02.07.2025 – Hitzefrei Teil 2 und Biergarten

Heute nun also das bisher heißeste Tag des Jahres (Einschub: Gerade noch gelesen: Das hier wird der kühlste Sommer der nächsten Jahre. Und der friedlichste. Und der wohlhabendste. Alles unschön.) Wie gestern beschlossen also auch heute hitzefrei für mich. Ich beginne den Tag mit dem morgendlichen Reboot, mittendrin allerdings unterbrochen vom Katzen füttern und Bubble Tea machen. Auch in der dritten Zubereitungsart sind die Tapiokaperlen nicht so schön wie im Laden. Damit geht’s dann jedenfalls raus auf den Balkon, solange es dort noch nicht zu heiß ist.

Auf weiteres Frühstück verzichte ich. Als der Bubble Tea alle ist, gibt es Espresso Tonic und Französisch, Italienisch und Rätsel. Der Schatten auf dem Balkon reicht bis etwa halb 12, dann muss ich wirklich nach drinnen wechseln – heute dank viel Koffein gleich aufs Sofa. Ich lese mich wieder nach Italien, diesmal mit Alberto Grandi – Mythos Nationalgericht. Die erfundenen Traditionen der italienischen Küche. Das bekam ich schon letztes Jahr zum Geburtstag, wanderte aber auf dem Bücherstapel immer weiter nach unten. Heute dann aber und direkt durchgelesen! Sehr spannend und mein Bild von Italien vervollständigend. Trotzdem frage ich mich an einigen Stellen, ob es nicht zu zynisch ist und was meine Freundin Fabrizia dazu sagt, deren Mission es ist, genau die regionalen Traditionen, Produkte und ihre Hersteller*innen zu fördern, die hier als künstlich herbeigeführt dargestellt werden. Also nicht genau die aufgelisteten, aber halt ähnliche. Muss ich sie bei Gelegenheit mal fragen.

Zwischendrin mache ich kurz Pause vom Hitzefrei und höre mir ein einstündiges Webinar an. Und ich bereite meinen Zucchino des Tages zu, heute als kalte Joghurtsuppe mit Knoblauch.

Am späten Nachmittag dann wieder ein ins Flatterkleidchen und die Zauberstiefel und dann geht es bei immer noch 37 Grad mit Tram und U-Bahn in den Biergarten in Friedrichshain. Hier findet ein Netzwerktreffen mit meinem Mentoringprogramm statt. Ich trinke Maracujaschorle, knabbere Laugenbrezel und unterhalte mich mit anderen Mentees und Mentor*innen. Zwischendurch kommt eine Freundin vorbei, die in der Nähe wohnt und sich bei mir Sachen abholt, die sie am Sonnabend auf der Party in Südberlin vergessen hat. Und dann sehe ich einen ehemaligen Kollegen am anderen Ende des Biergartens, der dort mit seiner Freundin sitzt.

Als sich unsere Runde auflöst, geselle ich mich zu den Beiden, trinke noch einen Lillet Wild Berry und wir erzählen uns, was seit unserem letzten Treffen im Dezember so passiert ist.

Kurz nach 10 brechen wir dann auf und laufen im Hellen zur Bahn. Gegen 11 bin ich wieder zuhause, setze mich bei 28 Grad auf den Balkon und warte, dass es abkühlt. Das passiert nicht, aber gegen Mitternacht kommt ein wenig Wind auf. Ich sorge in der ganzen Wohnung für Durchzug und lege mich aufs Bett, flankiert von meinen zwei kuschelbedürftigen Katzen. Der Wüstenwind streicht über uns und irgendwann schlafe ich ein.