12.07.2025 – Rainy Day Woman

Ich erwache zu Regen und die Wettervorhersage lässt für heute auch nicht viel anderes erwarten. Das passt ja eigentlich ganz gut zu so einem freien Wochenendtag. Und natürlich ist der Regen gut, nach all der Dürre. Wie wir aber wissen, wäre öfter und gleichmäßiger Regen viel besser und gesünder für alles. Und noch mehr und: Ich freue mich auch schon wieder auf die Sonne und die sommerlichen Temperaturen, die für die nächste Woche angesagt sind. Verdammtes Paradoxon…

Heute jedenfalls erstmal ganz groß Gemütlichkeit. Ich mache mir ein Wochenendfrühstück mit allen Schikanen (Frühstücksei, Milchkaffee, schwarzer Tee, Bagel mit veganer Schinkenspicker bzw. Butter und Honig, Radieschen, Joghurt mit den letzten Erdbeeren und einem Pfirsich) und esse das warm eingekuschelt auf dem Balkon, während ich in den Regen hinausgucke.

Dann telefoniere ich mit dem Liebsten, der mich auf Ideen bringt und habe kurz einen Anflug von Aktivität, es gäbe heute noch ein Konzert in Potsdam und dazwischen könnte man ja auch noch Kunst gucken gehen. Aber dann fällt mir ein, dass an einem regnerischen Sommersonnabend in Berlin die Galerien bestimmt voller Tourist*innen sind und dass es auch in Potsdam regnet und ich kuschele mich tiefer in meinen Liegestuhl und verwerfe die Aktivität.

Aber an den Schreibtisch setze ich mich dann doch noch kurz, es gibt ein paar Kleinigkeiten zu regeln. Danach beäuge ich Regenradar und Paketverfolgung und schleiche mich kurz zum Supermarkt, ein paar Kleinigkeiten kaufen. Dabei werde ich nur benieselt, das ist OK. Wieder zuhause geht es mit Tee und Musik in den Sessel. Heute fühle ich mich seelisch gefestigt genug, um mir die drei Stunden Doku über globalen rechten Terror, organisierten Hass im Netz und die Zusammenhänge sowohl mit Donald Trump als auch den Reichsbürgern und anderen Faschos in meiner Heimatregion anzuschauen. In der letzten Folge geht es auch um den Widerstand und da kommen einige unterstützenswerte Leute vor, die ich zum Teil in echt und und zum Teil aus dem Internet kenne. Nichts davon ist wirklich ganz neu, aber so geballt ist es nochmal heftig und ich finde es immer schwieriger, über Trump (und Merz, Spahn & Co.) zu lachen.

Resteessen (Chana Masala) an Doku und Noosa

Nach Doku und Mittagessen ist Lesezeit. Ich lese Wir kommen zurecht von Annika Büsing zu Ende und kann eine Empfehlung aussprechen. Ist aber richtig, dass ich mir das Buch mitgenommen habe – deutscher Problemroman ist nicht das Genre des Liebsten, genauso wenig wie deutscher Problemfilm. Zwischendurch klingelt es und meine Crowdfarming-Kiste kommt an. Nachdem sie gestern fehlgeleitet wurde muss ich heute einen der Pfirsiche direkt entsorgen und ein paar angrenzende direkt essen. Boah sind die lecker, fast so aromatisch wie Weinbergpfirsiche, nicht zu vergleichen mit Supermarkt-Plattpfirsichen!

Plattpfirsiche, Pflaumen, Melone und eine aufgegangene Tüte Pistazien

Als das Buch zu Ende ist, mache ich mir dann auch noch Abendbrot – es gibt Salat aus Romana-Salat, Radicchio, Tomaten, Avocado, Aprikosen und Büffelmozzarella mit einem Dressing aus Olivenöl, Balsamico, Knoblauch, Basilikum und Ahornsirup.

Den Abend bestreite ich dann mit zwei Filmen aus dem DVD-Regal. Das Wetter ist danach und irgendwie fehlt mir das Interesse an der Fußball-EM. Stellt sich heraus, dass ich weniger Fußball-Fan als Event-Fan bin und bis auf ein paar Posts auf Social Media findet diese EM in meinem sozialen Umfeld (und in den großen Medien) kaum statt. Also alte Filme. Ich fange mit Garden State an, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe und der mich immer noch nicht vom Hocker reißt. Sorry, aber ich bin in dieser Dichotomie Team Elizabethtown, den kann ich immer wieder sehen.

Danach noch Ferris Bueller‘s Day Off, nachdem der Liebste und das Teilzeitkind den letztes Wochenende gesehen haben/sehen wollten. Ich will ja mitreden können und habe den auch nur ein einziges Mal vor ewigen Zeiten gesehen. Wirklich unterhaltsam, aber ich hoffe, das Teilzeitkind nimmt sich kein allzu großes Beispiel an Ferris, habe aber da so meine Befürchtungen. Gibt es Studien, wie der Film das Schwänzverhalten in den 80ern beeinflusst hat? Wenigstens weiß ich jetzt, warum der Liebste letztes Wochenende so enthusiastisch zu Twist and Shout getanzt hat, obwohl er sonst nicht als Beatles- oder Isley-Brothers-Fans auffällt…

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