Wie die Zeit rennt, wenn man Spaß hat (und die Weltpolitik sich überschlägt. Mir wird heute Morgen bewusst, dass ich wirklich ganz ganz bald Geburtstag habe und der Liebste dann auch und zum Glück hat mein erprobtes Hirn da schon fast ohne meine bewusste Beteiligung einiges geplant, so dass ich mich jetzt kurz vorher weitgehend zurücklehnen und die Dinge geschehen lassen kann. Aber der Countdown läuft!
Ansonsten ist es sehr schön, wieder im eigenen Bett zu schlafen und außer den Katzen auch eine komplett sturmfreie Wohnung zu haben. Mehrmals am Tag fällt es mir auf und ich lasse bewusst die Badtür auf oder laufe nackt durch die Wohnung (also, wenn ich es gerade bin, ich ziehe mich dann nicht extra aus).

Ausführlichster morgendlicher Reboot, dann Balkonfrühstück im dünnen Sommerkleidchen, mit Sonnenbrille und Sonnenhut. Und dann denke ich, ich müsste jetzt an den Schreibtisch, komme aber noch rechtzeitig auf den Gedanken, dass ich den Laptop auch auf den Balkon holen kann.
Bürokratie, Behördenkram, Recherchen… Irgendwann ist es schon Nachmittag und ich mache mir ein beigefarbenes, aber sehr leckeres Mittagessen aus angemachtem Crowdfarming-Rettich und Käsebroten. Und weil ich dann ein bisschen Luft habe, fange ich die neue Staffel über die zwei erfolgreichen jungen Ostdeutschen an, die jetzt in LA wohnen und habe viel Spaß dabei.

Und dann ist auch bald Zeit, aufzubrechen. Heute Abend steht mein nächstes Timeleft-Dinner an, diesmal mit einer reinen Frauenrunde und in Friedrichshain. Die Location ist in einem Coworking Space hinter der East Side Gallery, mehr neues Berlin wird es heute nicht mehr.

War ich letztes Mal noch die jüngste Teilnehmerin, bin ich heute mit Abstand die Älteste. Die anderen kommen aus Heidelberg, Vilnius, Zielona Góra, London, Rom, Delhi und Ankara. Sie sind zwischen 23 und 35 Jahren alt und zwischen einem Monat und zehn Jahren in Berlin. Obwohl die Location selbst durch die Anordnung und die laute Musik nicht gut geeignet ist, um sich in großer Gruppe kennenzulernen, geben wir uns große Mühe, tauschen Sitzplätze durch und am Ende haben alle mit allen geredet, sich gut verstanden und Kontaktdaten ausgetauscht. Das Essen ist auch super, ich habe unbestimmten whitefish mit Muscheln, Butter und Queller und dazu Broccolini mit Peperoni und Mandeln und einen Matcha-Hagebutten-Mocktail.

Die letzte Timeleft-Runde endete nach einer guten Stunde als alle aufgegessen haben. Heute bestellen wir eine zweite Runde Getränke, werfen einen Blick auf die Terrasse und bleiben dann noch bis halb 11 sitzen. Erst dann macht sich die Reisegruppe Prenzlauer Berg gemeinsam auf den Heimweg, während Friedrichshain, Kreuzberg und Grünau schon früher aufgebrochen sind. Neu für mich: Am Ende tauschen alle selbstverständlich Instagram-Profile aus, statt Telefonnummern. Ich sehe nicht, dass diese Generation sich in Massen von Meta abwenden wird…

