29.06.2025 – Partykatersonntag

Das Unverschämte am Älterwerden ist ja, dass ich trotz anstrengenden Vortagen und – vergleichsweise – spätem ins Bett Gehen schon um halb 7 wieder wach bin. Da klingelte gestern der Wecker, vermutlich stellt sich mein Biorhythmus zu schnell um. Ich bin hundemüde, aber nicht mehr zum Schlafen zu bewegen. Also lese ich still das Internet leer, bis der Liebste zwei Stunden später auch plötzlich aufrecht im Bett sitzt und dann Kaffee machen geht.

Mit Kaffee dann Bloggen und uns gegenseitig verklagen wie müde, alt und verkatert wir sind. Irgendwann steht der Liebste auf und beginnt, die Partyreste aufzuräumen. Ich mache noch fix Französisch und Italienisch, dann geselle ich mich dazu. Zum Glück sind wir recht schnell und dann liegen wir erstmal auf der Couch und atmen vor uns hin, bis ich mir als erste Frühstück mache.

Johannisbeer-Baiser-Kuchen, O-Saft, Obst

Dann habe ich nochmal einen Energieschub, fotografiere unsere gestern erhaltenen Geschenke und packe dann schonmal die ein, die explizit für mich sind.

Bücher, Spiele, charmanter Quatsch mit Katzen- oder Bubble-Tea-Bezug, Kinokarten, Schnaps, Johannisbeerkonfitüre und Zucchini aus dem Garten

Es folgt eine zweite Frühstücksrunde für mich, die erste für den Liebsten, ebenfalls aus Büffetresten.

Guacamole, Hummus, Tabouleh, Salat, Tomate sans Mozzarella

Dann schauen wir eine Wal-Doku, bei der ich gemütlich ein wenig einschlafe. Als sie vorbei ist, stehe ich endgültig auf, ziehe mich an, packe meine Sachen zusammen und mache mich auf den Heimweg, während der Liebste sich zu einem Nickerchen zurückzieht.

Mit zwei S-Bahnen und vollbepackt geht es zurück in den Pberg. Fröhliche Begrüßung durch die Mitbewohnerin und die beiden Katzen. Ich packe aus und setze mich dann mit einem eiskalten Tonic auf den Balkon und lese weiter im Italo-Pop-Buch. Dabei werde ich schnell wieder schläfrig. Als die Mitbewohnerin zur Arbeit aufbricht, wechsle ich ins Wohnzimmer auf die Couch und ratze nochmal ausgiebigst weg.

Ich wache mit Hunger wieder auf und gehe das Zucchini-Problem an. Aus der letzten Crowdfarming-Kiste ist noch eine übrig, in der aktuellen waren zwei dabei und gestern bekamen wir ich (der Liebste mag die nicht) nochmal zwei geschenkt. Bevor es nächstes Wochenende also aufs Land geht (wo die Wahrscheinlichkeit nicht 0 ist, dass man Zucchini hinterhergeworfen bekommt), gilt also die Devise: A zucchini a day keeps the doctor away. Die heutige gibt es als Spaghetti alla Nerano, ungefähr so, allerdings aus Gründen mit Emmentaler statt Provolone.

Zack, Olivenöl schon wieder alle
Die erste, schöne Portion fürs Internet

Am Abend schaue ich mir mal einen etwas gehaltvolleren Film an, der gerade neu auf Netflix ist, nämlich Contra von Sönke Wortmann mit Christoph Maria Herbst. Ganz gut, aber passt dann auch wieder in die vom Liebsten etablierte Kategorie „Deutscher Problemfilm“, auch wenn er, wie ich dann herausfinde, eine Adaption eines französischen Originalskripts ist – wie viele Wortmann-Herbst-Kollaborationen gerade. Ich frage mich, wie viele arabischstämmige Menschen an der Produktion beteiligt waren und stelle fest: nicht viele. Das merkt man. Der Film stellt die richtigen Fragen, schlampt aber selbst bei der Beantwortung.

Danach geht es in die Badewanne, mit mehr Italo-Pop und dann Politik-Podcasts, und gegen 23 Uhr zu den Katzen ins Bett.