28.06.2025 – Sport und Feierei

Der Wecker klingelt um 6:30, am Wochenende! Eltern sportbegeisterter Kinder ahnen den Grund. Erstmal aber langsames Wachwerden mit Kaffee im Bett, Internet leer lesen (die Eltern schickten des Nachts erste Beweisfotos aus Nova Scotia), Bloggen. Dann stehen wir auf, ich esse sogar noch schnell etwas. 7:45 steht unser Wagen vor der Tür – vorne drin der Papa der Geschwister des Teilzeitkinds, daneben ihr Onkel. Auf der mittleren Bank die beiden größeren Geschwister des Teilzeitkinds (3 und 5) und der Liebste, hinten drin das Teilzeitkind und ich. Gemeinsam geht es auf große Fahrt von Südberlin nach Spandau, wo der Sportverein des Teilzeitkinds (und seines größten Geschwisterchens) heute seinen jährlichen Sommermehrkampf veranstaltet.

Wir steigen aus dem Auto aus, zwei stolze Papas geleiten ihre Kinder zu ihren Riegen, der Onkel trägt die Sporttaschen, ich habe das kleinere Geschwister an der Hand. Und dann beginnt ein Tag mit viel Warterei und kurzen Momenten der Aufmerksamkeit, des Anfeuerns und des Videoaufnehmens, während unsere beiden Sportasse nacheinander Sprint, Weitsprung, Schwimmen, Reck und Bodenturnen bewältigen – manchmal zeit- und immer ortsversetzt, so dass sich das Support Team zwischendurch aufteilen muss. Etwa nach der Hälfte stößt noch die Teilzeitkindmama mit dem jüngsten Geschwister (Das ist so minifutziklein, noch viel minifutzikleiner als die anderen, die ja auch minifutziklein sind!!!) dazu, die eben aus dem Krankenhaus entlassen wurden und mit S- und U-Bahn (und Kinderwagen) hinterher gekommen sind.

Es ist alles sehr aufregend (wenn es nicht gerade langweilig ist). Gegen halb 1 sind unsere beiden Stars mit allem durch, bis alle anderen auch fertig sind und die Siegerehrung starten kann, dauert es aber noch anderthalb Stunden. Weil der Liebste und ich heute noch Pläne haben und im Auto eh kein Platz mehr für uns wäre, verabschieden wir uns und spazieren durch große Mittagshitze zur U-Bahn. Nach etwa einer Stunde sind wir zurück in Südberlin. Der Liebste zieht direkt noch weiter und geht einen Kasten Bier holen, da Flaschenpost gestern unsere Bestellung in letzter Sekunde torpediert hat – Mate, Schorle, Prosecco und Sarti kamen an, Bier war plötzlich ausverkauft – und ich packe mich aufs Sofa und mache Französisch und Italienisch.

Danach chillen wir beide kurz und evtl. schlafe ich auch kurz ein. Ab 15 Uhr dann wieder hektische Aktivität. Ich rühre Guacamole an, wärme das Chili auf, schneide Koriander und Salat und erledige weitere letzte Handgriffe in der Küche, der Liebste putzt fertig. Kurz nach 16 Uhr sind wir soweit empfangsbereit, würzen noch das Chili nach und basteln die Playlist für heute Abend – Motto: Ska-Kneipe. Zu 17 Uhr haben wir eingeladen, damit noch etwaige Kinder mitgebracht bzw. junge Eltern noch ein bisschen kommen können.

Das erste Mal klingeln tut es allerdings erst kurz nach 18 Uhr – haben wir das also auch mal ausprobiert. Wenigstens konnten wir so noch ne Stunde auf dem Sofa liegen und den Tag und die Woche veratmen.

Dann geht es aber Schlag auf Schlag – Gäst*innen begrüßen, Getränke verteilen, Geschenke auspacken, Wohnung zeigen und von vorn bzw. alles parallel und gleichzeitig. In sehr kurzer Zeit ist die Wohnung sehr voll und sehr laut (ein Kind und ein Hund sind auch da) und das Büffet füllt sich weiter, mit Brownies, Salat, Aufstrichen, Tomate-Mozzarella und leckerstem Johannisbeer-Baiser-Kuchen. Es werden zunächst viele alkoholfreie Getränke genommen, später steigt der Absatz an Bier, Sekt, Agua de Valencia und Sarti Spritz.

Als erstes verabschieden sich recht früh meine beste Freundin und die Charlottenburger Freundin. Die eine muss ihren Mann bei den Kindern ablösen, weil der auch noch auf einen Geburtstag will, die andere hat zwei kleine Kinder zuhause, die nicht zwingend durchschlafen und morgen wieder früh am Start sind. Die Lichtenberger Freundin samt Kind ist bald danach auch dran. War doch gut, dass wir so früh angefangen haben. Der Hund samt Sitterin geht auch recht früh nach Hause, ansonsten tröpfelt die Situation so langsam aus.

Mit den letzten drei Gäst*innen sitzen wir noch bis nach 1, aber alle haben von hier aus einen langen Weg. Als Rausschmeißersong bekommen die drei noch akadische Fiddle Music aus Cape Breton Island, zu der der Liebste und ich dann noch ein wenig tanzen, während wir die verderblichen Sachen im Kühlschrank unterbringen. Dann falle ich halb 2 ins Bett und der Liebste kurz nach mir auch. What a day!