gänzlich ohne äußere Verpflichtungen sehr recht. Ich beginne ihn mit einer Mate im Bett, dann brauche ich dringend FeSaZu (Fett, Salz, Zucker) in den Magen und mache mir ein half English mit Ei, Bohnen, Tomate, überbackenem Bagel, Spreewaldgurke und Crowdfarming-Pflaume.

Noch dazu ist der Sommer zurück, also so mit Sonne und Temperaturen und so. Schon nach kurzer Zeit wird es mir auf dem Balkon schon wieder zu warm und ich wechsle nach drinnen – manchen kann man es wohl nie recht machen (genau was Jesus gesagt hat!).

Hier dann in Ruhe Internet leer lesen, Bloggen, Französisch, Italienisch, Rätsel und mit dem Liebsten telefonieren als er zurück in Berlin ist. Dann schnappe ich mir das gestern begonnene Buch, Ronya Othmann – Die Sommer, und lese mich fest. Wieder eine Ecke der Welt (Kurdistan im Allgemeinen, aber auch speziell der Teil, der in Syrien liegt), über die ich sehr wenig weiß (außer, dass Feine Sahne Fischfilet da viele Hilfsgüter hingebracht und ein Lied darüber gemacht haben), dazu eine Religion (und/oder eine Ethnie, die Jesiden), über die ich sehr wenig weiß, Dorfleben, das ganz anders ist, als hier bei uns, gesehen durch Kinderaugen eines in Deutschland aufwachsenden Kindes. Und dann wird es älter und Krieg und Gewalt kehren zurück.

Ich kann eine Menge anlegen – Rafik Schami über Syrien, mein Geografie-Vortrag über Aleppo in der elften Klasse, Erzählungen von Bekannten aus Pakistan und dem Libanon, die syrischen Geflüchteten in Deutschland („unsere“ waren syrische Christen) und die holprige Geschichte des Familiennachzugs… Ich biege öfter ins Internet nach und lese Dinge nach – Geografie, Geschichte, Religion, Kulinarik, Musik.

Zwischendurch Mittagsschlaf, der muss sein, und dann Wassermelonen-Feta-Minz-Salat.

Das Buch trägt mich bis halb 10, so viel gibt es da zu denken und abzubiegen und anzulegen. Ab dem späten Nachmittag habe ich wieder draußen gesessen, jetzt wird es zu dunkel zum Lesen, aber da ist das Buch auch vorbei.

Drinnen auf dem Sofa mache ich dann noch mit dem Projekt „DVD-Regal durchschauen“ weiter und gucke mal wieder Finding Nemo. Will ich eigentlich schon seit Jahren, im Prinzip seit ich das Teilzeitkind kenne. Das fand aber als Kleinkind den Anfang zu gruselig und inzwischen mag es keine Animationsfilme mehr, also kam es nie dazu. Jedes Mal, wenn ich Clownfische sehe (letztes Jahr in Bergen, Dienstag im Zoo), denke ich daran, dass ich den Film wieder sehen will und heute mache ich es einfach.

Der ist gut gealtert, tatsächlich. Aber auf der großen Leinwand war er noch toller, damals. Ich habe den glaube ich zweimal im Kino gesehen, jedenfalls meine ich, dass ich ihn schon kannte, als ich meine beiden kleinen Cousinen damals ins Kino einlud. Die große Kleine wird dieser Tage 30, die kleine im Herbst 27. Damals war es für die Kleine einer ihrer ersten Kinobesuche, wenn nicht der erste und sie saß eigentlich die ganze Zeit über auf meinem Schoß, guckte fasziniert auf die Leinwand und riss den Arm hoch, als die Frage „Will hier noch jemand ein Eis?“ kam. Da hatten die beiden aber schon Sprite und Popcorn und wir konnten sie überreden, dass sie kein Eis braucht. Demnächst ist sie seit fünf Jahren verheiratet, wie die Zeit vergeht.