10.07.2025 – Lese, lese

Der Tag beginnt jäh mit einem Anruf des Liebsten, der sich melden will, bevor er in sein erstes (sehr frühes) Meeting muss. Und weil ich dann schon mal wach bin, mache ich mir vor allem anderen einen Iced Matcha Latte (mit Holunderblütensirup) und kuschele mich draußen warm eingemummelt auf den Balkon. Hier lese ich das Internet leer und blogge, während die Sonne höher und höher steigt, bis ich die Decke weglegen muss. Dabei kommt mir auch eine Antwort E-Mail des Bekannten von früher unter, hätte ich mir doch denken können, dass eine Trekkie-E-Mail-Adresse von GMX auch 25 Jahre später noch in Gebrauch ist – sehr schön.

Dann ist es Zeit für Frühstück – ich mache mir einen Avo-Bagel, wie er unten im Café heißt – Bagel mit Avocado, Ziegenkäse, Radicchio und Tomaten, dazu Radieschen, Pfirsich, Erdbeeren und vietnamesischen Kaffee. Mehr Koffein!

So gestärkt bin ich bereit für Französisch, Italienisch, Rätsel und dann ist es auch schon Zeit für das erste Webinar des Tages, das ich auch auf dem Balkon wahrnehme. Währenddessen bedeckt sich der Himmel und dann fängt es an zu regnen. Erst sanft, dann monsunartig, aber schnurgerade nach unten, so dass ich weiterhin trocken sitze. Nimbin schläft auf mir, die Blase drückt, aber was soll ich machen? Dann kommt mir der Wettergott zu Hilfe, schrägt den Regen an und fügt Hagelkörner hinzu. Nimbin erwacht unwirsch und geht nach drinnen, jetzt kann ich auch und außerdem den Laptop in Sicherheit bringen.

Der Regen kommt mir auch ganz gut zupass, weil ich eben anfing, darüber nachzudenken, Dinge zu erledigen, für die ich rausgehen müsste. Das geht jetzt natürlich nicht. Stattdessen gebe ich einen Impuls von heute Morgen nach. Da las ich nämlich bei Leitmedium über die Computerbezüge in Momo und dass es bald einen neuen Momo-Film geben wird. Und ich beschloss, dass ich das Buch nochmal lesen muss. Der Moment ist dann also jetzt. Ich mache es mir im Sessel bequem und lese los und wie erwartet ist da auch heute noch viel Schönes dabei und ich stelle nicht nur Bezüge zu Zeit her, sondern auch „ganz aktuell“ zu KI. Denn „die ganze Zeit, die wir sparen, die wird uns gestohlen“, das galt damals wie heute und heute vielleicht noch mehr als damals. (Den Bezug zu Geld, der auf Wikipedia hergestellt wird, den erkenne ich überhaupt nicht und lese ihn dann später ganz erstaunt.) Ich lasse mir heute jedenfalls keine Zeit stehlen, sondern lese das ganze Buch von vorne bis hinten in Ruhe durch.

Als der Hunger sich wieder meldet, mache ich mir pakistanisches Chana Masala nach diesem Rezept, von dem der Ex-Mitbewohner mir im Nachgang die Authentizität bescheinigt. Ich muss nur ganz wenig abändern – statt Garam Masala nehme ich Dal Masala, das Lorbeerblatt muss ich weglassen, statt Curcuma habe ich komischerweise so komisches gelbes Currypulver da und statt frischem Koriander nehme ich tiefgefrorenen. Ansonsten passt es, Minze für den Joghurt habe ich auf dem Balkon. Es wird sehr lecker und ich esse eine große Portion und habe dann noch mal mindestens so viel für morgen übrig.

Lesekatzen sind eine gute Gesellschaft

In einer Lesepause hole ich das Katzenorakel raus, das mir die beste Freundin zum Geburtstag geschenkt hat, und finde eine passende Karte für heute. Noosa und Nimbin sind einverstanden.

Ansonsten wird die Lektüre vor allem durch Telefonate mit dem Liebsten unterbrochen, durch ein Gespräch mit der heimkehrenden Mitbewohnerin, die mir ein Salted-Caramel-Eis schenkt, durch Planungen für den morgigen Tag und ein weiteres Webinar um 18 Uhr. Kurz nach 20 Uhr bin ich durch mit dem Buch. Dann mache ich mir eine Snackplatte zurecht (Salzstangen, Spreewaldgurken, vegane Schinkenspicker, vegane Köttbullar) und vertiefe mich wieder in den aktuellen Roman. Gegen 23 Uhr wechsle ich ins Bett. Ein guter Tag!