Trotz Hitze erstaunlich viel geschlafen – eigenes Bett und so, aber auch einfach mal wieder Zeit. Spektakulär jedoch das minikurze Gewitter, dass sich mittendrin und sehr laut gefühlt direkt über dem Haus entlud, so dass mein dadurch aufgewachtes Hirn kurz darüber nachdachte, zum Telefon zu greifen und nach sich verändernden Frontverläufen zu gucken. Dann dachte mein Hirn aber auch, dass es vielleicht Sirenen gegeben hätte. Dann, dass die ja in Berlin nicht funktionieren. Dann, dass keine der Warn-Apps angesprungen war und auch ansonsten niemand in Panik zu sein schien. An der Stelle setzte dann der Regen ein und ich konnte beruhigt wieder einschlafen.
Morgens dann alles etwas kühler als gestern und auch erstmal ohne Termindruck. Der übliche Reboot mit Internet leer lesen, Bloggen, Französisch, Italienisch, Liebstentelefonat, Rätseln. Dann gibt es Frühstück – erst für die Katzen, dann für mich. Ich mache mir ein schönes großes kaltes Rosenwasser-Lassi, außerdem die Reste der ‘Nduja-Spaghetti von gestern, einen Apfel und eine Pistazien-Schnitte, so wichtig.

Frühstück auf dem Balkon, dann Podcast auf die Ohren und eine ganze Menge „das bisschen Haushalt“ – Aufräumen, Wäsche waschen, Katzenklos, Staub saugen, Bad putzen, Müll bereitstellen, Geburtstagsgeschenke für den Liebsten verpacken… Immer wieder mit Pausen, denn zumindest in der Wohnung ist es noch ordentlich warm. Hinterher kurz in die (lauwarme) Badewanne und dann habe ich nochmal etwas Zeit zum Füße hochlegen und blättere durch eins meiner Geburtstagsbücher, was mich direkt motiviert, auch den Rest Zitronen-Trenette von gestern aufzuessen – verfeinert mit gutem Olivenöl und ein paar Peperoncini-Flocken, wenn schon, denn schon.

Noch ein wenig Orgakram und dann ist es Zeit für den heutigen Aufbruch ins Draußen. Auf dem Weg zum Müllplatz stockt mein Podcast, wodurch ich merke, dass ich das Telefon oben liegen gelassen habe – danke an die moderne Technik. Mit dem Telefon geht es dann weiter, vorbei an diesem Arrangement, das mich vermuten lässt, wie Johnny Depp und Vanessa Paradis auf den Namen ihrer Tochter gekommen sein könnten.

Ich laufe zur Physiotherapie – erste Session für den Fuß, etwa drei Monate nach dem Sturz. Die Physiotherapeutin ist ganz erstaunt, dass ich gar nicht wegen Arm und Schulter komme, aber wir werden schauen, ob und wie wir das alles kombinieren können. Erstmal ein bisschen Anamnese, erste Übungen und dann Manuelle Therapie.
Währenddessen zieht sich draußen der Himmel zu und genau als ich wieder losgehe, stürmt es und regnet wie aus Kübeln. Ich stelle mich erstmal kurz unter und fische die zufällig eingesteckte Jacke aus dem Rucksack, dann checke ich den Regenradar. Leider ist keine schnelle Besserung in Sicht, also beiße ich die Zähne zusammen und laufe zur S-Bahn – Termine, Termine, keine Zeit, keine Zeit, zu spät, zu spät. Die S-Bahn kommt dann aber nicht. Also erst steht noch eine Verspätung dran, mit der ich trotzdem gerade so pünktlich wäre, dann aber die Info, dass aufgrund der Witterung der gesamte S-Bahn-Verkehr zum Erliegen gekommen ist. Puh, das ist dann doch ne größere Sache.
Ich überlege kurz, durch Regen und Sturm nach Hause zu laufen, entscheide mich dann aber, auf Umwegen an mein Ziel zu kommen. Mit drei verschiedenen U-Bahnen fahre ich nach Neukölln und als ich da aussteige ist das Wetter schon wieder Geschichte und ich bin nur zehn Minuten zu spät bei meiner Veranstaltung – es lebe der Berliner ÖPNV, immer wieder und trotz allem!

Ich bin bei einem Informations- und Netzwerkabend von Flipped Job Market, die mir auf der re:publica begegnet sind. Anderthalb Stunden lang geht es nochmal um das Gerne-Prinzip und dann konkreter in die Arbeit der Damen – immer noch sehr spannend und nochmal mit etwas anderem Fokus als damals auf der re:publica. Danach komme ich mit den anderen Gäst*innen, den Gastgeberinnen und einigen Alumni der angebotenen Kurse ins Gespräch und bekomme viele spannende Einblicke in andere (Arbeits-)Welten. Es ist dann schon fast halb 10 als ich mich verabschiede.
Die S-Bahn-Strecken liegen immer noch brach, also fahre ich mit zwei U-Bahnen und einer Tram zurück nach Hause und bin so nochmal fast eine Stunde unterwegs (unregelmäßiger Verkehr, einmal in die falsche Richtung eingestiegen…). Zuhause dann kurzer Sturm-Check, aber alles in Ordnung auf dem Balkon und die Katzen sind nur hungrig, aber wohlauf. Also erst wieder Katzen füttern, dann mich (Stulle, Gemüse) und dann geht es kurz nach 11 müde und zufrieden aber mit schmerzendem Fuß ins Bett.
Ein Kommentar zu „23.06.2025 – Stormy Weather“