Es ist der 5. und wie jeden Monat ruft Frau Brüllen zum Tagebuchbloggen auf. Die anderen Beiträge zu “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” findet Ihr hier.
Der Liebstenwecker klingelt um 8, weil er die Gunst des Mietautos nutzen will, um noch Sachen zum Wertstoffhof zu bringen. Erstmal aber gibt es Kaffee im Bett, der in einem Dialog resultiert, der mir meinen bisher erfolgreichsten Thread beschert. Ein merkwürdiges soziales Medium, die Antworten beziehen sich sämtlich auf andere Aspekte als den, den ich rüberbringen wollte und manche sind schlichtweg abstrus. Und nein, ich habe mir das Gespräch nicht ausgedacht, der Liebste redet so, was nicht heißt, dass er alles meint, was er sagt.
Jetzt fährt er jedenfalls zum Wertstoffhof und ich mache Französisch, Italienisch, die NYT-Rätsel und Past Puzzle. Dann ist er auch schon wieder da und es wird auch für mich Zeit, aufzustehen. Während er sich nochmal ausruht und auf die Rückkehr des Teilzeitkinds wartet, gehe ich nochmal fix einkaufen – fürs Frühstück und für den Montagmorgen der Beiden. Ich gehe in Flip Flops, was auf dem Hinweg sehr gut geht, am Ende des Rückwegs hingegen fängt der Fuß an zu schmerzen. Aber Übung macht den Meisterfuß. Wieder zuhause trifft das Teilzeitkind gerade ein (und hat meinen Schlüssel wieder mitgebracht, dafür aber sein Ladekabel vergessen). Wir frühstücken und dann holt der Liebste das Auto vor die Haustür und beginnt es zu beladen, während mein Bruder und seine Freundin mit ihrem Gepäck eintreffen.
Kurz nach 12 sitzen wir zu fünft ins Auto und fahren los. Erst zur Teilzeitkindmama, wo noch ein Schlafsack abzuholen ist (und ein Ladekabel, eine Haarbürste und ein Haarreif) und dann weiter in den Fläming, wo Tantchen und Onkelchen heute ihren 145. Geburtstag feiern. Während der Fahrt gibt es Radau auf der Rückbank, weil das Teilzeitkind und mein Bruder sich bei jedem gelben Auto hauen. Oh to be young again… Nach einer guten Dreiviertelstunde kommen wir an und tragen unser Campingequipment in den Teil des Gartens, der für die Zelte vorgesehen ist. Zum zweiten Mal bauen wir das große Zelt auf, das wir letztes Jahr vor dem #nurregen-Urlaub gekauft haben. Heute Nacht werden wir erstmals darin schlafen.
Nach und nach treffen immer mehr Gäste ein und die beiden großen Kaffeetafeln füllen sich mit jeder Menge Familie und den engsten Freund*innen (die Nachbarschaft war gestern schon geladen). Es gibt diverse Sorten Kuchen und Torte, Kaffee, Tee, Kakao, Spaghetti-Eis für die Kinder und später Eiskaffee für alle, die wollen. Die Gästeanzahl wächst und wächst, so dass wir irgendwann unsere Plätze am Tisch frei und verteilen uns auf diverse Sitzgruppen in verschiedenen Ecken des Gartens – Schatten, Sonne, es ist für jeden was dabei.
Bruder, Freundin, zwei Cousins und wir treffen uns an einem Punkt, um gemeinsam die Glückwunschkarte für die Geburtstagskinder zu verfassen. Sie bekommen von uns Karten für ein Konzert einer Balkan Brass Band und freuen sich bei der Übergabe sehr.
Irgendwo spielen Kinder mit ihren Tanten Karten, später springen sie in den Teich und plantschen. Nebenbei heizt der thüringische Teil der Familie schon den Grill an. Es wurden selbstverständliche echte Rostbratwürste mitgebracht, es gibt aber auch Fleisch und Vegetarisches, jede Menge Salate und frisch geräucherten Fisch. Die anwesenden Hunde (ein heimischer und mehrere Gasthunde) sind ganz aus dem Häuschen. Passend zum Essen gibt es jetzt auch Bier vom Fass, Erdbeerbowle mit und ohne Alkohol und später am Abend auch stärkere Getränke.

Irgendwann verabschieden sich nach und nach die Freund*innen und dann sitzt „nur“ noch die Familie (Blutsverwandte, angeheiratete, angehängte usw.) in einem großen deutsch-kanadisch-italienisch-türkischem Kreis von etwa 40 Personen im Alter zwischen 3 und 75 im Garten und erzählt. Wir haben sogar einen Ostwestfalen (den Liebsten) und eine Hessin (die Cousine aus dem Westen) dabei, wir Ossis sind nämlich gar nicht so. 😉 Das kleinste anwesende Kind fordert reihum ältere Familienmitglieder zum Wettlauf auf.

Als es dunkel wird, gibt es eine von drei Familienmitgliedern vorbereitete Feuershow, die in einem Feuerwerk und anschließendem Tanz kulminiert.


Als alle genug getanzt haben, wird eine Feuerschale herangeschafft und weiter erzählt. Die kleinen Kinder werden zuerst ins Bett gebracht, das Teilzeitkind kriecht auch bald ins Zelt, der Liebste folgt gegen Mitternacht und ich gegen 1. Der Rest bleibt noch sehr, sehr lange sitzen und ich schlafe irgendwann über dem Geschnatter und Gelächter ein, das noch bis 6 Uhr morgens vom Feuer herüberdringt. Beste Familie von Welt!