Diese Woche lässt sich wirklich sehr ruhig an, im Vergleich zu den vergangenen terminreichen und auch mit Blick auf die kommende, die sich schon wieder ordentlich mit immerhin Schönem füllt. Heute am frühen Morgen gibt es eine kleine Ausnahme, weswegen der Wecker auf 7 gestellt ist. Ich wache aber schon halb 7 auf und habe so genug Zeit für gemütliches Wachwerden und rebooten, sogar mit (frösteligem) Balkonfrühstück und Bloggen, bevor ich los muss.

Nach dem besonders gründlichen Zähneputzen geht es durch kühles morgendliches Grau zur Tram, den Liebsten am Telefon dabei. Zwei Tramfahrten später bin ich bei der Zahnärztin und dann werden die beiden letzte Woche beanstandeten Füllungen erneuert. Weil die Ärztin am Anfang sehr zaghaft mit der Schmerzmittelspritze ist, muss noch zweimal nachgespritzt werden, was ein bisschen ärgerlich ist und länger als sonst nachwirkt. Ansonsten aber alles fein und nebenbei sehr lustig, als sich die Zahnärztin und die Zahnarzthelferin über alles mögliche unterhalten. Habe jetzt Lust, den Instagram-Account der Zahnärztin zu finden, aber leider steht ihr Name noch nicht auf der Seite der Praxis, die schon länger nicht aktualisiert wurde und noch eine Vorgängerin zeigt. Mal den Bruder fragen, ob er ihn weiß.
Nach ziemlich genau einer Stunde sind wir fertig und animiert von den Gesprächen der Beiden beschließe ich, nach Hause zu laufen und „Schritte einzusammeln“, obwohl es draußen feinen Sprühregen gibt. Ist ja gar nicht mehr so kalt jetzt. Dank Zauberstiefel an den Füßen und Podcast auf den Ohren geht der Weg schnell und gut vorbei und ich kann unterwegs sogar noch ein paar frische Lebensmittel im Supermarkt einkaufen.
Mittag essen geht hingegen noch nicht, die Betäubung wirkt noch. Also setze ich mich erstmal an den Schreibtisch und nehme am heutigen Webinar teil, während der Magen langsam anfängt zu knurren. Danach darf ich offiziell wieder essen, merke die Betäubung aber immer noch ein bisschen. Egal, es wird Zeit! Es gibt Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl und Frühlingszwiebeln, dazu Spreewaldgurken, ein paar vegane Köttbullar und Obst zum Nachtisch.

Danach arbeite ich die heutigen Französisch- und Italienisch-Aufgaben nach und werde schrecklich müde. Ein Mittagsschläfchen muss her. Hinterher ist die Betäubung endlich ganz weg und mit einem vietnamesischen Kaffee gestärkt bin ich wieder fit genug für den Schreibtisch. Ich mache mir eine passende Playlist an, fliege quasi durch meine Steuererklärung (auch wenn ich am Ende Fristverlängerung beantragen muss, weil noch wichtige Informationen fehlen) und schreibe dann dem Urheber der Playlist und bedanke mich für die Unterstützung. Der ist ein ehemaliger Kollege und sitzt in Frankreich und wir schreiben uns ein bisschen nett hin und her.
Josh Johnsons dieswöchiges Special wurde letzte Woche in Berlin aufgenommen, allerdings in der zweiten Show, in der wir nicht waren. Das ist aber auch schön, weil sich herausstellt, dass die beiden Shows wie vermutet nicht identisch waren – die gesamte Hot-Dog-Story kam bei uns nicht vor, der Rest dann aber schon.

Das bespreche ich dann nochmal mit dem Liebsten, dann mache ich mir Abendbrot und schaue einen Film (In the Land of Women), über den ich neulich mit dem Indiejungen gesprochen hatte – mit hochkarätiger Besetzung aka Meg Ryan, Adam Brody, Kristen Stewart und Makenzie Vega. Der ist über weite Strecken ganz gut, nur etwas seltsam, dass die beiden überforderten weiblichen Hauptrollen im Affekt zum exakt gleichen (scheinbaren) Lösungsmittel greifen und die männliche überforderte Hauptrolle in beiden Fällen mitmacht. Ein bisschen konstruiert und vorhersehbar und klischeehaft, aber mei.
Als der Film vorbei ist, telefoniere ich ein letztes Mal heute mit dem Liebsten, gucke noch ein bisschen TikTok (der Kitten Farmer hat neue Kitten) und lege mich dann ganz zivilisiert mit Buch ins Bett. Ich habe ja eigentlich noch ein anderes in der Mache, aber Sachbücher gehören abends nicht ins Bett. Also fange ich einen neuen Roman an, den der Liebste und ich gemeinsam zum Geburtstag bekommen haben und den ich wohlweislich mit zu mir genommen habe, weil das Genre eher zu mir passt: Annika Büsing – Wir kommen zurecht. Gute Entscheidung, ich lese noch fast zwei Stunden lang, bis mir die Augen zufallen.