30.06.2025 – Halbzeit

Krass, das Jahr ist halb rum, wie und wann ist das denn passiert? Achja, vielleicht während ich ständig irgendwo war oder Sachen gemacht habe oder wegen körperlicher Unbill herumlag und eher nichts tat und gleichzeitig überall irgendwo die Welt unterging Nun ja. Besonders die letzten sechs Wochen waren gespickt mit Unternehmungen, Trips und Sozialklimbim und obwohl da diese Woche noch einiges ansteht, fühlt es sich so an als würde der Hochleistungsturbo endlich, endlich ein wenig herunterfahren. Es ist vermutlich eine rein gefühlte Wahrheit, aber ich möchte das so gerne glauben, dass die zwei Wochen bevor es in den Sommerurlaub geht schon mal zum Vor-Entspannen dienen können, das haben wir alle Drei bitter nötig, besonders natürlich die beiden, die tagsüber einer geregelten Beschäftigung nachgehen.

Nun aber heutigen zum Tag, der wieder sehr früh beginnt, hitze- und katzenbedingt. Passt aber gut, so bin ich schon hellwach, als der Liebste telefonisch zum morgendlichen Appell ruft. Bald darauf habe ich fertig gebloggt und mache mir die erste „Mahlzeit“ des Tages. Eins meiner Geburtstagsgeschenke war ein Bubble-Tea-Set für Honeydew Milk Tea mit Tapiokaperlen, davon mache ich mir jetzt den ersten. Die Anleitung verwirrt mich, man soll erst das Pulver mit warmem Wasser anrühren, dann die Perlen dazu geben und das ganze in der Mikrowelle erhitzen. Danach dann auf Eiswürfel geben, damit man am Ende ein kaltes Getränk hat. Haben die in Taiwan keine Wasserkocher oder ist das eine Anleitung für ein amerikanisches Publikum? Ich mache es jedenfalls anders, rühre das Pulver direkt mit kochendem Wasser an und umgehe die Mikrowelle. Geschmacklich super, aber die Tapiokaperlen kleben ziemlich aneinander, vielleicht ist da die Mikrowelle hilfreich? Morgen dann mal nach Gebrauchsanleitung.

So ausgestattet mache ich mich auf dem Balkon an Französisch, Italienisch und Worträtsel (aka Englisch). Dann wird es aber draußen auf jeden Fall zu heiß. Das eigentliche Frühstück (mehr Geburtstagskuchen) verspeise ich drinnen und dazu mixe ich mir einen Mocktail aus Orangensaft mit Fruchtfleisch, Ginger Ale und Orangenblütenwasser, ebenfalls auf Eis. Gab’s gestern Abend schon und wurde für gut befunden.

Nach dem Essen erledige ich etwas, das ich schon eine Weile aufgeschoben habe, das aber in den kommenden heißen Tagen nur schlimmer wird: Grundreinigung des Katzenklos im Bad mit komplettem Streuaustausch. Danach geht’s an den Schreibtisch – im abgedunkelten Arbeitszimmer, dafür mit Tageslichtlampe und Ventilator an. Ich arbeite tief im Flow an einem Dokument, bis es Zeit wird, sich fürs Rausgehen fertig zu machen. Duschen, Anziehen, Sachen packen. Ich nehme das alte Katzenstreu mit runter zum Müll, außerdem eine aussortierte Jacke zur Altkleidersammlung. Dann laufe ich zu einem Café in der Nähe, wo ich eine Verbandskollegin treffe.

Wir sitzen mit Kaffee und Kuchen (sie) bzw. Eistee und Sandwich (ich) draußen im Schatten, berichten uns von unseren Erlebnissen seit dem letzten Treffen und sitzen dann gemeinsam über dem Dokument (ich habe den Laptop dabei), bis sie zur Kita muss, um ihr Kind abzuholen. Ich bleibe noch einen Moment sitzen und mache weiter, dann muss auch ich los, zur Physio.

Die Therapeutin und ich gehen die Übungen von letzter Woche nochmal durch, intensivieren sie und schreiben sie als tägliche Routine für mich auf. Dann darf ich noch ein wenig auf dem Hometrainer Fahrrad fahren, während sie sich schon der nächsten Patientin widmet. Ich fahre einen „Kilometer“, dann räume ich den Raum für die Nächsten und mache mich auf den Heimweg mit Umweg über den Supermarkt.

Wieder zuhause bin ich schon ordentlich kaputt. Das Schrittziel ist erreicht, es ist warm. Ich hänge Wäsche auf und setze mich dann raus auf den Balkon – inzwischen ist die Sonne um die Hausecke gewandert und es ist wieder erträglich. Kurzes Telefonat mit dem Liebsten, der jetzt Feierabend hat und Schwimmen geht. Mir bleibt noch eine halbe Stunde bis zu meinem heutigen Webinar. Ich nutze sie zur Essensvorbereitung und widme mich dem nächsten Zucchino meiner persönlichen Zucchinischwämme.

Ein halber Fertig-Blätterteig mit Ricotta, Knoblauch, einer fein gehobelten Zucchini, Salz, Pfeffer, Thymian und Olivenöl

Rechtzeitig vor Beginn des anderthalbstündigen Webinars hole ich das Machwerk aus dem Ofen und lasse es abkühlen. Mittendrin packt mich dann der Hunger und ich verputze das ganze Ding – sehr lecker!

Um 20 Uhr ist dann Feierabend und ich klappe den Laptop zu. Dann hole ich bei den Nachbarn gegenüber ein Päckchen ab, das dort am Freitag abgegeben wurde. Dann reiße ich alle Fenster auf, weil es draußen inzwischen kühler ist als drinnen. Und ich frage beim Lieblingsnachbarn nach, ob er schon zuhause ist. 20 Minuten später treffe ich ihn vor seiner Haustür, als er grad mit dem Fahrrad aus dem Büro kommt. Er trägt sein Fahrrad hoch und wir holen den Kellerschlüssel. Im Keller steht nämlich seine Sackkarre, die uns auf unseren Abendspaziergang begleitet. In der Packstation liegt nämlich Katzenstreu und Katzenfutter für mich, schon seit Donnerstag aber man kommt ja zu nix. Wir laden das riesige Paket auf die Sackkarre und rollen es nach Hause. Vor dem Haus dann öffnen wir es und nehmen die vier Säcke raus. Keiner hat Lust, heute noch die Sackkarre über die Treppe nach oben und wieder runter zu wuchten. Ich bringe den Karton zum Müll und verabschiede den Lieblibgsnachbarn, dann trage ich die vier Säcke in zwei Gängen nach oben und habe dann, gegen halb 10, wirklich Feierabend.

Ich lasse mich in den Liegestuhl auf dem Balkon fallen, telefoniere nochmal mit dem Liebsten, gucke was in der Welt passiert ist und wechsle dann gegen 22 Uhr nach drinnen aufs Sofa, als es mangels Sonnenlicht langsam kühl wird. Dort noch anspruchsloses TikTok-Scrollen, bis mir mehrfach die Augen zu fallen. Kurz nach 23 Uhr mache ich alle Fenster wieder zu und krieche bei offener Balkontür ins Bett.